Robert Kushner

Robert Kushner (* 1949 in Pasadena, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Künstler. Er ist eine zentrale Figur der Pattern-and-Decoration-Bewegung der 1970er Jahre.

Leben

Robert Kushner erwarb 1971 seinen Bachelorabschluss an der University of California in San Diego. Dort lernte er unter anderem die Kritikerin und Kunsthistorikerin Amy Goldin und die Künstlerin Kim MacConnel kennen, die ihn mit der islamische Kunst und Dekoration vertraut machten.[1] Kushner zog nach seinem Studium von Kalifornien nach Boston, bevor er nach New York City umzog, wo er sich mit dem Künstler Brad Davis anfreundete, der sich in ähnlicher Weise mit der Dekoration als Kunstform beschäftigte. 1974 reiste Kushner zusammen mit Goldin in die Türkei, den Iran und Afghanistan, wo ihn textile Muster, Kleidungsstücke und architektonische Dekorationen faszinierten. Nachdem er in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt war, begann er, diese dekorativen Kunstformen in seine Kunst miteinzubeziehen.

Kushner war ein Mitbegründer der Pattern-and-Decoration-Bewegung in den 1970ern in New York,[2] die als Reaktion auf die Minimal Art entstand und danach strebte, die dekorative Kunst der "schönen" Kunst gleichzusetzen. Viele Mitglieder der Bewegung waren Frauen, die in der als traditionell weiblich angesehenen Kunstform eine neue progressive Bedeutung suchten, darunter Joyce Kozloff und Miriam Schapiro.[3]

Kushner ist in dem Film !Women Art Revolution (2010) von Lynn Hershman Leeson zu sehen.

Werk

Das künstlerische Werk von Robert Kushner zeichnet sich durch seinen dekorativen Malstil aus. Es lässt Einflüsse von Henri Matisse, Georgia O'Keeffe, Gustav Klimt und den französischen Nabis-Malern,[4] Charles Demuth, Pierre Bonnard, Tawaraya Sotatsu, Ito Jakuchu, Qi Baishi und Wu Changshuo erkennen.[5] Charakteristische Motive seiner Werke sind Blätter und Blumen. Er verwendet verschiedene Medien, z. B. Farbe, Tinte, Papier, Stoffe etc.

In den frühen 1970er Jahren beschäftigte Kushner sich mit Performancekunst, seine erste Performance Costumes for Moving Bodies fand 1971 bei seiner Abschlussausstellung an der University of California statt. Die Performances von Kushner zeichnen sich durch Publikumsbeteiligung, Nacktheit und verderbliche Gegenstände aus.[6]

Seit Mitte der 1980er Jahre fertigt Kushner Ölgemälde auf Leinwand. Er führte zudem großformatige Wandbilder für öffentliche und private Räume aus, darunter gab es Aufträge für die Restaurants Gramercy Tavern und Maialino in New York City, den Union Square in Tokio, das Ritz Carlton Highlands in Lake Tahoe, Kalifornien, und das Federal Reserve System in Washington, D.C.

Kushners Werke sind in vielen bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im Museum of Modern Art, im Metropolitan Museum of Art, im Whitney Museum of American Art, in der National Gallery of Art, in der Corcoran Gallery of Art, in derTate Gallery, im San Francisco Museum of Modern Art, im Contemporary Museum, im Denver Art Museum, in den Uffizien, im J. Paul Getty Trust und im Philadelphia Museum of Art.

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2021: Robert Kushner: I ❤ Matisse, DC Moore Gallery, New York
  • 2015: Tenderness and Thorns, Hakusasonso Hashimoto Museum, Kyoto, Japan[7]
  • 2011: Conjuring Beauty, Huntington Museum of Art, West Virignia
  • 2005: Robert Kushner, Wistariahurst Museum, Holyoke, Massachusetts
  • 1998: Robert Kushner: 25 Years of Making Art, Visual Arts Center of New Jersey, Summit, New Jersey
  • 1997: A Prayer for Peace: Robert Kushner and Hiroshi Senju, Museum für Geschichte der Präfektur Hiroshima, Japan
  • 1997: The Pleasure of It All: Robert Kushner's Flower Paintings, Indianapolis Museum of Art, Indianapolis
  • 1993: Seasons, Montclair Art Museum, Montclair, New Jersey
  • 1991: Seasonal Furbelows: A One Year Installation, The American Craft Museum, New York

Gruppenausstellungen (Auswahl)

Literatur

  • Michael Duncan: Robert Kushner: Wild Gardens, Pomegranate 2006, ISBN 978-0764937699.
  • Alexandra Anderson-Spivy: Robert Kushner: Gardens of Earthly Delight, Hudson Hills Press 1997, ISBN 978-1555951214.
  • Janet Kardon: Robert Kushner, Ausstellungskatalog, Institute of Contemporary Art, Philadelphia, J. B. Speed Art Museum, Louisville, Aspen Art Museum, 1987–1989, Philadelphia 1987, ISBN 088454043X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anne K. Swartz: Kushner, Robert. In: Grove Art Online. 23. Februar 2011, abgerufen am 19. April 2022 (englisch).
  2. Robert Kushner. In: Galerie Nathalie Obadia. Abgerufen am 19. April 2022 (englisch).
  3. Robert Kushner. In: !Women Art Revolution. 20. September 2016, abgerufen am 19. April 2022 (englisch).
  4. Robert Kushner. In: Artsy. Abgerufen am 19. April 2022 (englisch).
  5. Robert Kushner. In: DC Moore Gallery. Abgerufen am 19. April 2022 (englisch).
  6. Robert Kushner. In: The Bott Collection. Abgerufen am 19. April 2022 (englisch).
  7. Hashimoto Kansetsu — Studio News. In: Robert Kushner. 2015, abgerufen am 19. April 2022 (englisch).