Roland D.II

L.F.G. Roland D.II „Haifisch“

Roland D.II „Haifisch“ der Jasta 25, Flugplatz Canatlarzi in Mazedonien 1917
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

HerstellerLuftfahrzeug-Gesellschaft m.b.H. (Roland) in Charlottenburg
ErstflugOktober 1916
IndienststellungAnfang 1917
Produktionszeit

Herbst 1916

Stückzahlca. 300

Die Roland D.II war ein deutsches Jagdflugzeug im Ersten Weltkrieg.

Entwicklung und Produktion

Die D.II war die Weiterentwicklung von den Ingenieuren Tantzen und Hoffmann der Luftfahrzeug-Gesellschaft m.b.H. (Roland) in Stadt Charlottenburg konstruierten Roland D.I. Wegen ihrer aerodynamischen Formgebung erhielten diese Jagdflugzeuge die Bezeichnung Haifisch.

Der Erstflug der Roland D.II fand im Oktober 1916 statt.

Die Flugzeuge wurden mit

  • Mercedes D.III-Motor als Roland D.II
  • und mit Opel Argus As.III-Motor als Roland D.IIa

geliefert.

Da die Produktionsstätte der L.F.G. in Adlershof durch einen Brand zerstört worden war, griff man auf die Pfalz Flugzeugwerke in Speyer zurück, die unter Leitung des Konstrukteurs Roever die Lizenzfertigung übernahmen. Nach Wiederaufnahme der Fertigung in Charlottenburg produzierte Roland zusammen mit seinem Lizenzhersteller etwa 300 Flugzeuge für die deutschen Luftstreitkräfte.

Einsatz

Die stärker bewaffnete und motorisierte Roland D.II war zwar ein Fortschritt gegenüber der nur mit einem MG ausgerüsteten D.I, stand aber im Schatten der erfolgreichen Albatros-Jagdflugzeuge, weshalb sie an weniger umkämpften Gebieten der Westfront sowie an der Ostfront und in Mazedonien eingesetzt wurde. Da die Maschinengewehre vorn im Rumpf eingebaut waren, hatte der Pilot im Gefecht Schwierigkeiten, Ladehemmungen zu beseitigen. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse nach vorn/unten und der schwergängigen Steuerung war das Flugzeug bei den Piloten nicht sehr beliebt.[1]

Neben der königlich-bulgarischen Fliegertruppe setzten folgende Verbände der deutschen Luftstreitkräfte Roland D.II/D.IIa ein:

  • Jasta 15
  • Jasta 25
  • Jasta 27
  • Jasta 31
  • Jasta 32
  • Fl. Abt. 21
  • Fl. Abt. 220
  • FEA 9

Weiterentwicklung

Für die Kaiserliche Marine baute L.F.G. eine Roland D.II mit Doppelschwimmern zum Wasserflugzeug um, das unter der Bezeichnung L.F.G. Roland WD am 29. Juni 1917 seinen Erstflug absolvierte.

Nachfolgemodell der D.II und letzte Version der „Haifisch“-Serie war die L.F.G. Roland D.III.

Technische Daten

Kenngröße[2]Roland D.IIRoland D.IIaRoland WD
Stückzahl50 (LFG) + 100 (Pfalz)50 (LFG) + 100 (Pfalz)1
Besatzung1
Länge6,93 m9,90 m
Spannweite8,94 m10,10 m
Spannweite (untere Tragfläche)8,50 m
Höhe3,11 m2,95 m3,20 m
Flügelfläche22,8 m²22,0 m²29,9 m²
Leermasse715 kg635 kg
Startmasse925 kg868 kg1148 kg
wassergekühlter Sechszylinder-ReihenmotorMercedes D III; 160 PS (118 kW)Argus As.III; 180 PS (132 kW)Mercedes D.III; 160 PS (118 kW)
Höchstgeschwindigkeit169 km/h181 km/h[3]118 km/h
Steigzeit auf 3000 m14 min
Steigzeit auf 4000 m23 min
Steigzeit auf 5000 m27 min20 min
Dienstgipfelhöhe5200 m[4]5800 m
Reichweite300 km
Flugdauer
Bewaffnungzwei MG 08/15zwei MG

Die Roland D.II im Leistungsvergleich (ca. Frühjahr 1917)

NameMotorleistungHöchstgeschwindigkeitStartmasseAnzahl MGGipfelhöhe
Roland D.II 160 PS169 km/h925 kg25200 m
Roland D.IIa 180 PS181 km/h845 kg25800 m
Roland D.I160 PS165 km/h932 kg15000 m
Sopwith Pup100 PS171 km/h556 kg15600 m
Nieuport 17110 PS164 km/h560 kg15350 m
SPAD S.VII180 PS180 km/h755 kg15485 m
Albatros D.III160 PS165 km/h888 kg25500 m

Siehe auch

Literatur

  • Peter L. Gray, Owen Thetford: German Aircraft of the First World War. Putnam, London 1962, (3rd Edition, reprinted: ebenda 1987, ISBN 0-85177-809-7).
  • Lamberton/Cheesman/Russell: Fighter Aircraft of the 1914–1918. War Harleyford Publ. Ltd., Letchworth 1964, Seite 150/151, ISBN 0-8306-8350-X
  • Kenneth Munson: Kampfflugzeuge 1914–1919. Orell Füssli Verlag, Zürich 1968, S. 116
  • Herbert Ringlstetter: Zahnloser Hai. L.F.G. Roland D.I-III. In: Flugzeug Classic 1/2018, S. 38–43
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • Peter M Grosz: LFG Roland D.II. Albatros Productions Ltd., Hertfordshire 1994, ISBN 0-948414-62-6, (Windsock Datafile 47).

Weblinks

Commons: LFG Roland D.II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. AERO Heft 101, S. 2826
  2. vgl. Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8, S. 139
  3. Typenblatt (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). Auf www.luftfahrtmuseum.com. Aufgerufen 16. Februar 2013.
  4. vgl. Roland D.II (Memento desOriginals vom 26. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.century-of-flight.net Auf www.century-of-flight.net (englisch). Aufgerufen am 16. Februar 2013.

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