Robby Maria

Robby Maria während eines Konzerts im Berliner Club SO36 (2011)
Robby Maria (METROPOLIS 2013)

Robby Maria (* 10. August 1972 in Sindelfingen als Robert Alexander Maria Scheer-Muñoz) ist ein österreichisch-argentinischer Musiker, Sänger und Songwriter.[1]

Biographie

Kindheit und Jugend

Robby Maria wurde am 10. August 1972 in Sindelfingen als Robert Alexander Maria Scheer-Muñoz geboren und wuchs in Aidlingen auf.[2] Seine Mutter war Argentinierin, sein Vater ein österreichischer Naturwissenschaftler aus Wien.[3] Maria strebte ursprünglich eine Laufbahn als Fußballprofi an und spielte als Torwart in der württembergischen Juniorenauswahl,[4] ehe er dreizehnjährig anfing erste eigene Songs zu komponieren.[5]

Mit Anfang 20 ging er nach Hollywood und schlug sich immer wieder mit Gelegenheitsjobs, u. a. als Telefonverkäufer von Büromöbeln, durch.[6][7] Maria konnte dauerhaft weder Mitstreiter für eine Band noch einen Verleger für seine Songs gewinnen und lehnte ein Angebot von Capitol Records ab, da das Label aus ihm einen Latino-Dance-Act machen wollte.[8] Stattdessen nahm er einen Job in einer Zimmerei in New Orleans an, verließ mit dem verdienten Geld die USA und nahm erneut das Leben eines Bohème auf.[9] Per Bus und Boot bereiste Maria fast den kompletten südamerikanischen Kontinent und freundete sich im peruanischen Regenwald mit einem Schamanen an, dessen Stamm Maria bei sich aufnahm.[10] Maria wurde vom Schamanen des Stammes initiiert,[5] ehe er 2005 nach Europa zurückkehrte, um wieder Musik zu machen.

„Es ging mir immer darum, einen Platz außerhalb des Systems der Dinge zu finden, alle meine Songs handeln davon.“

Robby Maria (Interview am 22. November 2013 auf Alex Offener Kanal Berlin)[5]

Musikalischer Werdegang

2005–2012: Killmotorhill und Robby Maria & The Silent Revolution

In einer Berliner Wohngemeinschaft lernte er 2005 Schlagzeugerin Anni Müller kennen, mit der er kurz darauf seine erste Band Killmotorhill gründete, aus der 2008 die Formation Robby Maria & The Silent Revolution mit Simon Birkholz am Bass hervorging.[11] Das Trio erreichte binnen kürzester Zeit Kultstatus in der alternativen Berliner Musikszene, doch löste sich die Band aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die musikalische Zukunft unmittelbar nach Veröffentlichung ihres ersten Albums Robby Maria & The Silent Revolution auf.[12][13][14] Das letzte Konzert gab das Trio bei einem Open Air am 5. August 2012 am Teehaus im Englischen Garten des Berliner Großen Tiergarten zusammen mit dem US-amerikanischen Gesangsduo Weather Girls.[15]

2013: Solokarriere mit Metropolis

Maria unterschrieb daraufhin im September 2012 einen Plattenvertrag mit dem deutschen Independent-Label Timezone, welcher ihm das Vertriebsrecht an seiner Musik sicherte[16] und veröffentlichte am 8. März 2013 sein Debütalbum Metropolis.[17][18] Genau einen Monat vorher, am 8. Februar 2013 erschien die erste Single des Albums Days In The City im Digitalformat sowie das offizielle Video zur Single.[19][20] Am 16. März 2013 brach Maria auf eine ausgedehnte Tournee auf, die ihn für 66 Konzerte durch Deutschland, Österreich, Spanien, Portugal, Ungarn und Tschechien führte, wobei er das gesamte Album akustisch vorstellte.[21][22][23]

Das Album wurde bei Kritikern in Deutschland und Österreich ausnahmslos gut aufgenommen und häufig mit den Anfängen von David Bowie verglichen.[10][24]

2014: Welcome to My Secret Heart

Die ersten Arbeiten für ein neues Studioalbum nahm Maria direkt im Anschluss an die Tournee im Dezember 2013 auf und mietete dafür die Studios des ehemaligen Rundfunks der DDR in Berlin-Oberschöneweide, das heutige Funkhaus. Sein Label kündigte die Veröffentlichung des neuen Albums für den 10. Oktober 2014 an und bestätigte als Titel Welcome to My Secret Heart.[25] Die erste Singleauskopplung Sick Young Man wurde samt dazugehörigem Videoclip am 19. September 2014 veröffentlicht und erzählt die Geschichte eines Mannes, der zwar innerhalb unserer Gesellschaft existiert, jedoch nicht dazugehört. Als zweite Single erschien am 21. November 2014 The Game. Die Ballade wirft einen kritischen Blick auf die Einführung eines Jugendlichen in die „Erwachsenenwelt“. Beide Videos wurden vom deutschen Filmemacher Stephan Metzner in Berlin gedreht.[26][27]

Diskografie

Alben

Singles

(Die Singles sind nur im Digitalformat erschienen)

  • Days in the City (2013)
  • Sick Young Man (2014)
  • The Game (2014)

Kooperationen

  • 9o1 Independence (Song- und Gedichtalbum mit Stephan Metzner 2011)[28]
  • Robby Maria & the Silent Revolution (Album) (2012)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robby Maria auf MusicBrainz (Kopie des Wikpedia-Artikels)
  2. Zum Geburtstag das eigene CD-Debüt: Das Netz macht's möglich, zwei Ex-Aidlinger machen gemeinsam Musik, Kreiszeitung Böblinger Bote, 19./20 März 2011, S. 42 auf issuu.com
  3. Analoger Rockpoet im digitalen Zeitalter: Aufgewachsen ist er in Aidlingen - Heute nach vielen Rückschlägen lebt Robby Maria in Berlin von Musik - Neue CD als Gratisdownload, Stuttgarter Zeitung, Szene, 5. Januar 2012, S. 21, auf issuu.com
  4. I. Davis: Every Story is Different: A Portrait of Songwriter Robby Maria, Quatar News Volume, veröffentlicht am 19. Juni 2014 von Jacob Press auf issuu.com (in englischer Sprache)
  5. a b c ALEX Berlin: Metropolis LIVE auf YouTube, 22. November 2013, abgerufen am 11. Januar 2022. kaffee|bankrott, Sendung für Arme und Obdachlose in Berlin, mit Guido Fahrendholz und Oliver Spinedi ALEX Offener Kanal Berlin (ALEX ist eine Einrichtung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.)
  6. Sebastian Köpcke: Dschungelkämpfer in Berlin, Der Maulbär auf maulbeerblatt.com, 12. Juli 2012
  7. Robby Maria & The Silent Revolution: Schwäbischer Weltenbummler auf der Flucht vor den Majors (Robby Maria im Interview mit G. Oppermann), Timezone Music Magazine (Das Musikmagazin des Labels Timezone), Ausgabe 1, S. 9, veröffentlicht von Timezone Records am 2. Mai 2012 auf issuu.com
  8. Robby Maria & The Silent Revolution: Schwäbischer Weltenbummler auf der Flucht vor den Majors (Robby Maria im Interview mit G. Oppermann), Timezone Music Magazine (Das Musikmagazin des Labels Timezone), Ausgabe 1, S. 9, veröffentlicht von robby munoz am 10. Mai 2012 auf issuu.com
  9. F. Martinelli, Newcomerszene Blatt auf newcomerszene.de (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  10. a b Aaron Clamann: Songwriter Robby Maria veröffentlicht “Metropolis”: Ein Globetrotter auf den Spuren von David Bowie. In: rp-online.de. Rheinische Post, 4. Februar 2013, abgerufen am 11. Januar 2022.
  11. M. Peteroff (mp): CD-Kritik Robby Maria & The Silent Revolution - Robby Maria & The Silent Revolution, rezensator.de, 2012 (Memento vom 6. Juni 2013 im Internet Archive)
  12. Michael Howie Weiner: Entdeckt: Robby Maria & The Silent Revolution, Howie's Yagaloo, das Musikmagazin, 30 Mai 2012 (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  13. Tommy T. Tulip: 625/11: Personen & Porträts: Robby Maria stellt seine Arbeit an „Break The Silence“, blackbirds.TV – Berlin fletscht seine Szene, ZUR MUSIKSZENE IM WELTWEITEN BERLINER SPECKGÜRTEL, 10. November
  14. Eddie Langner: E. Langner, Radio Apokalypse sendet aus dem Moloch: Düster, kraftvoll und voll eigenwilliger Poesie: Morgen erscheint das Album „Metropolis“ des in Aidlingen aufgewachsenen Robby Maria, Kreiszeitung Böblinger Bote, 7. März 2013, veröffentlicht von Jacob Press am 18. Juni 2014 auf issuu.com
  15. wallroom.com, Konzertsommer Berlin, August 2012 (Memento vom 29. März 2016 im Internet Archive), (Im Beleg steht nichts von Audi Teehaus Open Air und den Weather Girls)
  16. Katalog der deutschen Nationalbibliothek
  17. Tanja Spenst (ts), Albumcheck, Metropolis von Robby Maria, 19. März 2013 (Memento vom 23. März 2013 im Internet Archive)
  18. Karsten Rube: Robby Maria, "Metropolis", Timezone Records, 2013, Folkworld #50 auffolkworld.eu
  19. K. Wecker Webmagazin, schlagzeilen.de, 5. Februar 2013 @1@2Vorlage:Toter Link/www.schlagzeilen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  20. ROBBY MARIA - METROPOLIS Albumtrailer video (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive), NME.com: „Robby Maria's zweites Studioalbum METROPOLIS erscheint am 1.März 2013 auf dem deutschen Label Timezone.“
  21. Konzerttouristen@1@2Vorlage:Toter Link/konzerttouristen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  22. Timezone Künstlerdetails: ROBBY MARIA (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  23. Timezone Künstlerdetails: ROBBY MARIA (Memento vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive)
  24. CD-Kritik: Robby Maria: Metropolis, Saarschall Saarbrücken, Marco Kuznik (Marco), 29. Januar 2013 (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive)
  25. Timezone, New Releases, (Stand: 2022, belegt also Inhalt nicht mehr, für 2014 ist nichts Passendes archiviert worden)
  26. Single Releases von Robby Maria 2014, Timezone Records (Memento vom 24. Oktober 2014 im Webarchiv archive.today)
  27. Video auf YouTube (Video nicht mehr abrufbar) @1@2Vorlage:Toter Link/www.youtube.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  28. Zum Geburtstag das eigene CD-Debüt: Das Netz macht's möglich, zwei Ex-Aidlinger machen gemeinsam Musik, Kreiszeitung Böblinger Bote, 19./20 März 2011, S. 42, veröffentlicht am 18. Juni 2014 von Jacob Press auf issuu.com

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