Rolladen Schneider LS3

Rolladen Schneider LS3
TypSegelflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

HerstellerRolladen Schneider Flugzeugbau
Erstflug4. Februar 1976
Stückzahl429

Die LS3 ist ein einsitziges Segelflugzeug der „alten“ Rennklasse, mit 15 m Flügelspannweite und Wölbklappe. Entworfen wurde sie von Wolf Lemke, hergestellt bei der Firma Rolladen Schneider Flugzeugbau GmbH in Egelsbach bei Frankfurt. Erstflug war am 4. Februar 1976. Ungewöhnlich sind bei diesem Flugzeug die Tragflächen mit durchgehenden Flaperons (Querruder über gesamte Flügellänge werden gleichzeitig als Wölbklappe gefahren) und „Einfach-Trapez-Grundriss“.

Alle Bedienelemente (Fahrwerk, Wölbklappen und Trimmung) sind auf der linken Seite angebracht. Das gefederte Fahrwerk lässt sich sehr leicht ein- und ausfahren und wird mit den Füßen gebremst. Da der Wölbklappenhebel direkt auf der Schubstange für die Bremsklappen geführt wird, werden die Wölbklappen beim Ausfahren der Bremsklappen automatisch in die Landestellung (+10) geschoben, was die Gefahr einer Fehlbedienung deutlich verringert.

Richtig erfolgreich war die LS3 bei Wettbewerben nie. Man bekam die Aerodynamik des Flugzeugs erst nach verschiedenen Verbesserungen in den Griff (Durchlüftung des Wölbklappenspaltes und Abdeckteile für den Flügel-Rumpf-Übergang). Auch störte so manchen Piloten das hohe Gewicht der LS3 (Ruder-Massenausgleich), was ihr zu dem Spitznamen „LS-Blei“ verhalf. Außerdem ist das Flügelprofil der LS3 mit einer relativen Dicke von 17 % recht mücken- und regenempfindlich.

Die objektiven Leistungen überzeugen allerdings: So hat die LS3 in mehreren Vermessungen sehr gute Gleitzahlen (>40) und exzellente Schnellflugleistungen vorgelegt. Das Flugzeug steigt trotz des hohen Gewichtes in der Thermik hervorragend. Inzwischen wurden Mückenputzer eingeführt, welche die Probleme des Tragflächenprofiles bei Verschmutzung kompensieren. Weniger bekannt ist, dass in der Ursprungsversion alle Ruder bei der Montage automatisch angeschlossen werden. Das robuste Flugzeug verfügt über extrem gut wirkende Bremsklappen, die dem Piloten Reserven bei Landungen in ungewohntem Terrain bescheren. Alles in allem ist die LS3 ein preiswertes Segelflugzeug mit sehr guten Flugeigenschaften und -leistungen.

Neben der LS3 wurde ab 1978 die etwa 30 kg leichtere LS3a gebaut, die später auch in einer 17-m-Version mit Ansteckflächen vermarktet wurde. Mit dieser leichteren LS3a, die jetzt wieder mit getrennten Querrudern und Wölbklappen gebaut wurde, sollte die Diskussion um das Gewicht beendet werden. Bei gleichem Höchstabfluggewicht wurde auch der Spielraum durch Wasserballast größer. Zuletzt wurden auch Varianten mit Winglets gesichtet. Außerdem wurde eine LS3 mit Wölbklappenautomatik nach dem Prinzip der Mü 28 gebaut[1].

Technische Daten

(c) Uwe Wahlig, CC BY-SA 3.0
LS3 südlich Sion im Rhonetal
LS3 (WNr 3001) in Unterwössen
LS3LS3aLS3-17
KonstrukteurWolf Lemke
Erstflug197619781979
BauartFlächen: GfK-Schaum-Sandwich, Rumpf: GfK
FlügelprofilWortmann FX-67-K-170 (modifiziert)
KlasseRennklasse18-Meter-Klasse
Abmessungen
Spannweite15 m17 m
Streckung21,425,8
Länge6,84 m
Flügelfläche10,5 m²11,22 m²
Massen und Zuladung
Besatzung1
Leermasse270 kg243 kg255 kg
Wasserballast150 kg-
max. Startmasse472 kg370 kg
Flächenbelastungca. 35–45 kg/m²ca. 30–33 kg/m²
Flugleistungen
Gleitzahl40,841,744
Abrissgeschwindigkeit64 km/h62 km/h60 km/h
Geringstes Sinken0,62 m/s0,60 m/s0,55 m/s

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Idaflieg Berichtshefte (Memento vom 14. Juni 2011 im Internet Archive)


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HM bei Sion.jpg
(c) Uwe Wahlig, CC BY-SA 3.0
Die HM bei Sion im Rhone Tal südlich Sion auf dem Rückflug nach Münster.
AF-DASSU-1.jpg
LS-3 (S/N 3001) in Unterwoessen (after a rain shower)
Picto infobox planeur.png
Pictogramme Infobox Planeur
LS3 Fans in Trieben.jpg
(c) DrTestman, CC BY-SA 3.0
LS-3 Fans in Trieben/Steiermark vor dem Start