Rifugio Achille Papa

Rifugio Achille Papa
CAI-Schutzhütte Kategorie C
Rifugio Achille Papa
LagePorte di Pasubio, Pasubio; Provinz Vicenza, Italien; Talort: Valli del Pasubio
GebirgsgruppePasubio, Vizentiner Alpen
Geographische Lage:45° 47′ 2,2″ N, 11° 11′ 9,2″ O
Höhenlage1928 m s.l.m.
Rifugio Achille Papa (Vizentiner Alpen)
BesitzerSektion Schio des CAI
Erbaut1921; Umbau: 1929, 1939, 1964, 1998
BautypSchutzhütte
Übliche Öffnungszeitenvom 15. Mai bis 15. Oktober
Beherbergung55 Betten, 0 Lager

Das Rifugio Generale Achille Papa (auch kurz Rifugio Achille Papa oder nur Rifugio Papa, deutsch Papa-Hütte) ist eine Schutzhütte der Sektion Schio des Club Alpino Italiano (CAI).

Lage und Umgebung

Das Rifugio Papa liegt im nördlichen Gemeindegebiet von Valli del Pasubio in der Provinz Vicenza. Es wurde im östlichen Bereich des Pasubio an der sog. Porte di Pasubio (deutsch Tore des Pasubio) am oberen Rand des Val Canale auf 1928 m s.l.m. errichtet. An der Hütte führt die Strada degli Eroi (deutsch Straße der Helden) vorbei, die nur wenige Meter weiter auf die Strada degli Scarubbi trifft. Bei der Schutzhütte endet auch die Strada delle 52 Gallerie.

Die Papa-Hütte wird sowohl vom Europäischen Fernwanderweg E5 als auch vom Sentiero della Pace (deutsch Friedensweg) berührt.

Geschichte

Die ersten Pläne für den Bau einer Schutzhütte auf dem Pasubio gab es bereits 1907. Verwirklicht wurden sie allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg, als die Sektion Schio des CAI daran ging, eine Hütte zum Gedenken der auf dem Pasubio gefallenen Soldaten zu errichten.[1]

Bei der Auswahl eines eventuellen Standortes zog man in Erwägung, auch auf bestehende Bauten zurückzugreifen, die der Krieg hier zahlreich hinterlassen hatte. Im September 1921 war schließlich ein geeigneter Standort südlich der Porte di Pasubio, an der Stelle eines ehemaligen italienischen Barackenlagers[2] gefunden. Eine noch gut erhaltene zweistöckige Steinbaracke sollte dabei als zukünftige Schutzhütte genutzt werden und noch vor Wintereinbruch 1921 begann man mit den ersten Umbauarbeiten.[3]

Am 6. Juli 1922 wurde die Schutzhütte, damals noch als Rifugio Pasubio bezeichnet, unter Anwesenheit mehrerer tausend Personen eingeweiht. Die Hütte erwies sich jedoch bald als zu klein und auch die Wahl, auf ein bereits bestehendes Gebäude zurückzugreifen, stellte sich im Nachhinein eher als ein Nachteil heraus, da An- und Umbauten sich an der bestehenden Bausubstanz orientieren mussten. Bereits 1925 wurde über die erste Erweiterung nachgedacht, diese zwischen 1926 und 1928 in Angriff genommen und das erweiterte Rifugio im Mai 1929 eröffnet. Damit legte die Hütte auch ihren bislang provisorischen Status ab und ein erster Hüttenwirt mit geregelten Öffnungszeiten übernahm die Hütte.[4]

Der von der faschistischen Regierung betriebene Totenkult um die Gefallenen des Ersten Weltkrieges führte 1935 dazu, dass man mit den Planungen zu einem weiteren Ausbau der Schutzhütte begann.[5] Die Arbeiten am dritten Flügel zogen sich von 1937 bis 1939 hin. 1937 erhielt das Rifugio auch seinen heutigen Namen: Rifugio Generale Achille Papa. Benannt nach dem Kommandanten der italienischen Infanteriebrigade Liguria, die auf dem Pasubio von 1916 bis 1917 eingesetzt war und deren Veteranen zu den größten Unterstützern des Ausbaus zählten. Zu einer offiziellen Übergabe des Rifugio Papa, die für 1940 geplant war, kam es aufgrund des italienischen Kriegseintrittes allerdings nicht mehr.[6]

Zwischen 1962 und 1964 fanden verschiedene Umbauten statt, unter anderem wurde ein Biwak etwas oberhalb der eigentlichen Schutzhütte errichtet, dass bis heute als Winterraum dient.[7] In der Folgezeit wurde insbesondere die Versorgung mit Wasser, die in dem karstähnlichen Gelände schwierig ist, durch das Anlegen von zusätzlichen Wasserzisternen und Auffangbecken verbessert. 1998 wurde ein weiterer einstöckiger Anbau fertig gestellt, der als Terrasse und Lagerraum dient. 2003 wurde das Biwak restauriert und neue Stromgeneratoren installiert sowie die Abwasserentsorgung nach neuen nachhaltigen Kriterien umgebaut.[8]

Die verschiedenen Anbauphasen der Hütte lassen sich auch heute an der vorhandenen Bausubstanz nachvollziehen. So ist der älteste Teil, der am östlichsten gelegene, dem westlich davon der erste Anbau von 1929 und dann der von 1939 folgen.

Zugänge

  • Vom Passo Pian delle Fugazze, 1162 m auf der Strada degli Eroi, Weg 179, 339 (2 Stunden 30 Minuten)
  • Von Bocchetta Campiglia, 1216 m, auf der Strada degli Scarubbi, Weg 370 (2 Stunden 45 Minuten)
  • Von Bocchetta Campiglia, 1216 m, auf der Strada delle 52 Gallerie, Weg 366 (3 Stunden)
  • Vom Rifugio Balasso, 983 m, auf Weg 300A, 300 (2 Stunden 45 Minuten)

Nachbarhütten und Übergänge

Gipfelbesteigungen

  • Cima Palon, 2232 m 50 Minuten, Weg 105
  • Dente Italiano (deutsch italienische Platte), 2220 m 1 Stunde, Weg 105
  • Dente Austriaco (deutsch österreichische Platte), 2203 m 1 Stunde 10 Minuten, Weg 105
  • Soglio dell’Incudine, 2114 m 1 Stunde, Weg 105, 398

Literatur

  • Paolo Ghitti, Terenzio Sartore: Alle Porte del Pasubio. Rifugio “Gen. Achille Papa”. Schio, 2003.
  • Hans Dieter Hübner: Unterwegs auf historischen Spuren Band 1. Wanderungen und Exkursionen zu den Schwerpunkten der österreichisch-ungarischen Südtiroloffensive 1916. Band 1: Rund um den Pasubio. Books on Demand, Norderstedt, 2010, ISBN 978-3-8391-5723-7.
  • Gianni Pieropan, Luca Baldi: Guida al Pasubio. Escursioni, itinerari storici, gallerie, la Grande Guerra, la storia alpinistica. Edizioni Panorama, Trento, 1987.

Weblinks

Commons: Rifugio Achille Papa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Pasubio war vom Sommer 1916 bis Kriegsende 1918 einer der Eckpfeiler an der italienisch-österreichischen Gebirgsfront.
  2. Das sog. El Milanin (deutsch Klein-Mailand).
  3. Paolo Ghitti, Terenzio Sartore: Alle Porte del Pasubio. Rifugio “Gen. Achille Papa”, S. 26 ff.
  4. Paolo Ghitti, Terenzio Sartore: Alle Porte del Pasubio. Rifugio “Gen. Achille Papa”, S. 40 ff.
  5. Vorangetrieben wurden die Arbeiten von der regionalen Fremdenverkersorganisation (italienisch Ente Provinciale del Turismo). Ziel war es den Pasubio mit Infrastrukturen auszustatten und ihn damit als nationale Gedenkstätte herzurichten. Neben der Erweiterung des Rifugio wurde unter anderem auch die Strada degli Eroi (1938) und das sog. Rifugio Militare an der Cima Palom in dieser Zeit errichtet.
  6. Paolo Ghitti, Terenzio Sartore: Alle Porte del Pasubio. Rifugio “Gen. Achille Papa”, S. 50 ff.
  7. Das Bivacco Marzotto-Sacchi mit 8 Plätzen.
  8. Paolo Ghitti, Terenzio Sartore: Alle Porte del Pasubio. Rifugio “Gen. Achille Papa”, S. 91 f.

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Übersichtskarte der Vizentiner Alpen.