Robert von Reinhardt

Robert Reinhardt, ab 1902 von Reinhardt, (* 11. Januar 1843 in Neuffen; † 5. Mai 1914 in Stuttgart[1]) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Robert von Reinhardt studierte von 1858 bis 1863 an der Technischen Hochschule Stuttgart bei Christian Friedrich von Leins. Studienreisen führten ihn nach Frankreich, Italien und Griechenland. Er wurde bereits 1872 Professor an der Abteilung für Architektur an der Stuttgarter Hochschule, wo er sowohl antike und mittelalterliche Baukunst als auch Baugeschichte unterrichtete. Ebenso lehrte Reinhardt an der Kunstgewerbeschule Stuttgart Kunstgeschichte. Weiterhin war er Mitglied der Kommission für die Erhaltung der vaterländischen Kunst und Altertumsdenkmale und seit 1875 Mitglied im Ausschuss des Vereins für Christliche Kunst.[2] Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Forschung waren die Gesetzmäßigkeit griechisch-römischer Tempelbauten und die italienische Renaissance.

Als ausführender Architekt schuf er öffentliche Gebäude und eine große Zahl privater Bauten in verschiedenen Stilen des Historismus. Seine Werke waren die Nikolauskirche in Wimsheim (1883), die Alte Reithalle 1887–1888, die Brenzkirche in Weil der Stadt (1889) und die Jobst-Gedächtniskirche in Stuttgart (1894), das Stuttgarter Marienhospital (1890) und einige Wohnhäuser in der Stuttgarter Marien-, Reinsburg- und Alexanderstraße. In Heilbronn erschuf er die Villa Faißt (1875), die Villa Adelmann (1870), die Harmonie (1877), die Villa Seelig (1873) und das Wohnhaus Hagenbucher an der Moltkestraße 10 (1877).[3]

Ehrung

1902 wurde Robert von Reinhardt mit dem Ehrenkreuz des Ordens der württembergischen Krone[4] ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel (Nobilitierung) verbunden war.

Galerie

Literatur

  • Hugo Schlößer: V. Reinhardt, Robert. In: Württemberger Nekrolog für das Jahr 1915. Nachträge zum Nekrolog 1914. S. 242–243.
  • Elisabeth Heitger: Die evangelische Johannes-Brenz-Kirche in Weil der Stadt. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 11. Jahrgang, 1982, S. 104–110.
  • Bernhard Lattner mit Texten von Joachim Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, S. 114.
  • Alfred Lutz: Robert von Reinhardt (1843–1914). Renommierter Stuttgarter Architekt des Historismus mit engen Verbindungen nach Ravensburg. In: Alstadtaspekte. hrsg. vom Bürgerforum Altstadt Ravensburg, Jg. 2011/12, S. 44–56.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach: Christine Breig: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart. Band 84). Hohenheim-Verlag, Stuttgart/ Leipzig 2000, ISBN 3-89850-964-8, S. 533.
  2. Eva-Maria Seng: Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins. 1995.
  3. Architekten-Verein am Kgl. Polytechnikum in Stuttgart: Wohnhaus des Herrn Hagenbucher, Heilbronn. (Aus: Architekton. Studien, hrsg. v. Architektenverein am Königl. Polytechnikum Stuttgart, H. 41, 1877) (online)
  4. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg. 1907, S. 36.

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Die Alte Reithalle von Südwest nach Nordost erfasst
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Gebaeudeansicht des Marienhospitals Stuttgart
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Grabmal Eduard Otto Moser, Stuttgart, Pragfriedhof, Abteilung 4.
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Villa Adelmann, Heilbronn. Erbaut 1870.
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Villa Seelig in der Wilhelmstr.25 in Heilbronn
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Villa Faißt in der Cäcilienstraße 66 in Heilbronn, heute „Wein Villa“ genannt.
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Jobst-Gedächniskirche