Robert Henryson

Abtei Dunfermline im 17. Jahrhundert

Robert Henryson war ein schottischer Dichter des 15. Jahrhunderts und gehört zu den bedeutendsten schottischen Schriftstellern dieser Zeit. Er wird zu den schottischen Makars[1] gezählt.

Leben

Über sein Leben ist wenig bekannt. Er wurde wahrscheinlich zwischen 1420 und 1430 geboren.[2] Aus der Erwähnung in William Dunbar Lament for the Makars (1500 bis 1506) ist zu entnehmen, dass er vor 1506 gestorben ist. Das Ende von König Jakob IV. und dessen Niedergang im Ausbruch des Krieges mit England erlebte er nicht. Nach Francis Kynaston (1639) und Angaben in seinen Dichtungen hat er ein hohes Alter erreicht. Kynaston übersetzte sein Testament of Cresseid ins Lateinische. Dies ist das bekannteste Gedicht von Henryson und erzählt Troilus und Cressida von Geoffrey Chaucer weiter. Henryson studierte wahrscheinlich an der Universität Glasgow und hatte einen Bachelor-Abschluss, der es ihm ermöglichte, als Notar tätig zu sein. Aus seinen Schriften wird deutlich, dass er sehr gebildet war. Nach der Ausgabe seiner The Morall Fabillis von 1569/70 war er Schulmeister in Dunfermline. Er lebte in unruhigen Zeiten in Schottland, in dem aber damals kulturelle Einflüsse der französischen und italienischen Renaissance bestanden. Er wurde wie die anderen schottischen Makars durch Geoffrey Chaucer beeinflusst.

Er veröffentlichte in Mittel-Schottisch. Seine Hauptwerke sind Fabeln nach Aesop (The Morall Fabillis), von denen einige aus den 1480er Jahren stammen, und The Testament of Cresseid. Daneben gibt es noch Gedichte wie The Abbey walk und Robene and Makeyne.

Darstellung von Henryson im Abbot House, Dunfermline

Werkausgaben

  • Charles Elliott (Hrsg.), Robert Henryson, Poems. Oxford: The Clarendon Press, 1963 (Auswahl)
  • Denton Fox (Hrsg.): The Poems of Robert Henryson. Oxford: The Clarendon Press, 1981
  • David Laing (Hrsg.): Robert Henryson, The Poems and Fables. Edinburgh: William Patterson, 1865
  • G. Gregory Smith: The Poems of Robert Henryson, 3 Bände, Edinburgh: William Blackwood for The Scottish Text Society (Nr. 55, 58, 64), 1906, 1908, 1914
  • H. Harvey Wood (Hrsg.): The Poems and Fables of Robert Henryson. Edinburgh: Oliver Boyd, 1933, Neuauflage 1958

Literatur

  • Arthur R. Diebler: Henrisones Fabeldichtungen, Dissertation Leipzig 1885
  • Marshall Stearns: Robert Henryson. New York: Columbia University Press, 1949.
  • Douglas Gray: Robert Henryson. Leiden: Brill, 1979
  • Matthew McDiarmid: Robert Henryson. Edinburgh: Scottish Academic Press, 1981.
  • John MacQueen: Robert Henryson. Oxford: The Clarendon Press, 1967
  • Robert L. Kindrick: Robert Henryson. Twayne’s English Author Series 274. Boston: G. K. Hall, 1979
  • Sergio Rossi: Robert Henryson, Mailand: Carlo Marzorati, 1955

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schottisch ein Barde, im engeren Sinn ein Kreis von Renaissance-Dichtern in Schottland, darunter neben Henryson William Dunbar, Jakob I., Gavin Douglas
  2. Robert Kindrick (Hrsg.) The poems of Robert Henryson, 1997

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Detail of Dunfermline Abbey from John Slezer's Theatrum Scotiae, 1693
Robert Henryson, as portrayed in the Abbot House, Dunfermline.jpg
Autor/Urheber: Kim Traynor, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Robert Henryson, as portrayed in the Abbot House, Dunfermline