Rifugio Pernici

Rifugio Bocca di Trat – „Nino Pernici“
SAT-Schutzhütte Kategorie C
Das Rifugio Pernici mit der Mazza di Pichea im Hintergrund
Das Rifugio Pernici mit der Mazza di Pichea im Hintergrund

Das Rifugio Pernici mit der Mazza di Pichea im Hintergrund

LageBocca di Trat; Trentino, Italien; Talort: Riva del Garda
GebirgsgruppeGardaseeberge
Geographische Lage:45° 55′ 35,8″ N, 10° 46′ 7,4″ O
Höhenlage1600 m s.l.m.
Rifugio Pernici (Gardaseeberge)
Rifugio Pernici (Gardaseeberge)
ErbauerSektion Riva del Garda der SAT
BesitzerSektion Riva del Garda der SAT
Erbaut1929: Umbau: 1990, 2014
BautypSchutzhütte
Übliche Öffnungszeitenvon Mitte April bis Mitte Oktober
Beherbergung30 Schlafplätze
WinterraumLager

Das Rifugio Pernici, vollständiger Name Rifugio Bocca di Trat – „Nino Pernici“, ist eine Schutzhütte der Sektion Riva del Garda der Società degli Alpinisti Tridentini (SAT) in den Gardaseebergen im Trentino. Die Hütte wird in der Regel von Mitte April bis Mitte Oktober durchgehend bewirtschaftet. Sie verfügt über 30 Schlafplätze und hat einen Winterraum für vier Personen.

Lage und Umgebung

Die Schutzhütte liegt auf einer Höhe von 1600 m s.l.m. entlang des Kammes, der das Ledrotal im Norden eingrenzt an den nördlichen Ausläufern des Con da Trat (1751 m). Sie wurde nur wenige hundert Meter südöstlich des Sattels Bocca di Trat (1581 m) errichtet, der bereits in der Römerzeit als Übergang zwischen dem Val di Ledro und Riva del Garda genutzt wurde.[1] In unmittelbarer Nähe liegt nordwestlich der Hütte die zerklüftete Ostwand der Mazza di Pichea (1879 m). Das Rifugio Pernici liegt im Natura 2000 Schutzgebiet Crinale Pichea–Rocchetta (WDPA-ID 555580424),[2] das seit 2015 Kernzone des UNESCO-Biosphärenreservates Ledroalpen und Judikarien ist.[3] An der Hütte führen die Fernwanderwegen Alpiedi Ledro Alps Trek, Garda-Brenta und Friedensweg vorbei.

Geschichte

Bereits 1906 plante die Sektion Arco des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins den Bau einer Schutzhütte an der Mazza di Pichea. Der Plan konnte allerdings nicht verwirklicht werden.[4] Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Idee wieder aufgegriffen, und 1919 wurden einige Kriegsbaracken der österreichisch-ungarischen Armee bei der Bocca di Trat als Standort einer Schutzhütte ausgemacht. Mit dem Bau wurde aber erst nach der Gründung der Sektion Riva der SAT 1926 begonnen. Das Baumaterial wurde von Riva mit Tragtierkolonnen des dort stationierten Alpini-Bataillons „Edolo“ unter dem Befehl des Hauptmanns Gennaro Sora zur Baustelle transportiert. Sora war zwei Jahre später an der Rettungsaktion von Umberto Nobile während dessen zweiter Nordpolexpedition teil, weshalb die ursprünglich für 1928 geplante Einweihung der Schutzhütte auf 1929 verschoben wurde. Am 26. Mai 1929 fand schließlich die feierliche Eröffnungszeremonie der Hütte statt.[5] Sie trägt den Namen des aus Riva stammenden und 1916 am Isonzo gefallenen Alpini-Offiziers und Irredentisten Nino Pernici.[6]

Das Rifugio wurde 1990 umgebaut und mit einem Winterraum versehen. 2014 wurden die Schlafsäle renoviert.[7]

Zugänge

  • Von der Malga Trat, 1556 m auf Weg 403 in 20 Minuten
  • Von Lenzumo, 796 m auf Weg 403 in 2 Stunden 15 Minuten
  • Von der Capanna Grassi, 1055 m auf Weg 402 in 1 ½ Stunden

Übergänge und Nachbarhütten

  • Nach Riva del Garda, 65 m auf Weg 402 in 3 ½ Stunden oder auf Weg 413, 404 in 6 Stunden
  • Nach Bondo, 823 m auf Weg 420, 455, 418 in 8 Stunden
  • Zum Passo del Balino, 763 m auf Weg 420 in 6 Stunden
  • Zum Bivacco Francesco Arcioni, 858 m auf Weg 413, 417, 460bis in 6 ½ Stunden

Literatur

  • Achille Gadler, Mario Corradini: Rifugi e bivacchi nel Trentino. Panorama, Trento 2003, ISBN 978-88-87118-40-7.
  • Fausto Camerini: Prealpi Bresciane. Guida dei Monti d’Italia. Club Alpino Italiano/Touring Club Italiano, Mailand 2004, ISBN 88-365-30389.
  • Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 6 Prealpi Trentine Occidentali. Casale–Brento, Alpi Ledrensi, Paganella–Monte Gazza, Bondone–Tre Cime, Stivo, Monte Altissimo, Monte Baldo. Euroedit, Trient 2018, ISBN 978-88-941381-4-6.
  • Mauro Grazioli: Un rifugio da dedicare a Nino Pernici. In: CAI SAT Sezione Riva del Garda (Hrsg.): Annuario 2019. Riva del Garda 2019, S. 20–37.
Commons: Rifugio Pernici – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 6 Prealpi Trentine Occidentali. Casale–Brento, Alpi Ledrensi, Paganella–Monte Gazza, Bondone–Tre Cime, Stivo, Monte Altissimo, Monte Baldo. S. 330.
  2. Crinale Pichea–Rocchetta. protectedplanet.net, abgerufen am 18. September 2023 (englisch).
  3. Riserva di Biosfera Alpi Ledrensi e Judicaria. In: parks.it. Abgerufen am 20. März 2023 (italienisch).
  4. Fausto Camerini: Prealpi Bresciane. Guida dei Monti d’Italia. S. 104.
  5. Mauro Grazioli: Un rifugio da dedicare a Nino Pernici. S. 20–30.
  6. Rifugio Bocca di Trat – “Nino Pernici” | Storia e ambiente. In: sat.tn.it. Abgerufen am 18. September 2023 (italienisch).
  7. Il rifugio Pernici compie 90 anni e festeggia con Kaiserjäger e alpini assieme. ll gestore: “Celebriamo l’unità dei popoli”. In: ildolomiti.it. 25. Mai 2019, abgerufen am 18. September 2023 (italienisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rifugio Nino Pernici.jpg
Autor/Urheber: Robertk9410, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Rifugio Nino Pernici
Rifugio Cima d'Asta.JPG
Autor/Urheber: Hermann Hammer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Rifugio Cima d'Asta or Rifugio Ottone Brentari
RedHut.svg
an icon for alpine huts on maps and the like
Karte Gardaseeberge.png
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY 3.0
Übersichtskarte der Gardaseeberge.