Roßbach (Baudenbach)

Roßbach
Koordinaten: 49° 38′ 52″ N, 10° 33′ 39″ O
Höhe: 337–355 m ü. NHN
Fläche:1,84 km²[1]
Einwohner:101 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte:55 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juli 1971
Postleitzahl:91460
Vorwahl:09166

Roßbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Baudenbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf Roßbach bildet mit dem nordöstlich gelegenen Mönchsberg eine geschlossene Siedlung. Durch Roßbach fließt der Achelbach, ein rechter Zufluss der Steinach, die von links der Aisch zufließt. 1,25 km östlich des Ortes erhebt sich der Münchsberg im Waldgebiet Hagenbüchach. Die Staatsstraße 2256 führt nach Baudenbach (3,2 km südwestlich) bzw. nach Mönchsberg (0,3 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Höfen (0,6 km südlich).[3]

Geschichte

1368 wurde der Ort als „Rospach“ erstmals urkundlich erwähnt. Damals waren die Herren von Seckendorff im Ort begütert.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Roßbach mit Mönchsberg eine Realgemeinde. In Roßbach gab es 23 Anwesen (1 Wirtshaus, 2 Höfe, 4 Halbhöfe, 6 Güter, 1 Halbgut, 3 Sölden, 3 Tropfhäuser, 2 Häuser, 1 Schäferei). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Obersteinbach.[5]

1810 kam Roßbach zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Roßbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Münchsteinach und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Münchsteinach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Roßbach.[6][7] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand sie bis 1848 dem Patrimonialgericht Obersteinbach.[8] Ab 1862 gehörte Roßbach zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,836 km².[1]

Am 1. Juli 1971 wurde Roßbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Baudenbach eingemeindet.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 7: Gasthaus Hans Bärthlein. Zweigeschossiges Wohnstallhaus im Winkel angelegt. Hauptfassade zu 6 Achsen, Inschriftband im Sturz der breiten Haustür: „18 Johann Frühwald 30“. Verputzt, teilweise Fachwerkobergeschoss[10]
  • Haus Nr. 17: ehemalige Scheune
  • Haus Nr. 18: Wohnhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner11315512914315014115414912912612611912613613413212412110214114113410498101
Häuser[11]222426252526232425
Quelle[12][13][14][14][15][14][16][14][14][17][14][14][18][14][14][14][19][14][14][14][20][14][1][21][2]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Lambert (Baudenbach) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).
  3. Roßbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 122.
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 126.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 60 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 222.
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 190.
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 160. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 77 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 202 (Digitalisat).
  14. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1156 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).

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