Romeo und Julia (Tschaikowski)

Romeo und Julia ist eine vom Komponisten als „Fantasie-Ouvertüre“ bezeichnete sinfonische Dichtung des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Sie basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von William Shakespeare. Das Stück gilt als Tschaikowskis erstes Meisterwerk und trägt – für den Komponisten unüblich – keine Opusnummer.

Entstehung

Tschaikowskis Komponistenkollege Mili Balakirew lernte 1867 den französischen Komponisten Hector Berlioz kennen, der 1839 sein Werk Roméo et Juliette geschrieben hatte. So kam es, dass Balakirew Tschaikowski eine musikalische Umsetzung des Themas vorschlug und ihm sogar Ideen für die Einleitungstakte schickte. Balakirew war von Tschaikowskis Ergebnis nicht sehr begeistert und brachte diesen dazu, einige Änderungen vorzunehmen.

Im März 1870 dirigierte Nikolai Rubinstein die Uraufführung von Romeo und Julia in Moskau. Das Konzert wurde von Anhängern Rubinsteins gestört, der kurz vorher einen Gerichtsprozess verloren hatte.

Tschaikowski unterzog das Werk zwei Revisionen, eine im Sommer 1870, die andere im Jahr 1880.

Besetzung

Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten in A, 2 Fagotte, 4 Hörner in F, 2 Trompeten in E, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Becken, Große Trommel, Harfe, Streicher

Wirkung

Ursprünglich war Tschaikowskis 1877 uraufgeführte, modernere Orchesterfantasie Francesca da Rimini populärer als Romeo und Julia.

Diskographie

  • Philharmonia Orchestra London, Riccardo Muti, E.M.I.

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