Rolf Gehring
Rolf Gehring ![]() | |||||||||||||
(c) Photographer: Israel Press and Photo Agency (I.P.P.A.) / Dan Hadani collection, Israelische Nationalbibliothek / CC BY 4.0 | |||||||||||||
Gehring im Jahr 1983 | |||||||||||||
Nation: | ![]() | ||||||||||||
Geburtstag: | 25. November 1955 | ||||||||||||
Größe: | 185 cm | ||||||||||||
Gewicht: | 79 kg | ||||||||||||
1. Profisaison: | 1974 | ||||||||||||
Rücktritt: | 1986 | ||||||||||||
Spielhand: | Rechts | ||||||||||||
Preisgeld: | 355.057 US-Dollar | ||||||||||||
Einzel | |||||||||||||
Karrierebilanz: | 119:140 | ||||||||||||
Karrieretitel: | 1 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 30 (2. November 1981) | ||||||||||||
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Doppel | |||||||||||||
Karrierebilanz: | 34:69 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 104 (4. Januar 1982) | ||||||||||||
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Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks) |
Rolf Gehring (* 25. November 1955 in Düsseldorf) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler.
Karriere
Während seiner Karriere von Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre gehörte Gehring zur Spitze im deutschen Profitennis und war insbesondere von Mitte 1980 bis 1982 der international erfolgreichste deutsche Tennisspieler. Er hielt sich ab Ende 1978 über drei Jahre kontinuierlich zwischen Position 30 und 57 der Weltrangliste, davon ein Jahr lang zwischen 30 und 39. Seine Top-Platzierung mit Rang 30 erreichte Gehring im November 1981.
Grand-Slams und ATP-Turniere
Besonders hervorzuheben sind seine Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren. Bei seinem ersten Grand-Slam-Turnier, den Australian Open 1975[1] – damals noch auf Rasen – erreichte Gehring das Achtelfinale, wo er gegen den an zwei gesetzten und späteren Sieger John Newcombe nach 2-Satzführung knapp in fünf Sätzen verlor (7:6 4:6 6:3 2:6 4:6). 1976 mit Pech bei der Auslosung musste er gleich in der ersten Runde wieder gegen Newcombe ran. Doch auch dieses Mal wurde es wieder knapp, denn er zwang ihn in zwei Tiebreaks und verlor 7:6 6:1 7:6. Im Doppel lief es besser: Zusammen mit Uli Marten warf Gehring die an fünf gesetzten Australier Ray Ruffels/Allan Stone aus dem Rennen und erreichte als ungesetztes Doppel das Viertelfinale der Australian Open, wo die beiden Deutschen gegen die an vier gesetzten Amerikaner Charlie Pasarell und Stan Smith 7:6 6:3 verloren.
Die French Open auf Sand waren die erfolgreichste Grand-Slam-Turnierserie für Gehring. Er spielte insgesamt neunmal im Hauptfeld, erreichte zweimal das Achtelfinale (1977 und 1978) sowie dreimal die dritte Runde (1979, 1980 und 1984). 1975 verlor er noch in der ersten Runde gegen Adriano Panatta (5:7 4:6), der erst im Halbfinale Björn Borg unterlag und die French Open im Folgejahr gewann. 1976 musste er sich – ebenfalls in der ersten Runde – in fünf Sätzen Wojciech Fibak geschlagen geben (6:3 2:6 7:6 3:6 1:6), der erst im Viertelfinale in vier Sätzen an dem an sechs gesetzten Eddie Dibbs scheiterte.
Größeres Aufsehen erregte Gehring dann 1977, als er erstmals das Achtelfinale in Roland Garros erreichte, wo er erneut in 5 Sätzen gegen den an 10 gesetzten Wojciech Fibak verlor (7:6 2:6 4:6 6:3 4:6), der wiederum im Halbfinale dem späteren Sieger Guillermo Vilas unterlag. Gleich im Folgejahr wiederholte er diesen Erfolg und nahm in Paris nicht nur nacheinander drei starke Amerikaner in Fünfsatz-Matches aus dem Rennen (Mike Fishbach, Terry Moor, Brian Gottfried), sondern darunter auch mit Brian Gottfried (6:3 6:7 4:6 6:3 6:2) den an drei gesetzten Vorjahresfinalisten. Im Achtelfinale unterlag er nach Gewinn des ersten Satzes dem an 10 gesetzten (und vierten US-Amerikanischen Gegner) Dick Stockton in vier Sätzen (7:5 3:6 4:6 4:6), der wiederum im Halbfinale Guillermo Vilas unterlag (Sieger Björn Borg).
Ebenfalls 1978 erreichte er sein erstes ATP-Finale in Bogotá sowie das Halbfinale in Santiago, wo er jeweils gegen den French Open Finalisten und Top-10-Spieler von 1979 – Víctor Pecci – verlor und jeweils einen Satz holte.
1979 kommt Gehring bei den French Open in Runde 3, verliert dort jedoch gegen den an 13 gesetzten Spanier und US-Open-Champion Manuel Orantes, der wiederum im Achtelfinale in vier Sätzen gegen den an zwei gesetzten Jimmy Connors verliert. Gehring erreicht außerdem das Halbfinale in Stuttgart und rückt in die Top 50 der Weltrangliste vor.
1980 spielte Gehring dann stark auf: Er gewann seinen einzigen ATP-Titel bei den German Open in München (4 Sätze gegen den Franzosen Christop Freyss [2]) und erreichte im November das Finale beim ATP Buenos Aires, wo er nach 2-Satzführung nur knapp in 5 Sätzen gegen den langjährigen argentinischen Top-10 Spieler und damalige Nummer 8 der Welt José Luis Clerc unterlag (7:6 6:2 5:7 0:6 3:6), Gehring erreichte zudem erneut das Halbfinale beim ATP Stuttgart (Niederlage gegen Vitas Gerulaitis, langjähriger amerikanischer Top-10 Spieler und damalige Nummer 9 der Welt). Auch in Roland Garros war er wieder in die dritte Runde gekommen, wo er in 4 Sätzen gegen an 12 gesetzten Chilenen Hans Gildemeister verlor, der dann im Viertelfinale gegen Jimmy Connors ausschied.
1981 sorgte Rolf Gehring für eine Sensation, als er in der zweiten Runde des WCT Brussels Indoor Turnier am 12. März 1981 die damalige Nummer 1 der Welt, Björn Borg, besiegte (7:6 7:5). Er besiegte anschließend noch den an Nummer vier gesetzten Inder Vijay Amritraj und unterlag im Halbfinale dem US-Amerikaner Brian Gottfried, der im Finale von Jimmy Connors geschlagen wurde. Kurz vorher hatte er außerdem beim Davis Cup gegen Argentinien in vier Sätzen José Luis Clerc geschlagen und sich damit für das Finale von Buenos Aires revanchiert. Darüber hinaus erreichte Gehring 1981 außerdem erneut das Halbfinale in München. Bei den Wimbledon Championships kam er bis in die dritte Runde, wo sich wiederum Björn Borg für die vorherige Niederlage in Brüssel revanchierte (6:4 7:5 6:0).
1982 begann gut, verlief dann aber katastrophal: Im Januar gewann Gehring in der zweiten Runde von Philadelphia den ersten Satz gegen den an eins gesetzten und späteren Sieger John McEnroe, musste sich jedoch mit 7:5 1:6 4:6 geschlagen geben. Gehring spielte erstmals auch die US Open und trat 1982 als erster und einziger Deutscher seit 5 Jahren an. Er schlägt sich gut und gewinnt den ersten Satz, verliert aber schließlich in vier Sätzen gegen Rodney Harmon, der später im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Jimmy Connors verliert. Letztlich gewann Gehring 1982 nur drei Matches und fiel in der Weltrangliste aufgrund der Differenz zum Vorjahr auf einen Platz jenseits der 250 ab.
In den folgenden Jahren erholte er sich jedoch und kehrte in die Top 100 zurück: 1983 gewann er das Challenger-Turnier in Essen, stand im Finale von Travemünde und im Halbfinale von Tel Aviv und schlug im Finale eines Qualifikationsturnier in Buchholz Stefan Edberg glatt in zwei Sätzen (6:3 6:4).
1984 erreichte Gehring sowohl in Paris als auch in Wimbledon die dritte Runde. In Paris gewann er in Runde 1 in drei Sätzen gegen die gesetzte Nr. 20 der Welt Tim Mayotte, verlor aber in Runde 3 - anders als 1978 - wieder gegen Brian Gottfried (6:7 4:6 4:6). In Wimbledon unterlag er in Runde 3 gegen die damalige Nr. 1 der Welt Ivan Lendl – schaffte es aber immerhin in den Tie-Break des dritten Satzes (4:6 2:6 6:7). Gehring holte 1984 weitere wichtige Siege bei den Dutch Open – abermals gegen Víctor Pecci (6:4 6:4) – sowie beim World Team Cup in Düsseldorf gegen Spanien – gegen die Nr. 16 der Welt Juan Aguilera (7:6 2:6 6:3).
1985 reduzierte Gehring seine Turnierteilnahmen. Er gewann nochmals gegen Víctor Pecci in Marbella (6:4 6:2), gegen Kent Carlsson in Gstaad (7:6 6:0) und – ebenfalls zum zweiten Mal – gegen José Higueras in Madrid (6:3 7:5). 1986 zog er sich vom Profi-Tennis zurück.
Davis-Cup für Deutschland
Für die deutsche Davis-Cup-Mannschaft bestritt Gehring zwischen 1979 und 1982 sechs Partien. Von elf Partien im Einzel gewann er vier, von drei Doppelpartien eine. 1979 gegen Israel verlor er beide Einzel in 5 Sätzen. 1980 gewann er sein Einzel gegen Norwegen glatt in 3 Sätzen (4:0 für Deutschland). Auch gegen Spanien (3:2 für Deutschland) gewann er beide Einzel – gegen Fernando Luna in vier Sätzen und gegen die Nr. 12 der Welt José Higueras nach zwei Sätzen Rückstand in fünf (3:6 1:6 6:1 6:2 6:1). Im Halbfinale gegen Schweden verlor er beide Einzel in drei Sätzen gegen die Nr. 1 der Welt Björn Borg und gegen Stefan Simonsson, gewinnt aber sein Doppel mit Reinhard Probst (Deutschland verliert 4:1).
Beim Davis Cup 1981 verliert Deutschland in der ersten Runde gegen das starke Argentinien mit 3:2. Gehring verliert gegen die Nr. 6 der Welt Guillermo Vilas (6:2 6:3 8:6), gewinnt jedoch überraschend gegen die Nr. 10 der Welt Jose Luis Clerc in vier Sätzen (6:1 4:6 6:3 6:1). 1982 spielt Deutschland in der ersten Runde gegen die Tschechoslowakei und verliert 5:0. Gehring verliert seine Einzel in jeweils drei Sätzen gegen die Nr. 3 der Welt Ivan Lendl und die Nr. 27 der Welt Thomas Smid [3].
Deutscher Meister
Rolf Gehring errang den Titel des Deutschen Meisters in den Jahren 1981 und 1985.
Erfolge
Einzel
Grand-Slams
Australian Open: 2 R (1976), 1R (1975, 1983, 1984)
Roland Garros: AF (1977, 1978), 3R (1979, 1980, 1984), 1R (1975, 1976, 1981, 1982)
Wimbledon: 3 R (1981, 1984)
US Open: 1R (1982)
Turniersiege
ATP Tour
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Finalgegner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
1. | 25. Mai 1980 | ![]() | Sand | ![]() | 6:2, 0:6, 6:2, 6:2 |
Challenger Tour
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Finalgegner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
1. | 10. Juli 1983 | ![]() | Sand | ![]() | 6:4, 6:3 |
Finalteilnahmen
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Finalgegner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
1. | 19. November 1978 | ![]() | Sand | ![]() | 4:6, 6:3, 3:6, 3:6 |
2. | 23. November 1980 | ![]() | Sand | ![]() | 7:6, 6:2, 5:7, 0:6, 3:6 |
Doppel
Grand-Slams
Australian Open: VF (1976), 1R (1975)
Roland Garros: 1R (1975, 1978)
US Open: 1R (1982)
Finalteilnahmen
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Partner | Finalgegner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|---|
1. | 14. Februar 1982 | ![]() | Sand | ![]() | ![]() ![]() | 4:6, 2:6 |
Weblinks
- ATP-Profil von Rolf Gehring (englisch)
- ITF-Profil von Rolf Gehring (englisch)
- Davis-Cup-Statistik von Rolf Gehring (englisch)
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Gehring, Rolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Tennisspieler |
GEBURTSDATUM | 25. November 1955 |
GEBURTSORT | Düsseldorf, Deutschland |
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«Grand Prize Tournament» 1983 Tel Aviv Open 1983 Grand Prix (Volvo Grand Prix Tennis Tournament).