Robin Smith (Rennfahrer)

Auf einem Lola T212 bestritt Robin Smith 1973 sein erstes internationales Sportwagenrennen
Der von Robin Smith beim 6-Stunden-Rennen von Silverstone 1979 gefahrene Chevron B36
Lola T332, wie ihn Robin Smith in der Europäischen Formel-5000-Meisterschaft fuhr

Robin Simpson-Smith (* 17. Juli 1943 in Kilmarnock) ist ein ehemaliger britischer Autorennfahrer, Unternehmer und Rennstallbesitzer.

Chevron Cars Scotland

Robin Simpson-Smith war langjähriger Miteigentümer von Chevron Racing Cars Scotland Ltd. Das Unternehmen war in den 1970er-Jahren eine Tochtergesellschaft von Chevron Cars. Nach dem Konkurs von Chevron 1980 und der Übernahme der Werkshallen in Bolton durch den deutschen Formel-2-Rennstall Maurer Motorsport führte Smith die schottische Gesellschaft weiter. Als der Betrieb durch Maurer 1983 endgültig eingestellt wurde, beendete auch Smith sein Engagement. Er verkaufte das Unternehmen an Roger Andreason, der Chevron 1984 unter der Bezeichnung Chevron Cars Limited wiederauferstehen ließ. Bei Chevron Racing Cars Scotland Ltd. wurden bis zum Verkauf Sport- und Formel-Atlantic-Rennwagen in kleiner Stückzahl gefertigt[1].

Simpson Motorsport

1986 gründete Robin Simpson-Smith Simpson Motorsport, ein Unternehmen das sich auf die Vorbereitung, Wartung und den Einsatz von Rennwagen spezialisierte. In den 2000er-Jahren lag der Fokus auf dem Aufbau von BMW-M3-Modellen für den britischen Tourenwagensport. 1993 kam Anthony Mott zum Unternehmen und stieg in die Geschäftsführung auf. Dritter Geschäftsführer wurde 2003 Smith’s Sohn Julian, der viele Jahre als Renningenieur im Motorsport gearbeitet hatte. Unter anderem für das Rennteam von Helmut Marko und Multimatic Motorsports. Simpson Motorsport war für mehrere Le-Mans-Einsätze verantwortlich und engagierte sich auch in der Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Robin Simpson-Smith hatte mit Abschlüssen Automobil- und Maschinenbau an der Loughborough University in der gleichnamigen Stadt studiert. In den frühen 1960er-Jahren arbeitete er als Techniker beim Ford-Werksteam und beim Rennteam von Porsche Salzburg.

Karriere als Rennfahrer

Obwohl er einen Doppelnamen hatte, trat Robin Simpson-Smith als Fahrer fast ausnahmslos als Robin Smith an. Erste Erfahrungen sammelte er Ende der 1960er-Jahre bei Clubrennen in Schottland. 1973 ging er bei seinem ersten internationalen Rennen an den Start. Beim 500-km-Rennen auf dem Nürburgring auf der Nordschleife des Nürburgrings erreichte er auf einem Lola T212 den zehnten Gesamtrang[2].

1974 begann er regelmäßig in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und der Interserie an den Start zu gehen. In diesem Jahr fuhr er zum ersten Mal auf das Podium eines internationalen Rennens. Beim 2-Stunden-Rennen von Luanda auf dem Autódromo de Luanda, einem Wertungslauf der Angolanischen Sportwagenserie, kam er als Gesamtdritter ins Ziel[3]. 1975 wurde er Dritter bei der Coppa Città di Enna (Sieger Mario Casoni im Porsche 908/4 Turbo)[4] und 1976 Gesamtdritter der Interserie[5].

1977 gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wo er achtmal am Start war. Die beste Platzierung im Schlussklassement war der 17. Endrang 1979. Der Rang war gleichbedeutend mit dem Sieg in der Klasse für Sportwagen bis 2-Liter-Hubraum.

Smith konnte auf eine sehr lange Karriere als Sportwagenpilot zurückblicken. Zwischen 1967 und 2002 fuhr er 117 Rennen und feierte dabei 3 Gesamt- und 2 Klassensiege. Alle drei Rennsiege feierte er bei nationalen Meisterschaftsrennen im Vereinigten Königreich. Seinen letzten Einsatz hatte er beim 2,30-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2002, das er gemeinsam mit Richard Jones und Bernard de Dryver auf einem Riley & Scott Mk III als Gesamtdreizehnter beendete. Die Veranstaltung zählte zur FIA-GT-Meisterschaft 2002[6].

Auch im Monopostosport war er aktiv. Er hatte Rennstarts in der Europäischen Formel-5000-Meisterschaft und der Aurora-AFX-Formel-1-Serie, wo er 1980 14. der Meisterschaft wurde[7].

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1977Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chandler Ibec InternationalChevron B31Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tony CharnellVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John HineVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian BraceyAusfallBenzinpumpe
1978Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mogil Motors Ltd. with Kores RacingChevron B31Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tony CharnellVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard JonesFrankreichFrankreich Fréderic Alliotnicht klassiert
1979Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mogil Motors Ltd.Chevron B36Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tony CharnellVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard JonesRang 17 und Klassensieg
1985Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bartlett Chevron RacingChevron B62Marokko Max Cohen-OlivarVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard JonesAusfallMotorschaden
1987Norwegen Team Lucky Strike SchancheArgo JM19 C2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Will HoyNorwegen Martin SchancheAusfallUnfall
1988Norwegen Team Lucky Strike SchancheArgo JM19 C2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin DonovanNorwegen Martin SchancheRang 25
1989ItalienItalien Porto Kaleo TeamTiga GC288ItalienItalien Vito VenintaItalienItalien Stefano SebastianiAusfallElektrik
1994Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Simpson EngineeringFerrari 348 LMJapanJapan Tetsuya OtaItalienItalien Stefano SebastianiAusfallKupplungsschaden

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1996ItalienItalien Team SCISpice SE89CItalienItalien Ranieri RandaccioVereinigte StaatenVereinigte Staaten Sam BrownAusfallUnfall
1997Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John ChristieX-250Kanada John GrahamAusfallElektrik

Weblinks

Commons: Robin Smith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Robin Smith und Chevron Cars Scotland (Memento des Originals vom 9. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chevronracingcars.com
  2. 500-km-Rennen auf dem Nürburgring 1973
  3. 2-Stunden-Rennen von Luanda 1974
  4. Coppa Città di Enna 1975
  5. Interersie 1976
  6. 2,30-Stunden-Rennen von Spa-Francorachamps
  7. Aurora-AFX-Formel-1-Serie 1980

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A Lola T212 sports racing car from 1970, pictured during the Sommet des Légends race meeing, Circuit Mont-Tremblant, Quebec, Canada. July 2009.
Chevron B36 - Robin Smith, Laurence Jacobsen & Richard Jones at the 1979 Silverstone 6 Hours (50247932338).jpg
Autor/Urheber: Martin Lee from London, UK, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Chevron B36 - Robin Smith, Laurence Jacobsen & Richard Jones at the 1979 Silverstone 6 Hours
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Autor/Urheber: TOM at Picassa., Lizenz: CC BY-SA 3.0
The Interscope-liveried Lola T332 Formula 5000 car rounds the hairpin at Mallory Park, October 2009.