Rombacher Hüttenwerke

Die Rombacher Hüttenwerke AG war ein deutsches Montanunternehmen, das 1888 von Carl Spaeter gegründet worden ist und nach einer wechselvollen Geschichte 1926 zu Concordia Bergbau-AG umbenannt worden ist.

Geschichte

Genußrechtsurkunde der Rombacher Hüttenwerke vom Januar 1926

Während der Sitz in den Anfangsjahren und von 1919 bis 1923 in Koblenz, dem Wohnort der Familie Spaeter, war, lag das Hüttenwerk des Unternehmens in Rombach in Lothringen. Mit der nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag 1919 vorgeschriebenen Abtretung von Elsaß-Lothringen an Frankreich musste das Unternehmen das Hüttenwerk als sein wertvollstes Eigentum für nur 125 Millionen Französische Franc an die Société d'Etudes et d'Entreprises industrielles d'Alsace et de Lorraine verkaufen. Dank einer finanziellen Entschädigung durch das Deutsche Reich wurde umfangreich investiert.

1920 wurde die seit 1914 durch eine Interessengemeinschaft verbundene Concordia Bergbau-AG in Oberhausen erworben und liquidiert. Die Zeche Concordia wurde zur Abteilung Oberhausen der Rombacher Hüttenwerke AG.

1921 wurden die Westfälische Stahlwerke AG in Bochum und die Concordiahütte in Engers (bei Bendorf am Rhein) übernommen.

Die Rombacher Hüttenwerke AG beteiligte sich durch den Erwerb größerer Aktienanteile an der Eisenhütte Holstein AG in Rendsburg und an der Howaldtswerke AG in Kiel.

Wegen der Ruhrbesetzung seit dem 11. Januar 1923 wurde der Unternehmenssitz 1923 nach Hannover verlegt, wohin auch andere Konzerne aus dem besetzten Ruhrgebiet auswichen.

Der trotz der Inflation begonnene Ausbau der Standorte in Oberhausen und Bochum führte – weiter verschärft durch die Ruhrbesetzung – zu erheblichen Mehrausgaben. Auch das Ende der Inflation unter Umstellung des Aktienkapitals von 210 Millionen Mark auf 51 Millionen Reichsmark bewirkte keine Verbesserung. Das Unternehmen geriet trotz eines 1925 abgeschlossenen Stundungsabkommens mit den beteiligten Banken finanziell in eine so schwierige Situation, dass die Anlagen in Bochum, Engers und Rendsburg 1926 wieder verkauft werden mussten, ebenso die Beteiligung an der Howaldtswerke AG. Nachdem nach den umfangreichen Verkäufen als wesentlicher Besitz nur die Abteilung Oberhausen, also die ehemalige Zeche Concordia, und einige mit deren Kokereien verbundene Betriebe der Kohlechemie übrig geblieben waren, benannte sich die Rombacher Hüttenwerke AG im Dezember 1926 zu Concordia Bergbau-AG um verlegte ihren Sitz nach Oberhausen. Gleichzeitig wurde das bestehende Aktienkapital im Rahmen der Sanierung von 51 Millionen Reichsmark auf 5,1 Millionen Reichsmark herabgesetzt, durch Ausgabe neuer Aktien jedoch wieder auf 20 Millionen Reichsmark erhöht.

Literatur

  • Rombacher Hüttenwerke, Aktiengesellschaft Rombach i. Lothringen. Leipzig o. J. (um 1910).
  • Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften. 30. Ausgabe 1925, Band 1, S. 516–518.
  • Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften. 37. Ausgabe 1932, Band 3, S. 3756–3759.

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Genußrechtsurkunde der Rombacher Hüttenwerke vom Januar 1926