Roger Daltrey

Roger Daltrey (2016)
Daltrey beim Live-8-Konzert im Hyde Park (2005)

Roger Harry Daltrey, CBE (* 1. März 1944 in Hammersmith, London) ist ein britischer Musiker und Schauspieler. Er ist Mitgründer und Sänger der Rockband The Who.

Leben und Karriere

Mit John Entwistle, Pete Townshend und Doug Sandom war der Sänger Roger Daltrey einer der Gründer der Who. Mit der Band trat Daltrey zunächst allabendlich im Goldhawk Club in Shepherd’s Bush auf. Parallel absolvierte er eine Lehre als Metallarbeiter.[1]

Neben seiner Musikerkarriere ist Daltrey auch als Schauspieler tätig. Ab 1975 wirkte er in einer Reihe von Filmen mit.[2] Für seine Rolle des Tommy Walker in der Verfilmung des Rockmusicals Tommy (Regie: Ken Russell) wurde Daltrey 1976 in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller für einen Golden Globe nominiert. In Russells exzentrischer Filmbiografie Lisztomania stellte er den Komponisten Franz Liszt dar. In einer Fernsehproduktion der BBC von Shakespeares Die Komödie der Irrungen spielte er die Zwillingsbrüder Dromio. Gastauftritte hatte er in US-Fernsehserien wie CSI: Den Tätern auf der Spur, Highlander, Witchblade und Rude Awakening. 1983 spielte Daltrey in der Oper The Beggar’s Opera von John Gay und Johann Christoph Pepusch die Hauptfigur Macheath. 1996 hatte er eine Hauptrolle in dem B-Movie Vampirella.

Roger Daltrey (rechts) mit Pete Townshend im Juni 2006 in Leeds

Ende 2004 wurde er für seine Verdienste um Musik, Unterhaltungsindustrie und krebskranke Jugendliche zum Commander of the British Empire ernannt. Im Gegensatz zu Kollegen wie Paul McCartney, Elton John oder Mick Jagger wurde er allerdings nicht in den Adelsstand erhoben, dies geschieht erst ab der zweiten Stufe des Ordens.

Der Rolling Stone listete Daltrey 2008 auf Rang 61 der 100 größten Sänger aller Zeiten.[3]

Daltreys Markenzeichen ist das Schwingen, Werfen und Fangen seines Mikrofons passend zum Takt. Es entstand, weil er einfach nicht wusste, was er während der Instrumental-Soli mit seinen Händen machen sollte. Zum ersten Mal zeigte er das Schwingen 1967, als The Who als Vorgruppe der Herman’s Hermits auf Nordamerika-Tour waren. Als dann Pete Townshend anfing, zu springen, entwickelte sich zwischen den beiden ein Wettbewerb um die beste Darbietung.[4]

Privatleben

Von 1964 bis 1968 war er mit Jackie (Jacqueline) Rickman verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen Sohn. 1971 heiratete er die US-Amerikanerin Heather Taylor, mit der er bis heute zusammen ist und drei Kinder hat. Aus einer Affäre mit dem schwedischen Model Elisabeth Aronsson stammt ein weiterer Sohn.

Diskografie

Daltrey

Roger Daltrey (1972)

Das Album wurde im April 1973 auf dem Label Track Records veröffentlicht. Das von Adam Faith und Dave Courtney produzierte Album wurde in den Daltrey’s Studios in Burwash und den Apple Studios der Beatles in London aufgenommen. Es enthält den von Dave Courtney und Leo Sayer komponierten Titel Giving It All Away, der in den britischen Singlecharts Platz 5 erreichte.

Ride a Rock Horse

Das Album wurde im Juni 1975 von Polydor veröffentlicht. Produziert wurde es von Russ Ballard. Die Aufnahmen fanden in den Ramport Studios und den CBS Studios in London statt.

Auf dem Album sind unter anderen Russ Ballard, Phillip Goodhand-Tait, Kokomo, Tony Meehan, Henry Spinetti als Musiker zu hören.

Lisztomania

Das Album zum gleichnamigen Film wurde im Oktober 1975 von A&M veröffentlicht. Die Aufnahmen fanden in den Island Mobile Studios und den RAK Mobil Studios in London statt.

One of the Boys

Das Album wurde im Mai 1977 von Polydor veröffentlicht. Es wurde von Dave Courtney und Tony Meehan produziert. Die Aufnahmen fanden in den Ramport Studios in London und in den Marconi Studios in Paris statt.

Auf dem Album sind Rod Argent, Eric Clapton, John Entwistle, Andy Fairweather-Low, Phil Kenzie, Alvin Lee, Jimmy McCulloch, Mick Ronson und Stuart Tosh als Musiker zu hören.

McVicar

Das Album zu dem nach einer wahren Geschichte entstandenen gleichnamigen Film wurde im Juni 1980 von Polydor veröffentlicht. Es wurde von Jeff Wayne produziert. Aufgenommen wurden die Stücke in den Advision Studios in London. Der Gesang wurde separat in den Air Studios auf der Insel Montserrat in der Karibik aufgezeichnet.

Als Musiker sind auf dem Album John Bundrick, Tony Carr, John Entwistle, Herbie Flowers, Kenney Jones, Dave Markee, Frank Ricotti und Pete Townshend zu hören.

Parting Should Be Painless

Das Album erschien 1984 bei Atlantic Records. Der Titelsong und Walking in My Sleep wurden als Single veröffentlicht.

Under a Raging Moon

Das Album wurde 1985 von Virgin Records veröffentlicht. Mit dem von Pete Townshend komponierten Song After the Fire erreichte Daltrey einen Achtungserfolg in den Single-Charts. Im Titelsong geben sich in kurzen Soli mehrere bekannte Schlagzeuger die Ehre im Andenken an Keith Moon, dem der Song gewidmet ist.

Can’t Wait to See the Movie

Das Album wurde 1987 von Virgin Records veröffentlicht.

Rocks in the Head

Das Album wurde 1992 von Atlantic Records veröffentlicht. Es wurde von Gerard McMahon produziert. Mitwirkende Musiker sind unter anderem Gerard McMahon, Ricky Byrd, David Katz, Shaun Solomon, Tommy Price und Jody Linscott.

A Celebration: The Music of Pete Townshend and The Who

Ein Livealbum mit Aufnahmen zweier Konzerte in der New Yorker Carnegie Hall aus dem Jahr 1994 mit Interpretationen der Musik von Pete Townshend. Als Künstler waren unter anderem Pete Townshend, John Entwistle, Eddie Vedder, Sinéad O’Connor, Lou Reed, David Sanborn, Alice Cooper, Linda Perry und die The Chieftains dabei. Produziert wurde das Album von Bob Ezrin.

Going Back Home (mit Wilko Johnson)

Das 2014 auf dem Label Chess Records veröffentlichte Album ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem ehemaligen Gitarristen von Dr. Feelgood, Wilco Johnson. Es gibt eine Deluxe-Version mit einer Bonus-Disc, die weitere Studioaufnahmen sowie Livemitschnitte der Wilko Johnson Band und von Roger Daltrey und Wilko Johnson enthält.

As Long as I Have You

2018 erschien das zehnte Solo-Studioalbum von Roger Daltrey auf dem Label Polydor. Produziert wurde es von Dave Eringa. Auf sieben der elf Stücke spielt Pete Townshend Gitarre.

The Who’s Tommy Orchestral

Das Album erschien 2019.

Chartplatzierungen

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1973DaltreyUK6
Silber
Silber

(7 Wo.)UK
US45
(20 Wo.)US
1975Ride a Rock HorseUK14
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
US28
(23 Wo.)US
1977One of the BoysUK45
(1 Wo.)UK
US46
(19 Wo.)US
1980McVicarUK39
(11 Wo.)UK
US22
(15 Wo.)US
1982Best BitsUS185
(5 Wo.)US
1984Parting Should Be PainlessUS102
(9 Wo.)US
1985Under a Raging MoonUK52
(2 Wo.)UK
US42
(26 Wo.)US
1992An Irish Evening: Live At The Grand Opera House, BelfastUS120
(4 Wo.)US
2014Going Back HomeCH56
(1 Wo.)CH
UK3
Gold
Gold

(31 Wo.)UK
2018As Long As I Have YouDE26
(2 Wo.)DE
AT34
(1 Wo.)AT
CH34
(2 Wo.)CH
UK8
(5 Wo.)UK
US194
(1 Wo.)US
2019The Who’s Tommy OrchestralUK100
(1 Wo.)UK

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE UK US
1973Giving It All Away
Daltrey
DE43
(3 Wo.)DE
UK5
(11 Wo.)UK
US83
(7 Wo.)US
I’m Free
Daltrey
DE39
(1 Wo.)DE
UK13
(10 Wo.)UK
1975Come and Get Your Love
Ride a Rock Horse
US68
(8 Wo.)US
1977Written on the Wind
One of the Boys
UK46
(2 Wo.)UK
Avenging Annie
One of the Boys
US88
(3 Wo.)US
1980Free Me
McVicar
UK39
(6 Wo.)UK
US53
(10 Wo.)US
Without Your Love
McVicar
UK55
(4 Wo.)UK
US20
(19 Wo.)US
1984Walking In My Sleep
Parting Should Be Painless
UK56
(4 Wo.)UK
US62
(9 Wo.)US
1985After the Fire
Under a Raging Moon
UK50
(8 Wo.)UK
US48
(13 Wo.)US
1986Let Me Down Easy
Under a Raging Moon
US86
(4 Wo.)US
Under a Raging Moon
Under a Raging Moon
UK43
(5 Wo.)UK
The Pride You Hide
Under a Raging Moon
UK92
(2 Wo.)UK
1987Hearts on Fire
Can’t Wait to See the Movie
UK88
(2 Wo.)UK

Autobiografie

  • Thanks a lot, Mr Kibblewhite. Bonnier Books Ltd 2018, ISBN 978-1-78870-028-3.
    • My generation. Deutsch von Kristian Lutze, München 2019, ISBN 978-3-570-10369-2.

Weblinks

Commons: Roger Daltrey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 63.
  2. Roger Daltrey | Music Artist, Besetzung, Produktion. Abgerufen am 19. August 2023 (deutsch).
  3. 100 Greatest Singers of All Time. In: Rolling Stone. 2. Dezember 2010, abgerufen am 9. August 2017 (englisch).
  4. Roger Daltrey: My Generation. 1. Auflage. C. Bertelsmann Verlag, München 2019, ISBN 978-3-570-10369-2, S. 210.
  5. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  6. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK

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Roger Daltrey, performing with The Who, Oracle Arena, Oakland -- May 19th, 2016
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The Who, Ernst-Merck-Halle Hamburg, August 1972: Roger Daltrey
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Roger Daltrey and Pete Townshend of "The Who" unveiled a Blue Plaque at Leeds University on 17 June 2006 to commemorate their album "Live at Leeds" which was recorded there in 1970 taken by Aaron Gutteridge
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Roger Daltrey - Hyde Park