Rome sauvée ou Catilina
Daten | |
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Titel: | Rome sauvée ou Catilina |
Gattung: | Tragödie |
Originalsprache: | Französisch |
Autor: | Voltaire |
Erscheinungsjahr: | 1753 |
Uraufführung: | 24. Februar 1752 |
Ort der Uraufführung: | Paris |
Ort und Zeit der Handlung: | Comédie-Française |
Personen | |
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Rome sauvée ou Catilina ist eine Tragödie in fünf Aufzügen von Voltaire. Das gerettete Rom oder Catilina wurde mit mäßigem Erfolg am 24. Februar 1752 in der Comédie-Française uraufgeführt.
Handlung
Die Handlung spielt zwischen dem Palast der Aurélie und dem Tempel des Tellus, die durch eine ebenerdige Galerie verbunden sind. Aurélie eine fiktive Gestalt ist die im Geheimen angetraute Ehefrau des Catilina. Nachdem sie Catilina nicht von seinem Vorhaben, die Macht an sich zu reißen, abbringen kann, berichtet sie dem Senat über eine Verschwörung. Catilina ermordet daraufhin den Schwiegervater, den er als Anstifter des Komplotts darstellt. Aurélie tötet sich selbst. Die psychologisch mit Bezügen zu Zeitgenossen dargestellten Mächtigen Roms entlarven Catilina und lösen die politische Krise nach ihren Interessen. Cicérons (Cicero) Dünkel gegen den aus oskurenen Verhältnissen stammenden Catilina werden als Reprise der Herabsetzung Voltaires 1726 durch den Chevalier Guy-Auguste de Rohan-Chabot interpretiert.[1]
Literarische Vorlage und biografische Bezüge
Der Schriftsteller und spätere Zensor Prosper Jolyot Crébillon hatte bereits 1748 den durch die römische Geschichtsschreibung und die Reden Ciceros überlieferten Stoff mit großem Erfolg zur Tragödie Catilina verarbeitet. Der literarisch interessierten Herzogin von Maine Louise Bénédicte de Bourbon missfiel die monströse Farce Catilina von Crébillon. Voltaire, der insgesamt fünf Neufassungen der Tragödien seines Rivalen und Zensors Crébillon anfertigte, ließ sich nicht lange bitten. Seine erste Fassung will er, nacm einem Brief an Jean François Hénault vom 14. August 1749, im selben Sommer innerhalb einer Woche fertiggestellt haben. Rome sauvée ou Catilina wurde jedoch von Voltaire noch 1752 in Berlin stark überarbeitet.[2]
Aufführungen und zeitgenössische Rezeption
Zunächst erfolgten private Aufführungen, wie 1750 in Paris vor den vereinten Freunden und Kollegen Denis Diderot, Jean-François Marmontel, Jean François Hénault, Guillaume Thomas François Raynal und Claude-Henri de Fusée de Voisenon. Nach einer Vorstellung in Sceaux am 22. Juni 1750 teilte Voltaire der Herzogin von Maine mit, er werde am nächsten Morgen nach Berlin ziehen. Auch in Berlin veranstaltete Voltaire private Aufführungen des Stückes, so in der Gemächern der Prinzessin Amalia, in denen er wiederum die Rolle des Cicero übernahm. Die erste öffentliche Aufführung an der Comédie-Française folgte am 24. Februar 1752. Rome sauvée ou Catilina wurde nach zwölf Aufführungen vom Spielplan genommen. Die Kritik war verhalten, wobei Voltaire selbst beteuerte, das Stück in erster Linie als Literatur für die Kenner der Geschichte verfasst zu haben.
Drucklegung
Eine erste nicht autorisierte Ausgabe von Rome sauvée ou Catilina erfolgte Ende Mai 1752 in Paris mit dem falschen Impressum Ètienne Bordeaux, Berlin. Die erste von Voltaire autorisierte Veröffentlichung folgte 1753 in einem Supplementband zum Siècle de Louis XIV. bei Conrad Walther in Dresden.
Beigabe
Voltaire stellte Rome sauvée ou Catilina ein kurzes erläuterndes Vorwort voran, in dem er vor allem die geschichtlichen und literarischen Bezüge betont.
Erste Ausgaben
- Rome sauvée, tragédie de M. de Voltaire, représentée pour la prèmiere fois à Paris par les Comédiens français ordinaires du Roy, Étienne de Bordeaux, Berin (recte: anonym vermutlich Paris), 1752, 106 S.
- Rome sauvée ou Catilina et autres Pièces du même Auteur, in: Supplement au Siècle de Louis XIV. Walther, Dresden, 1753.
Weblinks
Literatur
- Theodore Besterman: Preussen: Willkommen und Abschied (1750–1753), in: Voltaire, Winkler, München, 1971, S. 259, 264.
- Manuel Couvreur: Rome sauvée ou Catilina, in: Dictionnaire Voltaire, Hachette Livre, 1994, S. 202.
- Siegfried Detemple: Voltaire: Die Werke, Katalog zum 300. Geburtstag, Berlin, 1994, S. 96f.
Einzelnachweise
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Voltaire: Catilina Akt 3 Szene 2 Kupferstich von Jean-Baptiste Simonet nach Jean-Michel Moreau