Risako Kawai

Risako Kawai
Medaillenspiegel

Ringerin

Japan
Olympische Spiele
Gold2016 Rio de Janeirobis 63 kg
Weltmeisterschaft
Silber2015 Las Vegasbis 63 kg
Gold2017 Parisbis 60 kg
Gold2018 Budapestbis 59 kg
Gold2019 Nur-Sultanbis 57 kg
Asienspiele
Bronze2018 Jakartabis 62 kg
Asienmeisterschaften
Gold2014 Almatabis 58 kg
Gold2016 Bangkokbis 63 kg
Gold2017 New Delhibis 60 kg
Gold2020 New Delhibis 57 kg
Junioren-Weltmeisterschaften
Gold2011 Szombathelybis 52 kg Cadets
Gold2013 Sofiabis 55 kg Juniors
Gold2014 Zagrebbis 59 kg Juniors

Risako Kawai (jap. 川井 梨紗子, Kawai Risako; * 21. November 1994) ist eine japanische Ringerin. Sie wurde 2015 Vize-Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 63 kg Körpergewicht und 2016 Olympiasiegerin in der gleichen Gewichtsklasse. 2017 wurde sie Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 60 kg, 2018 in der Gewichtsklasse bis 59 kg und 2019 in der Gewichtsklasse bis 57 kg Körpergewicht.

Werdegang

Risako Kawai begann als Jugendliche im Jahre 2002 mit dem Ringen. Die 1,59 Meter große Athletin ist Studentin und gehört dem Ringerclub der Shigakkan Universität Aichi an. Ihr Trainer ist seit dem Jahre 2010 Kazuhito Sakae. Ihren ersten Start bei einer internationalen Meisterschaft absolvierte sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets) 2011 in Szombathely, wo sie in der Gewichtsklasse bis 52 kg gleich den Titel gewann. Im Dezember 2011 startete sie auch erstmals bei der japanischen Meisterschaft der Damen und belegte in der Gewichtsklasse bis 51 kg hinter Yu Miyahara und Hikari Sugawara den 3. Platz.

2012 gewann sie in der nicht-olympischen Gewichtsklasse bis 51 kg zwei international stark besetzte Turniere in Krasnojarsk und in Klippan/Schweden. Sie wurde daraufhin vom japanischen Ringerverband bei der nach den Olympischen Spielen in London in Strathcona County/Kanada durchgeführten Weltmeisterschaft eingesetzt. Sie siegte dort in ihrem ersten Kampf über Julija Blahynja aus der Ukraine, unterlag aber etwas überraschend in ihrem zweiten Kampf gegen die Inderin Babita Kumari. Da diese das Finale nicht erreichte, schied sie aus und kam nur auf den 7. Platz. Im Dezember 2012 belegte sie bei der japanischen Meisterschaft der Damen in der Gewichtsklasse bis 55 kg hinter Kanako Murata und Chiho Hamada erneut den 3. Platz.

Im August 2013 gewann Risako Kawai bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Sofia wieder den Weltmeistertitel in der Gewichtsklasse bis 55 kg. Für ihre vier Siege über Pürewdordschiin Orchon, Mongolei, Karolina Krawczyk, Polen, Swetlana Lamaschewich, Belarus und Larissa Skobljuk, Ukraine benötigte sie dabei nicht einmal ganz sechs Minuten. Im November 2013 belegte sie beim Golden-Grand-Prix in Baku in der Gewichtsklasse bis 55 kg den 2. Platz. Im Finale unterlag sie dabei gegen Sofia Mattsson aus Schweden. Bei der japanischen Meisterschaft 2013 im Dezember 2013 belegte sie in der Gewichtsklasse bis 59 kg hinter Kaori Icho und Kazuki Sakagami den 3. Platz.

Im März 2014 stand sie in Tokio in der japanischen Mannschaft, die in überlegenem Stil den Welt-Pokal gewann. Im Finale, das von Japan gegen Russland 8:0 gewonnen wurde, besiegte sie dabei in der Gewichtsklasse bis 58 kg Schargalma Zyrenowa vorzeitig. Im April 2014 wurde sie dann in Almaty in der Gewichtsklasse bis 58 kg erstmals Asienmeisterin bei den Damen. Sie verwies dabei Baatardschawyn Schoowdor, Mongolei, Dhanda Pooja, Indien und Han Kum-ok, Nordkorea auf die Plätze. Im August 2014 wurde Risako Kawai in Zagreb in der Gewichtsklasse bis 59 kg erneut Junioren-Weltmeisterin. Sie besiegte dabei Ramona Galambos, Ungarn, Braxton Rei Stone-Papadopoulos, Kanada, Petra Olli, Finnland und im Finale Luisa Niemesch, Deutschland. Bei der japanischen Meisterschaft im Dezember 2015 unterlag sie in der Gewichtsklasse bis 58 kg gegen Kaori Icho.

Im März 2015 wurde sie beim Mannschafts-Welt-Cup in St. Petersburg in den japanischen Mannschaft in der Gewichtsklasse bis 58 kg eingesetzt. Dabei besiegte sie Andrea Wolczynski, Polen, Allison Ragan, Vereinigte Staaten, Irina Netrebko, Aserbaidschan und Walerija Sergejewna Scholobowa Koblowa aus Russland. Diesen Welt-Cup gewann die japanische Mannschaft.

Im Juni 2015 siegte Risako Kawai beim Meiji-Cup in Tokio in der Gewichtsklasse bis 63 kg vor Rio Watari, Yurika Ito und Kanako Murata. Damit qualifizierte sie sich für die Weltmeisterschaft 2015 in Las Vegas. Bei dieser Weltmeisterschaft siegte sie über Julija Ostaptschuk-Tkach, Ukraine, Katherine Vidiaux Lopez, Kuba, Maria Mamaschuk, Belarus und Braxton Rei Stone-Papadopoulos, Kanada. Sie stand damit im Finale, in dem die Mongolin Sorondsonboldyn Battsetseg ihre Gegnerin war und gegen die sie unterlag. Sie wurde damit erstmals in ihrer Laufbahn Vize-Weltmeisterin. Im Dezember 2015 wurde sie auch erstmals japanische Meisterin. In der Gewichtsklasse bis 60 kg siegte sie im Endkampf über Yukako Kawai.

Im August 2016 feierte Risako Kawai ihren bisher größten Erfolg in ihrer Laufbahn. Sie wurde in Rio de Janeiro in der Gewichtsklasse bis 63 kg Körpergewicht mit Siegen über Monika Ewa Michalik, Polen, Anastasija Grigorjeva, Lettland, Inna Traschukowa, Russland und Maria Mamaschuk, Belarus Olympiasiegerin.

Im Mai 2017 wurde Risako Kawai in New Delhi Asienmeisterin in der Gewichtsklasse bis 60 kg Körpergewicht. Im Finale besiegte sie dabei Sakschi Malik aus Indien. Im August 2017 gewann sie dann bei der Weltmeisterschaft in Paris in der Gewichtsklasse bis 60 kg erstmals den Weltmeistertitel. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte sie Ljubow Owtscharowa, Russland, Shoovdor Baatarjav, Mongolei, Linda Marais, Kanada, Johanna Mattsson, Schweden und Allison Mackenzie Ragan aus den Vereinigten Staaten. Im Dezember 2017 wurde Risako Kawai in der Gewichtsklasse bis 62 kg auch wieder japanische Meisterin vor Yurika Ito, Honoka Imagawa und Aika Yago.

2018 startete Risako Kawai bei den Asienspielen in Jakarta in der Gewichtsklasse bis 62 kg und musste sich dort nach einer Niederlage im Halbfinale gegen Orchon Purevdorj aus der Mongolei mit dem 3. Platz begnügen. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Budapest startete sie in der Gewichtsklasse bis 59 kg und holte sich mit Siegen über Pei Xingru, China, Katarina Hanchar Janukewitsch, Belarus, Swetlana Lipatowa, Russland und Elif Jale Yesilirmak, Türkei, die sie im Finale sicher mit 8:0 techn. Punkten bezwang, den Weltmeistertitel. Bei der japanischen Meisterschaft im Dezember 2018 unterlag Risako Kawai in der Gewichtsklasse bis 57 kg im Finale gegen die ein Comeback gebende Olympiasiegerin und vielfache Weltmeisterin Kaori Ichō nach Punkten und verlor ihren Startplatz bei der Asienmeisterschaft 2019 an diese.

Im Juni 2019 gelang ihr beim Meiji-Cup in Tokio, dem für die Nominierung für die Weltmeisterschaften maßgebenden Turnier, in der Gewichtsklasse bis 57 kg die Revanche. Sie besiegte Kaori Ichō mit 6:4 Punkten und verwies diese auf den 2. Platz. Für den 6. Juli 2019 setzte der japanische Ringer-Verband jedoch noch eine Begegnung mit Kaori Icho an. In diesem Kampf in Wako-City siegte erneut Risako Kawai bei Punktegleichstand von 3:3 auf Grund der höheren Wertung.

Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Nur-Sultan (Kasachstan) war dann Risako Kawai, die einzige, der sonst so vom Erfolg verwöhnten japanischen Ringerinnen, die Weltmeisterin wurde. Sie erzielte diesen Erfolg in der Gewichtsklasse bis 57 kg mit Siegen über Tserenchimed Suchee, Mongolei, Lissette Antes Castillo, Ekuador, Anastasia Nichita, Moldawien, Odunayo Folasade Adekuoroye, Nigeria und Rong Ningning, China, die die einzige dieser Ringerinnen war, die Risako Kawai größere Schwierigkeiten bereitete.

Im Februar 2020 wurde Risako Kawai in New Delhi Asienmeisterin in der olympischen Gewichtsklasse bis 57 kg Körpergewicht. Sie besiegte dabei ihre Gegnerinnen Sewara Eschmuratowa, Usbekistan, Anshu Anshu, Indien und Davaachimeg Erchembayar, Mongolei, in überlegenem Stil.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbeGewichtsklasseErgebnisse
20111.Junioren-WM (Cadets) in Szombathelybis 52 kgvor Altantsetsegiin Battsetseg, Mongolei, Petra Olli, Finnland und Lalita, Indien
20121.Golden-Grand-Prix in Krasnojarskbis 51 kgvor Aljona Adaschinskaja, Russland, Jessica Medina, USA und Jekaterina Sergejewna Krasnowa, Russland
20121.Golden-Grand-Prix in Klippan/Schwedenbis 51 kgvor Whitney Conder, USA, Jessica Medina und Anri Kimura, Japan
20127.WM in Strathcona County/Kanadabis 51 kgnach einem Sieg über Julija Blahynja, Ukraine und einer Niederlage gegen Babita Kumari, Indien
20131.Junioren-WM in Sofiabis 55 kgnach Siegen über Pürewdordschiin Orchon, Mongolei, Karolina Krawczyk, Polen, Swetlana Lamaschewich, Belarus und Larissa Skobljuk, Ukraine
20132.Golden-Grand-Prix in Bakubis 55 kghinter Sofia Mattsson, Schweden, vor Helen Maroulis, USA und Irina Husjak, Ukraine
20141.Asienmeisterschaft in Almatybis 58 kgvor Baatardschawyn Schoowdor, Mongolei, Dhanda Pooja, Indien und Han Kum-ok, Nordkorea
20141.Junioren-WM in Zagrebbis 59 kgnach Siegen über Ramona Galambos, Ungarn, Braxton Rei Stone-Papadopoulos, Kanada, Petra Olli, Finnland und Luisa Niemesch, Deutschland
20152.WM in Las Vegasbis 63 kgnach Siegen über Julia Ostaptschuk-Tkach, Ukraine, Katherine Vidiaux Lopez, Kuba, Maria Mamaschuk, Belarus und Braxton Rei Stone-Papadopoulos, Kanada und einer Niederlage gegen Sorondsonboldyn Battsetseg, Mongolei
20161.Asienmeisterschaft in Bangkokbis 63 kgvor Rim Jong Sim, Nordkorea, Anita, Indien und Xu Rui, China
2016GoldOS in Rio de Janeirobis 63 kgnach Siegen über Monika Ewa Michalik, Polen, Anastasija Grigorjeva, Lettland, Inna Traschukowa, Russland und Maria Mamaschuk, Belarus
20171.Asienmeisterschaft in New Delhibis 60 kgvor Sakschi Malik, Indien, Zhou Zhangting, China und Aiamlin Kassimowa, Kasachstan
20171.WM in Parisbis 60 kgnach Siegen über Ljubow Owtscharowa, Russland, Shoovdor Baatarjav, Mongolei, Linda Marais, Kanada, Johanna Mattsson, Schweden und Allison Mackenzie Ragan, USA
20183.Asienspiele in Jakartabis 62 kghinter Orchon Purevdorj, Mongolei und Ausulu A Tinibekowa, Kirgisistan, gemeinsam mit Rim Jong-Sim, Nordkorea
20181.WM in Budapestbis 59 kgnach Siegen über Pei Xingru, China, Katarina Hanchar Januschkewitsch, Belarus, Swetlana Lipatowa, Russland und Elif Jale Yesilirmak, Türkei
20191.WM in Nur-Sultanbis 57 kgnach Siegen über Tserenchimed Suchee, Mongolei, Lissette Antes Castillo, Ekuador, Anastasia Nichita, Moldawien, Odunayo Folasade Adekuoroye, Nigeria und Rong Ningning, China
20201.Asienmeisterschaft in New Delhibis 57 kgnach Siegen über Sewara Eschmuratowa, Usbekistan, Anshu Anshu, Indien und Davaachimeg Erchembayar, Mongolei

Nationale Meisterschaften und Turniere

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
20113.Japanische Meisterschaftbis 51 kghinter Yu Miyahara und Kari Sugawara
20123.Japanische Meisterschaftbis 55 kghinter Kanako Murata und Chiho Hamada
20133.Meiji-Cup in Tokiobis 55 kghinter Saori Yoshida und Kanako Murata
20133.Japanische Meisterschaftbis 59 kghinter Kaori Icho und Kazuki Sakagami
20142.Meiji-Cup in Tokiobis 58 kghinter Kaori Icho, vor Mikako Higuchi und Yukako Kawai
20142.Japanische Meisterschaftbis 58 kghinter Kaori Icho, vor Nachi Masuda und Misaki Sakai
20151.Meiji-Cup in Tokiobis 63 kgvor Rio Watari, Yurika Ito und Kanako Murata
20151.Japanische Meisterschaftbis 60 kgvor Yukako Kawai, Yui Sakano und Yoishimi Kayama
20161.Japanische Meisterschaftbis 60 kgvor Chiho Hamada
20171.Japanische Meisterschaftbis 62 kgvor Yurika Ito, Honoka Imagawa und Aika Yago
20181.Meiji-Cup in Tokiobis 59 kgvor Yuzuru Kumano, Kiwa Iwasawa und Yumenka Tanaba
20182.Japanische Meisterschaftbis 57 kghinter Kaori Ichō, vor Akie Hanai und Andoria Hanko Sawa
20191.Meiji-Cup in Tokiobis 57 kgvor Kaori Ichō, Sae Nanjo und Akie Hanai
20191.WM-Ausscheidungskampf in Wako-Citybis 57 kgmit einem Punktsieg über Kaori Ichō (3:3 – höhere Wertung für Risako Kawai)
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft
  • beim Meiji-Cup handelt es sich nicht um die japanische Meisterschaft, die immer im Dezember eines Jahres stattfindet. Der Meiji-Cup ist ein Herausforderungsturnier, das immer im Monat Juni eines jeden Jahres stattfindet und in dem die vier besten Ringer bzw. Ringerinnen der vorhergegangenen japanischen Meisterschaft starten. Der Sieger beim Meiji-Cup vertritt dann in der Regel die japanischen Farben bei der Weltmeisterschaft bzw. ggfs. bei den Olympischen Spielen

Literatur

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks

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