Rinaldo

Werkdaten
Originaltitel:Rinaldo

Titelblatt des Textbuches zur Hamburger Aufführung 1715

Form:Opera seria
Originalsprache:Italienisch
Musik:Georg Friedrich Händel
Libretto:Giacomo Rossi nach Aaron Hill
Literarische Vorlage:Torquato Tasso, La Gerusalemme Liberata (1574)
Uraufführung:24. Februar 1711
Ort der Uraufführung:Queen’s Theatre, Haymarket, London
Spieldauer:ca. 3 Stunden
Ort und Zeit der Handlung:in und um Jerusalem, 1099, während des Ersten Kreuzzuges
Personen
  • Goffredo, Generalkapitän des christlichen Heers (Alt)
  • Almirena, seine Tochter, Rinaldos Verlobte (Sopran)
  • Rinaldo, ein christlicher Ritter (Sopran)
  • Eustazio, Goffredos Bruder und Botschafter (Alt)
  • Argante, König von Jerusalem, Geliebter Armidas (Bass)
  • Armida, Königin von Damaskus und Zauberin (Sopran)
  • Mago, christlicher Magier (Alt)
  • Eine Frau (Sopran)
  • Zwei Sirenen (Sopran)
  • Ein Herold (Tenor)
  • Meerjungfrauen, Ungeheuer, Feen, Offiziere, Wachen, Dienerschaft

Rinaldo (HWV 7a/7b) ist eine Oper (Opera seria) in drei Akten von Georg Friedrich Händel. Sie ist der Beginn seiner dreißig Jahre währenden Laufbahn als Opernkomponist in London.

Erste Fassung – Entstehung

Rinaldo ist die erste Oper, die Händel in London schrieb. Zwar war der Komponist am 16. Juni 1710 zum Kapellmeister am Hofe von Hannover des Kurfürsten Georg Ludwig ernannt worden, doch schon im August 1710 reiste Händel über Düsseldorf nach London, wo er im November 1710 eintraf. Zu der Zeit hatte der Dramatiker Aaron Hill im Alter von 24 Jahren die Direktion des Queen’s Theatre am Haymarket übernommen. Zugleich war dem Theater das Monopol für Opernproduktionen zugesprochen worden.

Libretto

In dieser Situation entstand das Libretto in zwei Schritten: Zunächst erstellte Aaron Hill ein englischsprachiges Szenarium, welches sich Torquato Tassos Epos La Gerusalemme Liberata (Das befreite Jerusalem) (1574) als Grundlage bediente. (Im vierten Gesang der Dichtung erzählte Tasso von der Liebe der sarazenischen Zauberin Armida zu dem Kreuzritter Rinaldo.) Auf der Grundlage dieser Skizze schrieb dann der Theaterdichter Giacomo Rossi in kurzer Zeit ein Textbuch auf Italienisch, welches eines der wenigen originalen Opernlibretti blieb, die Händel vertonte. Im Vorwort des Textbuches berichtete Rossi von seiner Zusammenarbeit mit dem Komponisten:

“[…] signor Hendel, Orfeo del nostro secolo, nel porla in musica, a pena mi diede tempo di scrivere, e viddi, con mio grande stupore, in due sole settimane armonizata da quell’ingegno sublime, al maggior grado di perfezzione un opera intiera.”

„[…] Herr Händel, der Orpheus unserer Zeit, gab mir, während er die Noten schrieb, kaum Muße, die Worte zu Papier zu bringen und zu meiner größten Verwunderung sah ich eine ganze Oper durch dieses erstaunliche Genie in nur zwei Wochen in Musik gesetzt, und dies in größter Vollkommenheit.“

Giacomo Rossi: Rinaldo. Argomento, London 1711[1][2]

Rossi wusste vielleicht nicht, dass Händel etwa fünfzehn Nummern – vollständig oder teilweise – aus den Partituren früherer Werke übernahm, insbesondere aus Agrippina, Almira und La Resurrezione. Dazu zählen die instrumentale Sarabande der Oper Almira: hier die berühmte Arie Lascia ch’io pianga (Nr. 22), die nun im zweiten Akt von Almirena gesungen wird. Für die Komposition brauchte Händel durch die Zeitersparnis des Parodieverfahrens nur etwa 14 Tage in der Zeit von Dezember 1710 bis Januar 1711. Die Uraufführung fand am 24. Februar 1711 im Queen’s Theatre statt.

Besetzung der Uraufführung:

Die Aufführungen fanden infolge der glänzenden Bühnenausstattung, mit lebenden Sperlingen, feuerspeienden Drachen und Flugmaschinen, beim Londoner Publikum und der Presse außerordentliches Interesse. In der Saison 1711 erreichte die Oper 15 Aufführungen und wurde in mehreren Spielzeiten (1712, 1713, 1714, 1717) – zuletzt mit kleineren Bearbeitungen und einzelnen Änderungen der Stimmlagen – wieder aufgenommen. Rinaldo kam noch 1711 nach Dublin und erstmals am 27. November 1715 nach Hamburg, wo sie 1720/21, 1723/24, 1727 und 1730 wiederholt wurde. Barthold Feind hatte die Rezitative und die meisten Gesänge ins Deutsche übertragen. Es war dessen letzte Arbeit für die Bühne. Am 1. Oktober 1718 führte Leonardo Leo das Werk anlässlich des Geburtstages von König Karl VI. auch im königlichen Palast in Neapel auf. Für diese Inszenierung schrieb Leo einen allegorischen Prolog und fügte komische Szenen und mehrere Sätze aus eigenen Werken in die Partitur ein. Im selben Jahr war das Stück auch in Mailand zu hören. Zu Händels Lebzeiten erreichte die Oper die Zahl von insgesamt 53 Aufführungen.

Nach fast zweihundert Jahren Pause fand die erste Wiederaufführung des Stückes im 20. Jahrhundert am 18. Juni 1923 als Produktion des Staatlichen Konservatoriums Prag im Theater in den Weinbergen statt: Es wurden von den Studenten des Konservatoriums größere Ausschnitte aus allen drei Akten in tschechischer Sprache gegeben. Die erste professionelle Produktion konnte man dann am 16. Juni 1954 in Händels Geburtsstadt Halle im dortigen Stadttheater unter der Leitung von Horst-Tanu Margraf erleben. Die erste Aufführung des Stückes in historischer Aufführungspraxis und Originalsprache (konzertant) sah man schon im Jahre 1977 in der „Abbaye aux Dames“ in Saintes (Frankreich) im Rahmen der Schallplattenproduktion mit La Grande Écurie et la Chambre du Roy unter der Leitung von Jean-Claude Malgoire. Dreihundert Jahre nach der Uraufführung hatte die Oper Rinaldo im Opernhaus Kiel im Herbst 2010 eine Premiere, die mit den aktuellen Diskussionen zwischen Gläubigen aus den beiden Religionen Christentum und Islam begründet wird. In der Regie von Thomas Enzinger bleibt dabei der Blick auf den nicht lösbaren Konflikt säkular und satirisch.[3]

Zweite Fassung – Entstehung

Senesino übernahm die Titelpartie 1731.

Nach einigen Änderungen an der Erstfassung in den Aufführungen nach der Premiere (besonders 1717), die in erster Linie eine Anpassung für die zur Verfügung stehenden Sänger waren, erstellte Händel für die veränderten Bedingungen der zweiten Opernakademie 1731 eine stark überarbeitete neue Fassung des Rinaldo, die im Werke-Verzeichnis als HWV 7b verzeichnet ist. Neben mehreren Wechseln der Stimmlagen und der Streichung einer ganzen Partie (Eustazio) wurde das Werk auch dramaturgisch verändert. Das Textbuch wurde von Giacomo Rossi nochmals überarbeitet und mit vielen Ergänzungen versehen. Händel fügte auch eine Reihe von Gesängen hinzu, die zum Teil aus den Opern Lotario, Partenope und Admeto entlehnt, zum Teil aber auch neu komponiert wurden. Die in der ersten Fassung durch Joseph Addison und Richard Steele in deren Zeitschrift „The Spectator“ vom 6. März 1711 bereits heftig kritisierten spektakulären Maschineneffekte wurden gestrichen und die Lösung des Schlusses wurde glaubhafter gemacht. Die zweite Fassung kam erstmals am 6. April 1731 am King’s Theatre (seit der Thronfolge 1714 der neue Name des bisherigen Queen’s Theatre) auf die Bühne und hatte sechs Aufführungen.

Besetzung der Premiere der zweiten Fassung:

Handlung (Erstfassung)

Historischer und literarischer Hintergrund

Tasso arbeitete über 15 Jahre an seinem Hauptwerk, dem Epos La Gerusalemme Liberata, welches er im April 1574 vollendete und dann 1580/81 nach anfänglichen Zweifeln doch veröffentlichte. Neben den historischen Tatsachen, wie dem Ersten Kreuzzug mit der Belagerung Jerusalems und dem Fall der Heiligen Stadt am Nachmittag des 15. Juli 1099 unter der Führung von Gottfried von Bouillon enthält dieses Buch eine Fülle an erfundenen, vor märchenhafter Phantasie sprühenden Episoden. So erscheint die sarazenische Zauberin Armida im Lager der Christen und fragt nach deren Ziel; ihre Reden führen zu einem Streit unter den christlichen Rittern. Ein Teil der Ritter verlässt das Lager mit ihr und wird kurz darauf von der Zauberin in Tiere verwandelt. Armida versucht danach den berühmten christlichen Kreuzritter Rinaldo zu töten, aber sie verliebt sich in ihn und nimmt ihn mit auf eine magische Insel. Zwei christliche Ritter suchen Rinaldo und entdecken die magische Festung der Zauberin. Es gelingt ihnen, zu Rinaldo vorzudringen, und sie geben ihm einen Spiegel aus Diamanten. Als Rinaldo in den Spiegel schaut, erkennt er die um ihn verzauberte Welt und verlässt die Zauberinsel, um vor Jerusalem weiter zu kämpfen. Armida bleibt mit gebrochenem Herzen zurück. Sie versucht, Selbstmord zu begehen, aber rechtzeitig findet Rinaldo sie und verhindert dies. Er überredet sie, zum Christentum überzutreten. Damit ist Tassos zentrales Anliegen umschrieben – der Sieg des Christentums über die Ungläubigen –, welches auch in weiteren Episoden des Epos (die nicht Inhalt dieser Oper sind) zum Tragen kommt, wenn etwa die muslimische Kriegerin Clorinda während eines Kampfes durch den Kreuzritter Tankred unwissentlich tödlich verwundet wird. Dieser verliebt sich in sie, und bevor Clorinda stirbt, konvertiert sie zum Christentum und wird von Tankred getauft. Derartige Themen wären bis dahin auf der Opernbühne als blasphemisch gebrandmarkt und nicht akzeptiert worden. Doch Aaron Hill war gerade daran besonders gelegen, dieses christliche Element in der Üppigkeit des Stoffes besonders hervorzuheben. So hat seine letzte Szene der Oper gerade die Bekehrung Armidas und Argantes zum Inhalt.

Hill kombinierte in Rinaldo Episoden aus den Gesängen 4, 5, 10, 14 und 16–20 des Tasso'schen Epos. Während die Gestalt der Almirena seine Erfindung ist, taucht der tscherkessische Held und Feind der Kreuzritter Argante an einer ganz anderen Stelle des Epos auf. In der Oper ist er der (noch) herrschende König von Jerusalem.[4]

Erster Akt

Die belagerte Stadt Jerusalem, mit Blick auf das Stadttor, durch das die Soldaten zum Kampf schreiten. Auf der einen Seite ist das Zeltlager des christlichen Heeres zu sehen. Goffredo ist voller Vorfreude auf den Ruhm, den ihm die bevorstehende Eroberung Jerusalems einbringen wird. (Sovra balze scoscesi pungenti, Nr. 1) Rinaldo gegenüber erneuert er sein Versprechen, ihm seine Tochter Almirena zur Frau zu geben, sollten die Christen die Schlacht gewinnen. Aber Almirena mahnt bei Rinaldo an, dass er sich jetzt nicht mit der Liebe beschäftigen, sondern sich auf den Feldzug konzentrieren sollte. (Combatti da forte, che fermo il mio sen, Nr. 2) Dies fällt Rinaldo allerdings schwer und er beklagt den Schmerz der aufgeschobenen Liebe. (Ogni indugio d’un amante è una pena, Nr. 3)

Eine Trompete kündigt einen Herold in Begleitung zweier Wachleute an, der das Eintreffen des Königs von Jerusalem, Argante, verkündet. Gefolgt von einer Schar Soldaten und Reitern trifft dieser aus der Stadt in seinem königlichen Streitwagen ein und tritt Goffredo gegenüber. Da er eine Niederlage seiner Truppen befürchtet, bittet er Goffredo um einen dreitägigen Waffenstillstand. Nachdem der Kreuzritter dem stattgegeben hat, bleibt Argante allein. Er sehnt sich nach seiner Geliebten, der Zauberin Armida (Vieni, o cara a consolarmi, Nr. 7), die augenblicklich in einem von einem feuerspeienden Drachen gezogenen Wagen singend vom Himmel steigt. Sie hat herausgefunden, dass die einzige Hoffnung der Verteidigung Jerusalems auf ihrer Zauberkraft beruht: sie soll der christlichen Armee die Unterstützung entziehen (Molto voglio, molto spero, Nr. 10).

Ein wunderschöner Garten mit Brunnen, Alleen und Vogel-Volieren. Almirena sinniert über die Liebe (Augeletti, che cantata, zefiretti, Nr. 11) und ist mit Rinaldo zärtlich (Scherzano sul tuo volto le grazie vezzosette, Nr. 12). Plötzlich erscheint Armida, die Almirena gewaltsam aus den Armen Rinaldos entreißt. Dieser zieht sein Schwert, doch Armida senkt eine schwarze Wolke voller feuerspeiender, schrecklicher Ungeheuer herab, die alles bedeckt. Armida hebt Almirena in Luft, verschwindet mit ihr und lässt nur Furien zurück, welche, nachdem sie Rinaldo verspottet haben, sich in der Erde versenken. Nachdem Rinaldo Goffredo und Eustazio erzählt hat, was geschehen ist, stehen sie bestürzt und regungslos da, bis Eustazio vorschlägt, doch einen christlichen Magier, der sich in der Nähe aufhält, um Hilfe zu bitten. Das ermutigt Rinaldo und er bittet die Winde und den Himmel, ihm bei der Befreiung Almirenas zu helfen (Venti, turbini, prestate, Nr. 17)[5]

Zweiter Akt

Strand am ruhigen Meer, mit einem wunderschönen Regenbogen. Ein Boot liegt vor Anker, an dessen Ruder ein Geist in Gestalt einer schönen Frau sitzt. Eustazio, Rinaldo und Goffredo erreichen die Küste in der Nähe der Höhle des Magiers. Die am Ruder sitzende Frau, die behauptet, von Almirena gesandt worden zu sein, versucht Rinaldo in ihr Boot zu locken, während die Sirenen von den Freuden der Liebe singen (Il vostro maggio de’ bei verdi anni, Nr. 19). Gegen den Rat seiner Begleiter besteigt Rinaldo singend das Boot und segelt davon (Il Tricerbero humiliato, Nr. 20). Eustazio und Goffredo bleiben verwirrt, ob seiner scheinbaren Flucht, zurück. Goffredo macht sich Mut, um weiterzukämpfen, obwohl er nun sowohl Almirena als auch Rinaldo verloren hat (Mio cor, che mi sai dir?, Nr. 21).

Wunderschöner Garten im Zauberpalast Armidas. Almirena beklagt ihre Gefangenschaft (Lascia ch’io pianga mia cruda sorte, Nr. 22). Argante erklärt Almirena seine Liebe, die ihn auffordert, dies zu beweisen, indem er ihre Freilassung erwirkt. Während sie weiter klagt, spürt Argante, wie er schwach wird, ihr nachgibt und schließlich verspricht, ihr zu helfen (Basta che sol tu chieda, Nr. 23).

Armida freut sich unterdessen über Rinaldos Gefangennahme. Als er ihr vorgeführt wird, ist sie jedoch von seinem Stolz fasziniert und erklärt, sich in ihn verliebt zu haben. Sie wird von Rinaldo jedoch verächtlich zurückgewiesen. (Fermati!/No, crudel!, Nr. 24). Daraufhin versucht sie, ihn zu verführen, indem sie sich in Almirena verwandelt. Anfänglich glaubt er den Schwindel, doch dann ahnt er schnell die Täuschung. (Abbruggio, avvampo e fremo, Nr. 25). Er geht ab und Armida ist zwischen einer rasenden Wut über seine Zurückweisung und der Liebe, die sie unfähig macht, gegen ihn vorzugehen, zerrissen (Ah! Crudel, il pianto mio, Nr. 27).

Immer noch in der Hoffnung, Rinaldo täuschen zu können, nimmt Armida erneut die Gestalt der Almirena an. Jetzt tritt aber Argante auf, der sich allerdings, anders als Rinaldo, von der Verwandlung täuschen lässt. Er macht sich erneut an „Almirena“ heran. Darüber ist Armida sehr erbost und wirft ihm Verrat an ihrer Liebe vor. Argante gesteht, Almirena zu lieben. Ihm ist nun klar, dass er ohne Armidas Hilfe in den Kampf ziehen muss. Armida indes schwört Rache. (Vo’ far guerra, e vincer voglio, Nr. 28).[6]

Gottfried von Bouillon führt den Ersten Kreuzzug an.
Miniatur aus dem 13. Jahrhundert

Dritter Akt

Ein rauher Berg mit Schluchten und Wasserfällen, auf dem Gipfel die Zauberburg Armidas, von vielen verschiedenen Ungeheuern bewacht. Am Fuße des Berges eine Höhle, in welcher der Magier lebt. Eustazio und Goffredo betrachten die Höhe des Berges. Sie haben die Höhle des Magiers erreicht, der ihnen erzählt, dass Rinaldo und Almirena sich im Palast Armidas befinden. Sie machen sich sofort mit ihren Truppen auf den Weg den Berg hinauf, ohne auf seine Warnung zu hören, dass sie nur dann Zugang zum Palast erstreiten werden, wenn sie mit einer Macht bewaffnet sind, die der höllischen Macht Armidas ebenbürtig ist. Schon weit vorgerückt, werden sie von furchterregenden Ungeheuern mit brennenden Fackeln aufgehalten, so dass ein Teil der Soldaten erschrocken umkehren will, aber von anderen Monstern zurückgedrängt und schließlich von dem sich öffnenden Berg verschlungen wird (Sinfonia Nr. 29). Schließlich kehren Goffredo und Eustazio mit einem Teil der Soldaten zum Magier zurück.

Der Magier stattet Goffredo und Eustazio daraufhin mit Zauberstäben aus, mit denen sie Armidas Zauberei überwinden können, und ermutigt sie, einen weiteren Angriff auf den Berg zu wagen. Sie steigen erneut zum Palast hinauf und der Magier beobachtet ihren Weg und singt, um sie zu ermutigen (Andate, o forti, fra stragie morti, Nr. 30). Die Ungeheuer erscheinen ihnen wie zuvor, aber dank der Zauberstäbe werden sie in die Flucht geschlagen. Als sie den Gipfel erreichen, berühren sie mit den Zauberstäben das Tor von Armidas Palast und sofort verwandeln sich die Mauern und der Berg selbst mit großem Getöse in einen Strand mit stürmischer See. Goffredo und Eustazio halten sich an einem Felsen fest, der aus dem Wasser ragt, dann sieht man sie auf der anderen Seite hinunterklettern. Der Magier kehrt in seine Höhle zurück.

Wunderschöner Garten im Zauberpalast Armidas. Armida hält ein Messer an die Brust der gefangenen Almirena, um diese aus Rache an Rinaldo zu ermorden. Während Armida zum Stoß ausholt, zieht Rinaldo sein Schwert, um sie zu töten. Doch sofort steigen Geister aus dem Boden empor, um Armida zu beschützen. Als Goffredo und Eustazio eintreffen, berühren sie mit ihren Zauberstäben Armidas Garten, der sich augenblicklich in eine große öde Landschaft mit dem Blick auf das ferne Jerusalem verwandelt, welches auf einem Hügel liegt. Goffredo, Eustazio und Rinaldo umarmen sich erfreut. Als auch Almirena dazu kommen will, hält Armida sie zurück und versucht erneut, sie zu töten, verschwindet jedoch, als Rinaldo mit gezücktem Schwert auf sie zugeht. Die drei Kreuzritter beschließen, Jerusalem am nächsten Morgen anzugreifen. Rinaldo eilt seinem erhofften Triumph entgegen, angetrieben von seiner Liebe und dem zu erwartenden Ruhm (È un incendio fra due venti, Nr. 31).

In Jerusalem bereiten die Sarazenen ihre Truppen für die Schlacht vor. Argante spricht seiner Armee Mut zu. Angesichts eines gemeinsamen Feindes versöhnt er sich mit Armida und ihr Heer defiliert, begleitet vom Klang aller Arten von Militärinstrumenten, an beiden hinaus aus der Stadt (Marcia, Nr. 32). Armida und Argante sind voller Zuversicht, die Christen zu besiegen (Al trionfo del nostro furore, Nr. 33).

Im Zeltlager des christlichen Heeres. Almirena ist voller Vorfreude auf die Erfüllung ihrer Liebe zu Rinaldo nach dem Sieg. (Bel piacere è godere fidor amor!, Nr. 34). Da sich der Feind bereits nähert, eilen Goffredo und Rinaldo zu ihrer Armee und vertrauen Almirena dem Schutz Eustazios an. Jetzt erklingen die Militärinstrumente der Christen, als deren Heer an Goffredo und Rinaldo mit feierlichem Pomp zu Fuß und Pferd salutierend vorbeizieht (Marcia, Nr. 36). Rinaldo ruft Goffredo auf, die Truppen in die Schlacht zu führen. Er freut sich auf den Sieg und die Erfüllung seiner Liebe. (Or la tromba in suon festante, Nr. 37). Argante und Goffredo sprechen ihrem jeweiligen Heer ein letztes Mal Mut zu, bevor die Schlacht entbrennt, welche zunächst ausgeglichen ist. Dann aber greift Rinaldo, nachdem er die Stadt schon eingenommen hat, mit einem Teil der christlichen Armee vom Berg herab die Feinde von der Seite aus an, die daraufhin die Flucht ergreifen (Battaglia, Nr. 38).

Während Rinaldo den gefesselten Argante vorführt, bringt Eustazio die gefangene Armida. Rinaldo und Almirena werden durch den Sieg der Kreuzritter vereint. Armida, nachdem sie der bösen Zauberei abgeschworen hat, tritt, wie auch Argante, zum Christentum über. Sie können sich nun, von Goffredo freigelassen, ihre Liebe erfüllen. Alle besingen den Sieg der Tugend (Vinto è sol della virtù degli affetti, Nr. 39).[7]

Musik

In beiden Fassungen umfasst die Oper eine französische Ouvertüre und weitere 39 Nummern. 1711 teilen sich diese Nummern wie folgt auf: 29 Arien und drei Duette, fünf Instrumentalstücke, ein Accompagnato-Rezitativ und der Schlusschor. In der zweiten Fassung sind nun einzelne Stimmlagen der Protagonisten geändert: Rinaldo wird von einem Mezzosopran (vorher Sopran), Armida von einem Alt (vorher Sopran), Goffredo von einem Tenor (vorher Mezzosopran) und Mago von einem Bass (vorher Alt) gesungen. Verändert ist vor allem der Schluss der Oper, der nicht nur quantitativ durch drei Arien (Rinaldo, Armida, Almirena), sondern auch durch eine Sinfonia erweitert ist. Inhaltlich ist der entscheidende Unterschied, dass das kriegerische Ende gegen ein magisches getauscht wird. Dieser „Verlängerung“ liegt eine Veränderung der Apotheose zugrunde. In der ersten Fassung fällt eine Vorentscheidung zwar im Zauberreich, die endgültige Entscheidung erfolgt jedoch durch Kampf, den Sieg der christlichen Armee und den Übertritt von Argante und Armida zum Christentum. In der Fassung von 1731 bekehrt sich das Paar nicht zum Christentum, sondern erreicht eine Lösung mit Magie.

Zum großen Erfolg der Oper hat vor allem die Arie der Almirena Lascia ch’io pianga mia cruda sorte („Lass mich beweinen mein grausames Schicksal“) beigetragen. Dieses musikalische Material hatte Händel zuvor schon in Hamburg für seine erste Oper Almira (1705), hier eine rein instrumentale Sarabande, und in der Sopran-Arie Lascia la spina seines römischen Oratoriums Il trionfo del Tempo e del Disinganno (1707) verwendet. Die Singstimme entfaltet in ihrer Schlichtheit eine anrührende Melodie. Die Arie wird von einem ruhig schreitenden, akkordischen Streichersatz begleitet.

Ein weiteres berühmtes Stück ist die Schlussarie des zweiten Aktes, Armidas Vo’ far guerra, e vincer voglio (Nr. 28), bei der Händel das Publikum durch „… the lightness and elasticity of his fingers …“[8] („… die Leichtigkeit und Behändigkeit seiner Finger …“) in improvisierten Zwischensoli auf dem Cembalo in Begeisterung versetzte.

In der Spanne zwischen der sanften Arie Cara sposa, amante cara (Nr. 14), „… which the author would frequently say was one of the best he ever made“[9] („… von welcher der Komponist häufig zu sagen pflegte, es sei eine der besten, die er je geschrieben“), und der Bravourarie Venti, turbini, prestate (Nr. 17) zielten die Arien des Rinaldo darauf ab, alle stimmlichen Möglichkeiten des Kastraten Nicolini zur Geltung zu bringen.

Struktur der Oper

1. Fassung (1711)

OuvertureGigue. (BlFl, 2 Ob, Str, BC)

Erster Akt

Scena IRecitativo. Goffredo Delle nostre fatiche
1. Aria. Goffredo (2 Ob, 2 Vl, BC) Sovra balze scoscesi pungenti
Recitativo. Rinaldo, Goffredo, Almirena Signor, già dal tuo senno
2. Aria. Almirena (2 Ob, Str, BC) Combatti da forte, che fermo il mio sen
Recitativo. Eustazio, Rinaldo Questi saggi consigli
3. Aria. Rinaldo (2 Vl, BC) Ogni indugio d’un amante è una pena
Scena IIRecitativo. Araldo, Goffredo, Eustazio Signor, che delle stelle
4. Aria. Eustazio (BC) Sulla ruota di fortuna va girando la speranza
Scena III5. Aria. Argante (3 Trp, Pk, Ob, Str, BC) Sibilar gli angui d’Aletto
Recitativo. Argante, Goffredo Goffredo, se t’arrise
6. Aria. Goffredo (2 Ob, Str, BC) No, no, che quest’alma scontenti non dà
Scena IVRecitativo. Argante Infra dubii di Marte
7. Aria. Argante (2 Vl, BC) Vieni, o cara a consolarmi
Scena V8. Aria. Armida (Str, BC) Furie terribili! seguitate mi
9. Recitativo accompagnato. Argante, Armida (Str, BC) Come a tempo giungesti
10. Aria. Armida (2 Ob, Str, BC) Molto voglio, molto spero, mulla devo dubitar
Scena VI11. Aria. Almirena (3 BlFl, Str, BC) Augeletti, che cantata, zefiretti
Recitativo. Almirena, Rinaldo Adorato mio sposo
12. Duetto. Almirena, Rinaldo (2 Ob, 2 Vl, BC) Scherzano sul tuo volto le grazie vezzosette
Scena VIIRecitativo. Armida, Almirena, Rinaldo Al valor del mio brando
13. Prelude. (2 Ob, Str, BC)
14. Aria. Rinaldo (Str, BC) Cara sposa, amante cara, dove sei?
Scena VIIIRecitativo. Goffredo, Eustazio, Rinaldo Ch’insolito stupore
15. Aria. Rinaldo (BC) Cor ingrato, ti rammembri
Recitativo. Rinaldo, Goffredo, Eustazio Io all’ora impugno il brando
16. Aria. Eustazio (2 Ob, Str, BC) Col valor, colla virtù
Scena IXRecitativo. Rinaldo Di speranza un bel raggio
17. Aria. Rinaldo (Vl solo, Fg solo, 2 Ob, Str, BC) Venti, turbini, prestate
Auszug aus dem Libretto von 1711; links der italienische Text, rechts die englische Übersetzung

Zweiter Akt

Scena I18. Aria. Eustazio (2 Ob, 2 Vl, BC) Siam prossimi al porto
Scena IIRecitativo. Rinaldo, Goffredo, Eustazio A quel sasso bramato
Scena IIIRecitativo. Donna Per raccor d'Almirena
19. Aria. Sirene (Str, BC) Il vostro maggio de’ bei verdi anni
Recitativo. Rinaldo, Goffredo, Eustazio Qual incognita forza
20. Aria. Rinaldo (Str, BC) Il Tricerbero humiliato al mio brando renderò
Recitativo. Eustazio, Goffredo Signor, strano ardimento
21. Aria. Goffredo (2 Vl, BC) Mio cor, che mi sai dir?
Scena IVRecitativo. Almirena, Argante Armida dispietata!
22. Aria. Almirena (Str, BC) Lascia ch’io pianga mia cruda sorte
Scena VRecitativo. Argante Ah! sul bel labro Amore
23. Aria. Argante (2 Vl, BC) Basta che sol tu chieda
Scena VIRecitativo. Armida, Rinaldo Cingetemi d’alloro
24. Duetto. Armida, Rinaldo (2 Ob, 2 Vl, BC) Fermati!/No, crudel!
Scena VIIRecitativo. Armida, Rinaldo Crudel, tu ch’involasti
25. Aria. Rinaldo (Ob, 2 Vl, BC) Abbruggio, avvampo e fremo
Scena VIII26. Recitativo accompagnato. Armida Dunque i lacci d’un volto
27. Aria. Armida (2 Ob, Fg, Str, Vc, BC) Ah! Crudel, il pianto mio
Scena IXRecitativo. Armida Riprendiam d’Almirena
Scena XRecitativo. Argante, Armida Adorata Almirena
28. Aria. Armida (2 Ob, Str, Cemb obl, BC) Vo’ far guerra, e vincer voglio

Dritter Akt

Scena IRecitativo. Eustazio, Goffredo Quivi par che rubelle
Scena IIRecitativo. Mago, Goffredo, Eustazio La causa che vi spinge
29. Sinfonia. (2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Goffredo, Eustazio, Mago Qui vomita cocito
30. Aria. Mago (Str, BC) Andate, o forti, fra stragie morti
Scena IIIRecitativo. Armida, Almirena, Rinaldo Mori svenata! Oh Numi!
Scena IVRecitativo. Armida, Goffredo, Rinaldo, Eustazio, Almirena Nella guardata soglia
31. Aria. Rinaldo (2 Ob, Str, BC) È un incendio fra due venti
Scena VRecitativo. Argante Chiuso fra quelle mura
Scena VIRecitativo. Armida, Argante Per fomentar lo sdegno
32. Marcia. (2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Argante, Armida In quel bosco di strali
33. Duetto. Armida, Argante (2 Ob, Fg, Str, BC) Al trionfo del nostro furore
Scena VIIRecitativo. Goffredo, Almirena, Rinaldo Di quei strani accidenti
34. Aria. Almirena (Ob, 2 Vl, BC) Bel piacere è godere fidor amor!
Scena VIIIRecitativo. Eustazio, Goffredo, Rinaldo, Almirena Signor, l'hoste nemica
35. Aria. Eustazio (2 Vl, BC) Di Sion nell’alta sede
Scena IX36. Marcia. (4 Trp, Pk, 2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Rinaldo, Goffredo Se cio t’e in grado, o Prence
37. Aria. Rinaldo (4 Trp, Pk, 2 Ob, Str, BC) Or la tromba in suon festante
Scena XRecitativo. Argante Miei fidi, eccola un campo
Scena XIRecitativo. Goffredo Magnanimi campioni, ecco l’ultimo giorno
38. Battaglia. (4 Trp, Pk, 2 Ob, Str, BC)
Scena XIIRecitativo. Rinaldo, Argante, Goffredo Goffredo, ecco il superbe
Scena XIIIRecitativo. Eustazio, Argante, Armida, Rinaldo, Almirena, Goffredo Ecco, German, la cruda
39. Coro. (2 Ob, Str, BC) Vinto è sol della virtù degli affetti

2. Fassung (1731)

OuvertureGigue. (2 Ob, Str, BC)

Erster Akt

Scena IRecitativo. Goffredo Delle nostre fatiche
1. Aria. Goffredo (2 Ob, 2 Vl, BC) Sovra balze scoscesi pungenti
Recitativo. Rinaldo, Goffredo, Almirena Signor, già dal tuo senno
2. Aria. Almirena (Ob, 2 Vl, BC) Quel cor che mi donasti
Recitativo. Goffredo, Rinaldo Questi saggi consigli
3. Aria. Rinaldo (2 Vl, BC) Ogni indugio d’un amante è una pena
Scena IIRecitativo. Araldo, Goffredo Signor, che delle stelle
Scena III4. Sinfonia. (Trp, 2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Argante, Goffredo Goffredo, se t’arrise
5. Aria. Goffredo (Str, BC) D’instabile fortuna non sempre in tuo favore
Scena IVRecitativo. Argante Infra dubii di Marte
Scena V6. Aria. Armida (Str, BC) Furie terribili! seguitate mi
7. Recitativo accompagnato. Argante, Armida (Str, BC) Come a tempo giungesti
8. Aria. Argante (BC) Sulla ruota di fortuna va girando la speranza
Recitativo. Armida Ma fia la gloria
9. Aria. Armida (2 Ob, 2 Hr, Str, BC) Combatti da forte, che fermo il mio sen
Scena VI10. Aria. Almirena (3 BlFl, Str, BC) Augeletti, che cantata, zefiretti
Recitativo. Almirena, Rinaldo Adorato mio sposo
11. Duetto. Almirena, Rinaldo (2 Ob, 2 Vl, BC) Scherzano sul tuo volto le grazie vezzosette
Scena VIIRecitativo. Armida, Almirena, Rinaldo Al valor del mio brando
12. Sinfonia. (2 Ob, Str, BC)
13. Aria. Rinaldo (Str, BC) Cara sposa, amante cara, dove sei?
Scena VIIIRecitativo. Goffredo, Rinaldo Ch’insolito stupore
14. Aria. Rinaldo (BC) Cor ingrato, ti rammembri
Recitativo. Goffredo, Rinaldo Un mio giusto dolor
15. Aria. Rinaldo (Vl solo, Fg solo, 2 Ob, Str, BC) Venti, turbini, prestate

Zweiter Akt

Scena I16. Aria. Goffredo (2 Ob, 2 Vl, BC) Siam prossimi al porto
Scena IIRecitativo. Rinaldo, Goffredo A quel sasso bramato
Scena IIIRecitativo. Donna Per raccor d'Almirena
17. Aria. Sirene (Str, BC) Il vostro maggio de’ bei verdi anni
Recitativo. Rinaldo, Goffredo Qual incognita forza
18. Aria. Rinaldo (Str, BC) Il Tricerbero humiliato al mio brando renderò
Recitativo. Goffredo Numi! strano ardimento!
19. Aria. Goffredo (Ob, 2 Vl, BC) Mio cor, che mi sai dir?
Scena IVRecitativo. Almirena, Argante Armida dispietata!
20. Aria. Almirena (Str, BC) Lascia ch’io pianga mia cruda sorte
Scena VRecitativo. Argante T’arresta, oh Dio!
21. Aria. Argante (Str, BC) Per salvarti, idolo mio
Scena VIRecitativo. Armida, Rinaldo Cingetemi d’alloro
22. Duetto. Armida, Rinaldo (2 Vl, BC) Fermati!/No, crudel!
Scena VIIRecitativo. Voce, Rinaldo Ah! Rinaldo crudel
23. Aria. Rinaldo (Str, BC) Abbruggio, avvampo e fremo
Scena VIII24. Recitativo accompagnato. Armida Dunque i lacci d’un volto
Scena IXRecitativo. Argante, Armida Sembianze idolatrate
25. Aria. Argante (2 Vl, BC) Arma lo sguardo d’un dolce dardo!
26. Aria. Almirena (Ob, Fg, Str, Vc, BC) Ah! Crudel, il pianto mio
Scena XRecitativo. Argante Rasserana i bei lumi, idolo mio
Scena XIRecitativo. Almirena Si lusinghi d’Argante l’amor tanto importuno
27. Aria. Almirena (2 Vl, BC) Parolette, vezzi e sguardi

Dritter Akt

Scena I28. Sinfonia. (2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Goffredo Quivi par che rubelle
Scena IIRecitativo. Mago, Goffredo La causa che vi spinge
29. Sinfonia. (2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Goffredo, Mago Qui vomita cocito
30. Aria. Mago (Str, BC) Andate, o forti, fra stragie morti
Scena IIIRecitativo. Armida, Argante A fronte d’un sleal anco mi trovo?
31b. Aria. Argante (2 Vl, BC) Di Sion nell’alta sede
Scena IVRecitativo. Armida, Almirena, Rinaldo Mori svenata! Oh Numi!
Scena VRecitativo. Armida, Goffredo, Rinaldo, Almirena Nella guardata soglia
32. Aria. Rinaldo (2 Ob, Str, BC) È un incendio fra due venti
Scena VIRecitativo. Goffredo, Almirena Fremo nel mio furor contro l’inferno
33. Duetto. Almirena, Goffredo (2 Ob, Fg, Str, BC) Al trionfo del nostro furore
Scena VII34. Recitativo accompagnato. Rinaldo (Str, BC) Orrori menzogneri, a voi ne vengo
Recitativo. Rinaldo A voi de’miei trofei
35. Aria. Rinaldo (2 Vl, BC) Vedrò più liete e belle o vago mio tesor
Scena VIIIRecitativo. Argante, Armida Ciel crudele! empia sorte!
36. Aria. Armida (Str, BC) Fatto è Giove un Dio d’inferno
Scena IX37. Sinfonia. (Trp, 2 Ob, Str, BC)
Recitativo. Goffredo, Almirena, Rinaldo Compagni gloriosi
38. Aria. Almirena (2 Ob, Str, BC) Sì, caro, caro, sì
Recitativo. Goffredo Chi vuol giunger di gloria a bei diletti
39. Coro. (2 Ob, Str, BC) Vinto è sol della virtù degli affetti

Orchester

1711: Flagoeletto, zwei Blockflöten, zwei Oboen, Fagott, vier Trompeten, Pauken, Streicher, Basso continuo (Violoncello, Laute, Cembalo).

1731: Flagoeletto, zwei Blockflöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner, Trompete, Streicher, Basso continuo (Violoncello, Laute, Cembalo).

Diskografie (Auswahl)

Literatur

  • Reinhold Kubik: Händels Rinaldo. Geschichte, Werk, Wirkung, Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1982, ISBN 3-7751-0594-8.
  • Winton Dean, John Merrill Knapp: Handel’s Operas 1704–1726. The Boydell Press, Woodbridge 2009, ISBN 978-1-84383-525-7 (englisch).
  • Silke Leopold: Händel. Die Opern. Bärenreiter-Verlag, Kassel u. a. 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3.
  • Arnold Jacobshagen (Hrsg.), Panja Mücke: Das Händel-Handbuch in 6 Bänden. Händels Opern. Band 2, Laaber-Verlag, Laaber 2009, ISBN 3-89007-686-6.
  • Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel, Opern-Führer. Edition Köln, Lohmar/Rheinland 1995, ISBN 3-928010-05-0.
  • Bernd Baselt: Thematisch-systematisches Verzeichnis. Bühnenwerke. In: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch. Band 1, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978, ISBN 3-7618-0610-8 (unveränderter Nachdruck, Kassel 2008, ISBN 978-3-7618-0610-4).
  • Michael Heinemann: Georg Friedrich Händel (= Rowohlts Monographien 50648), Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-50648-3.
  • Christopher Hogwood: Georg Friedrich Händel. Eine Biographie. Aus dem Englischen von Bettina Obrecht. Insel Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2000, ISBN 3-458-34355-5 (= Insel-Taschenbuch 2655).
  • Paul Henry Lang: Georg Friedrich Händel. Sein Leben, sein Stil und seine Stellung im englischen Geistes- und Kulturleben. Bärenreiter-Verlag, Basel 1979, ISBN 3-7618-0567-5.

Einzelnachweise

  1. Editionsleitung der Hallischen Händel-Ausgabe: Dokumente zu Leben und Schaffen. In: Walter Eisen (Hrsg.): Händel-Handbuch: Band 4. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1985, ISBN 978-3-7618-0717-0, S. 49.
  2. Christopher Hogwood: Georg Friedrich Händel. Eine Biographie (= Insel-Taschenbuch 2655). Aus dem Englischen von Bettina Obrecht. Insel-Verlag, Frankfurt am Main u. Leipzig 2000, ISBN 3-458-34355-5, S. 98.
  3. Beilage Theaterzeit. In: Kieler Nachrichten, Oktober 2010.
  4. Silke Leopold: Händel. Die Opern. Bärenreiter-Verlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3, S. 279 f.
  5. Handel: Rinaldo., Booklettext (Decca) zu Sony 88697576412, 2009, S. 9 f.
  6. Handel: Rinaldo., Booklettext (Decca) zu Sony 88697576412, 2009, S. 10.
  7. Handel: Rinaldo., Booklettext (Decca) zu Sony 88697576412, 2009, S. 11 f.
  8. Charles Burney: A General History of Music: from the Earliest Ages to the Present Period. Vol. 4, London 1789, originalgetreuer Nachdruck: Cambridge University Press 2010, ISBN 978-1-108-01642-1, S. 224.
  9. John Hawkins: A General History of the Science and Practice of Music. Vol. V, Book III, T. Payne, London 1776, S. 268.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Portret van Francesco Bernardi, RP-P-1906-3312.jpg
Autor/Urheber: Alexander van Haecken / Nach Thomas Hudson, Lizenz: CC0


Identificatie
Titel(s): Portret van Francesco Bernardi
Objecttype: prent
Objectnummer: RP-P-1906-3312
Catalogusreferentie: Wurzbach 1. Chaloner Smith 13
Opschriften / Merken: verzamelaarsmerk, verso, gestempeld: Lugt 2228
Omschrijving: De Italiaanse zanger Francesco Bernardi, ook wel Il Senesino genoemd. Voor hem een opengeslagen boek met bladmuziek.

Vervaardiging
Vervaardiger: prentmaker: Alexander van Haecken (vermeld op object), naar ontwerp van: Thomas Hudson (vermeld op object)
Plaats vervaardiging: Londen
Datering: 1735
Fysieke kenmerken: mezzotint en gravure
Materiaal: papier
Techniek: mezzotint / graveren (drukprocedé)
Afmetingen: plaatrand: h 352 mm × b 250 mm

Onderwerp
Wat: printed edition of musical score
Wie: Francesco Bernardi Senesino

Verwerving en rechten
Verwerving: aankoop 1906
Copyright: Publiek domein
Handel, Rinaldo libretto,.jpg
Pages 28 (in Italian) and 29 (in English) of the libretto for George Friedrich Handel's 1711 opera Rinaldo
Rinaldo1715.jpg
Titel page of George Frederick Handel's Rinaldo, Hamburg 1715, using a woodcut showing the Basilica Cistern of Constantinople after a drawing by w:de:Cornelius Loos (Ingenieuroffizier)