Robert Cummings

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Robert Cummings
(Foto: Alan Light, 1979)

Robert „Bob“ Cummings (* 9. Juni 1910 in Joplin, Missouri als Charles Clarence Robert Orville Cummings; † 2. Dezember 1990 in Woodland Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Er trat in mehr als 75 Filmen auf.

Karriere

Robert Cummings wurde nach den meisten Quellen 1910 geboren, wenngleich auch gelegentlich 1908 genannt wird.[1] Er studierte zunächst an verschiedenen Universitäten, um Ingenieur zu werden, entschied sich dann aber für eine Karriere als Schauspieler. Nach einem Schauspielstudium an der American School of Dramatic Arts hatte Cummings 1931 seine erste Rolle am Broadway unter dem Künstlernamen „Blade Stanhope Conway“, den er später in „Brice Hutchins“ änderte[2], bis er dann unter seinem richtigen Namen im Film bekannt wurde.[3] Seine Filmkarriere begann er in den frühen 1930er Jahren mit verschiedenen kleineren Rollen, ehe er 1935 von King Vidor in dessen Film So Red the Rose an der Seite von Gary Cooper seine erste substanzielle Rolle erhielt. Anschließend drehte er eine lange Reihe heute vergessener B-Filme.

Anfang der 1940er-Jahre erreichte seine Karriere mit Filmen wie Mary und der Millionär oder Der Pilot und die Prinzessin, in denen er meist den charmanten und attraktiven Leading Men darstellte, einen ersten Höhepunkt. diese Zeit fielen auch seine Hauptrolle eines angehenden Arztes in dem vielfach ausgezeichneten Gesellschaftsdrama Kings Row sowie seine Hauptrolle als unschuldig der Spionage bezichtigter Barry Kane in dem von Alfred Hitchcock inszenierten Film Saboteure. Die Zusammenarbeit mit Hitchcock wiederholte sich zwölf Jahre später bei dem Thriller Bei Anruf Mord, in dem Cummings als Liebhaber von Grace Kellys Hauptfigur auftrat.

In den 1950er-Jahren verlagerte sich Cummings Wirken zunehmend auf das Fernsehen. So spielte er von 1955 bis 1959 die Hauptrolle in der nach ihm benannten The Bob Cummings Show, für die er auch als Regisseur tätig war. In dieser Serie spielte er die Hauptrolle eines unverheirateten Frauenheldens und Fotografen. Anschließend war Cummings vornehmlich im Fernsehen zu sehen, seine beiden nachfolgenden Serien konnten allerdings nicht mehr an den Erfolg der Bob Cummings Show anknüpfen. In den 1960er-Jahren übernahm er zudem größere Nebenrollen in verschiedenen Kinoproduktionen wie Die Unersättlichen und Immer mit einem anderen. In den 1970er-Jahren fanden sich nur noch wenige lohnende Fernsehrollen für Cummings; stattdessen tourte er mit Dinnertheatern durch die USA (dinner theatre verbanden ein Restaurantessen mit einem inszenierten Theaterstück, sie waren damals in den USA sehr beliebt, galten aber als künstlerisch zweifelhaft[4]).

Im Jahr 1955 wurde er mit einem Emmy Award ausgezeichnet. Insgesamt wurde er sechs Mal für diesen Preis nominiert. Ihm zu Ehren wurden zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame eingelassen.

Privates

Robert Cummings war in den USA als Fürsprecher eines gesunden und sportlichen Lebensstils bekannt, sein 1960 veröffentlichtes Ratgeberbuch How to Stay Young and Vital verkaufte sich millionenfach. Trotzdem oder gerade deshalb geriet er unter den Einfluss des zwielichtigen Arztes Max Jacobson, der ihm massenhaft Amphetamine und schließlich Meth zur angeblichen Leistungssteigerung verabreichte. Cummings wurde für den Rest seines Lebens drogenabhängig, was sich ab den 1960er-Jahren negativ sowohl auf seine Karriere wie auch auf viele persönliche Beziehungen auswirkte.[5][6]

Der Schauspieler war insgesamt fünf Mal verheiratet und Vater von mindestens sieben Kindern. Zuletzt war er an Parkinson erkrankt und lebte in einem betreuten Wohnen für Schauspieler. Er starb im Dezember 1990 an Nierenversagen und einer Lungenentzündung.[7]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Commons: Robert Cummings – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter B. Flint: Robert Cummings Is Dead at 82; Debonair Actor in TV and Films. In: The New York Times, 4. Dezember 1990 (englisch)
  2. Robert Cummings in der Internet Broadway Database (englisch) (als Brice Hutchins)
  3. Hal Erickson: Biography Robert Cummings. In: allmovie.com. All Movie Guide, abgerufen am 9. November 2016 (englisch).
  4. Christopher Smith, Special to the Los Angeles Times: The rise and fall of dinner theater. 7. Januar 2011, abgerufen am 8. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. Richard A. Lertzman, William J. Birnes: Dr. Feelgood: The Shocking Story of the Doctor Who May Have Changed History by Treating and Drugging JFK, Marilyn, Elvis, and Other Prominent Figures. Simon and Schuster, 2013, ISBN 978-1-62636-335-9 (google.de [abgerufen am 14. Mai 2020]).
  6. Richard A. Lertzman, William J. Birnes: Dr. Feelgood: The Shocking Story of the Doctor Who May Have Changed History by Treating and Drugging JFK, Marilyn, Elvis, and Other Prominent Figures. Simon and Schuster, 2013, ISBN 978-1-62636-335-9 (google.de [abgerufen am 14. Mai 2020]).
  7. Robert Cummings, TV and Movie Actor, Dies at 80. 3. Dezember 1990, abgerufen am 14. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).

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