RiffReporter

RiffReporter – die Genossenschaft für freien Journalismus eG ist eine journalistische Genossenschaft aus Deutschland. Ihr Ziel ist nach eigenen Angaben, Qualitätsjournalismus zu bieten und freiberuflich arbeitende Journalisten zu stärken. Hierzu hat RiffReporter ein Online-Magazin[1] geschaffen, auf dem journalistische Mitglieder Projekte, Artikel und Beiträge veröffentlichen und direkt an Leser verkaufen können. Zudem können Publisher über einen „Marketplace“ Beiträge für das eigene Angebot suchen und Nutzungsrechte erwerben. Die Genossenschaft vermittelt ihre Mitglieder auch für Vorträge, Moderationen und Workshops und bietet eigene Veranstaltungsreihen, zum Beispiel in Kooperation mit Bibliotheken. Zudem organisiert RiffReporter stiftungsgeförderte Recherchen. Sitz der Genossenschaft ist Bremen.

Geschichte

RiffReporter entstand als Idee der freien Journalisten Tanja Krämer und Christian Schwägerl. Zum Gründungsteam gehörten weiterhin die Journalisten Uwe H. Martin und Maximilian Steinbeis sowie der Designer und Programmierer Sebastian Brink.[2] Die RiffReporter-Plattform ging im November 2016 mit einer Alpha-Version online. Konzept und Website wurden erstmals auf der Wissenswerte-Konferenz in Bremen präsentiert.[3] Im Januar 2017 erfolgte die Gründung der RiffReporter-Genossenschaft in Berlin, die im Oktober 2017 beim Amtsgericht Charlottenburg als “RiffReporter – die Genossenschaft für freien Journalismus eG” eingetragen wurde. Im Februar 2018 ging die Beta-Version des Magazins online.[4] Vorstände der Genossenschaft sind Tanja Krämer und Christian Schwägerl. Ein Aufsichtsrat überwacht die Arbeit des Vorstandes. Im Juni 2018 hatte die Genossenschaft rund 70 journalistische Mitglieder.[5]

Angebot

Das Konzept von RiffReporter sieht vor, dass freie Journalisten allein oder in Teams eigenständige Projekte gründen, die sie auf der RiffReporter-Website Lesern mit verschiedenen Bezahlmodellen anbieten können. Die Artikel und Beiträge können z. B. via Micropayment, Abonnement oder freiwilliger Förderung bezahlt werden. Beispiele solcher Projektgründungen sind Die Flugbegleiter, Afrika-Reporter, Klima wandeln sowie die Zukunftsreporter. Die RiffReporter-Autoren verpflichten sich zu einem journalistischen Kodex, Verstöße gegen diesen können einem Ethikrat gemeldet und von diesem sanktioniert werden.[6] Für ihre journalistischen Mitglieder erbringt die Genossenschaft diverse Dienstleistungen, etwa die Bereitstellung eines Content-Management-Systems zum eigenständigen Publizieren, die Abwicklung der Bezahlvorgänge und Ausschüttung der Einnahmen sowie Weiterbildungen im Bereich Marketing und Projektentwicklung.[7]

Nicht alle Artikel sind kostenpflichtig, manche werden kostenfrei angeboten, wie beispielsweise der Artikel 150 Jahre jung des Wissenschaftsjournalisten Peter Spork über die Forschungsergebnisse von David Sinclair, einem australischen Biologen und Erforscher von Alterungsprozessen.[8]

Finanzierung

Die RiffReporter-Genossenschaft finanziert sich nach eigenen Angaben über eine Beteiligung an den Einnahmen der journalistischen Mitglieder. Den Aufbau der journalistischen Infrastruktur finanziert die Genossenschaft durch die Aufnahme von Genossenschaftsmitgliedern. Neben journalistischen Mitgliedern können auch investierende Mitglieder aufgenommen werden. Diese haben kein Stimmrecht.

Auszeichnungen

Die Genossenschaft und ihre Mitglieder wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet: dem Netzwende-Award 2017[9] von VOCER in Kooperation mit der August-Schwingenstein-Stiftung, der Rudolf-Augstein-Stiftung und ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, dem Preis „Wissenschaftsjournalisten des Jahres 2017“ des Medium Magazins[10] sowie dem Grimme Online Award 2018 in der Kategorie Wissen und Bildung.[11] Zwei Beiträge des RiffReporter-Autors Andreas von Bubnoff wurden 2017 zudem für den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus nominiert.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RiffReporter: RiffReporter. In: RiffReporter. (riffreporter.de [abgerufen am 27. Juni 2018]).
  2. RiffReporter: Wer sind die RiffReporter? In: RiffReporter. (riffreporter.de [abgerufen am 27. Juni 2018]).
  3. Eine Chance für Freie: Das Riff! In: meta | Das Magazin über Journalismus und Wissenschaft. (meta-magazin.org [abgerufen am 27. Juni 2018]).
  4. RiffReporter startet Beta-Phase mit Bezahlsystem für kooperativen Journalismus - WAN-IFRA. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 27. Juni 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wan-ifra.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  5. RiffReporter: Die Autorinnen und Autoren von RiffReporter. In: RiffReporter. (riffreporter.de [abgerufen am 27. Juni 2018]).
  6. RiffReporter: Was ist RiffReporter? In: RiffReporter. (riffreporter.de [abgerufen am 27. Juni 2018]).
  7. RiffReporter: Wie werde ich RiffReporter? In: RiffReporter. (riffreporter.de [abgerufen am 27. Juni 2018]).
  8. Peter Spork: 150 Jahre jung. In: RiffReporter. (riffreporter.de [abgerufen am 27. Dezember 2020]): „Forscher wissen immer besser, wie und warum wir älter werden. Der australische Biologe David Sinclair träumt bereits von der ewigen Jugend und verkündet das baldige Ende des Alterns.“
  9. ZEIT-Stiftung: RiffReporter sind die Preisträger des #Netzwende Award 2017. Abgerufen am 27. Juni 2018.
  10. Die Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2017 – medium magazin. Abgerufen am 27. Juni 2018 (deutsch).
  11. Preisträger - Grimme Online Award. Abgerufen am 27. Juni 2018.
  12. Veranstaltungsforum: Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. Dezember 2017; abgerufen am 27. Juni 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vf-holtzbrinck.de