Roland Betsch

Roland Betsch (* 3. November 1888 in Pirmasens; † 8. April 1945 in Ettlingen) war ein deutscher Ingenieur, Schriftsteller, Erzähler und Dramatiker. Betsch war Mitglied des Bamberger Dichterkreises und des Corps Germania München. Dort lautete sein Deckname Orlando.

Leben

Betsch wurde 1888 als Sohn eines Bahnverwalters in Pirmasens geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule in München und schloss sein Studium 1913 als Ingenieur ab. Während seiner Studentenzeit in München schloss er sich dem Corps Germania an, dessen Mitglied er zeitlebens blieb. Anschließend war er Assistent an der Breslauer Hochschule. Den Ersten Weltkrieg erlebte er in einer Fliegertruppe, wobei er als bevollmächtigter Ingenieur der Luftstreitkräfte zu den Fokker-Werken abkommandiert wurde. Nach Ende des Kriegs war er als freier Schriftsteller tätig.

Betsch war Leiter des Verbandes Westmark der NSDAP-nahen Organisation Kampfbund für deutsche Kultur.

Phasenweise litt Betsch an Depressionen, die ihn menschenscheu machten und während derer er von Zukunftsängsten gepeinigt war. Während einer solchen Phase beging er zu Kriegsende im April 1945 gemeinsam mit seiner Ehefrau Suizid.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden seine Werke Abwehr und Heimkehr (1940) und Regieexpreß D 21 (1944) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]

Sein Nachlass befindet sich in der Stadtbücherei Pirmasens.

Ehrungen

  • Träger des Westmark-Preises
  • 1963 Benennung einer Grünanlage in Ettlingen nach Roland Betsch
  • 1973 Benennung einer Straße in Ettlingen nach Roland Betsch
  • 1974 Benennung einer Straße in Pirmasens nach Roland Betsch

Werke

  • Benedikt Patzenberger, Breslau [u. a.] 1917
  • Flinz und Flügge, Breslau 1917
  • Der wilde Freiger, Berlin 1919
  • Ein Messias, Berlin 1920
  • Komödie Heckenmiller, Breslau [u. a.] 1921
  • Wolfgang Wendlers Schicksal, Breslau [u. a.] 1922
  • Der blinde Tod, Leipzig 1925
  • Der Chinese, München 1925
  • Land Irgendwo, München 1925
  • Peter Buddensieck, der Meister der Lüfte, Breslau 1925
  • Acht Hüttentage, Breslau 1928 (zusammen mit Franz Eberlin)
  • Rheinpfalz, Leipzig 1928 (zusammen mit Lorenz Wingerter)
  • Menschen im Föhn, Breslau 1929
  • Salvermosers seltsame Seelenwanderung, Berlin 1930
  • Das Experiment des Dr. Tintelott, Berlin 1931
  • Gott in der Lawine, München 1931
  • Hans Fidibus im Glück, Berlin 1934
  • Die Verzauberten, Berlin 1934
  • Narren im Schnee, Berlin 1935
  • Die sieben Glückseligkeiten, Berlin 1936
  • Ballade am Strom, Berlin 1939
  • Abwehr und Heimkehr, Neustadt an d. Weinstr. 1940
  • Durch das Tor der Freude, Neustadt a. d. Weinstr. 1940
  • Ski-Wachs, Leipzig 1940
  • Auch Unkraut blüht, Berlin 1941
  • Zwischen Westwall und Maginotlinie, Kaiserslautern 1941
  • Herzen im Schnee, Stuttgart 1942
  • Kamerad durch dick und dünn, Budweis [u. a.] 1943
  • Kleine Wildnis des Herzens, Stuttgart 1943
  • Spuk im Spielsaal, Berlin 1943
  • Die Meisterbläser, Gütersloh 1944
  • Regie-Express D 21 und zwei andere Novellen, Leipzig 1944
  • Vier Frauen und ein Sommer, Ettlingen in Baden 1949
  • Phantastische Geschichten, Speyer 1968

Herausgeberschaft

  • Kurt Faber, der Weltwanderer, Speyer 1933 (herausgegeben zusammen mit Karl Graf)

Verfilmungen

  • Narren im Schnee
  • Die Verzauberten
  • Der wilde Freiger
  • Zirkus Renz (Drehbuch, 1943)

Literatur

  • Ausstellungskatalog zum „Bamberger Dichterkreis 1936–1943“, S. 111–116 (Ulrike Weber)
  • Bischoff, Oskar: Dem Wort verschrieben. Porträts pfälzischer Schriftsteller. Eine Auswahl. Literarischer Verein, Landau 1972.
  • Bode, Ingrid: Die Autobiographien zur deutschen Literatur, Kunst und Musik 1900–1965. Metzler, Stuttgart 1966.
  • Herpich, Hans: Monumenta Germaniae II. Gedenkblätter des Corps Germania zu München, Ingolstadt 1968.
  • Wilhelm Zentner: In memoriam Roland Betsch. 1969
  • Heinrich Zerkaulen: Roland Betsch – Zu seinem 50. Geburtstag. 1938.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-b.html