Rietze

Rietze
Gemeinde Edemissen
Koordinaten: 52° 24′ 44″ N, 10° 20′ 5″ O
Höhe:ca. 60 m ü. NHN
Einwohner:270 (1. Jul. 2015)
Eingemeindung:1. März 1974
Postleitzahl:31234
Vorwahl:05373
Rietze (Niedersachsen)

Lage von Rietze in Niedersachsen

Gedenkstein in Rietze
Feuerwehrhaus in Rietze

Rietze ist eine Ortschaft in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen.

Lage und Geographie

Der Ort Rietze liegt nördlich der Kreisstadt Peine zwischen den beiden Oberzentren Hannover und Braunschweig, abseits der Hauptdurchgangsstraßen am Rande der Südheide.

Der Wohnplatz Klein Rietze liegt etwa 1,2 km südöstlich von Rietze an der Landesstraße L 320 (Edemissen – Gifhorn) und besteht aus drei Häusern.

Geschichte

Der Ort Rietze wurde erstmals urkundlich im Jahre 1196/97 als „rithusen“ erwähnt. Von 1532 bis 1885 gehörte der Ort zur Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen. Im Jahr 1885 wurde er in den Landkreis Peine eingegliedert.

Im Jahre 1822 zerstörte ein Großbrand etliche Anwesen im alten Ortskern. Die abgebrannten Hofstellen wurden im gleichen Jahr an anderer Stelle, an der heutigen Straße „Wasserreihe“ neu errichtet.

1965 erfolgte der Zusammenschluss der selbständigen Gemeinden Horst, Rietze, Rüper, Wense und Wipshausen zur Samtgemeinde Wipshausen, 1967/68 der Zusammenschluss von Horst und Wipshausen zur neuen Gemeinde Wipshausen. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es am 1. März 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht selbständigen Gemeinden, darunter auch Rietze.[1]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1821121
1848153
1. Dezember 1871 ¹150
1. Dezember 1885 ¹188
1. Dezember 1905 ¹166
16. Juni 1925 ¹276
16. Juni 1933 ¹260
17. Mai 1939 ¹222
31. Dezember 1945-
29. Oktober 1946 ¹471
JahrEinwohner
13. September 1950 ¹442
6. Juni 1961 ¹328
1. März 1964291
27. Mai 1970 ¹264

¹ Volkszählungsergebnis

Religion

Die protestantische Glaubensrichtung festigte sich schon im frühen 16. Jahrhundert. Bis zum 31. Mai 2006 war Rietze eine Kapellengemeinde. Die Ortschaft gehört zur St.-Sebastian-Kirchengemeinde Wipshausen im Kirchenkreis Peine.

Politik

Ortsrat

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 73,49 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
74,6 %
25,4 %
FW-PBb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Wgem. Freie Wähler Peiner Land – Peiner Bürgergemeinschaft

Der Ortsrat, der die Ortsteile Rietze, Alvesse und Voigtholz-Ahlemissen vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[2]

Ortsrat 2021
Insgesamt 7 Sitze
  • FW-PB: 2
  • CDU: 5

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister ist Günther Krille (CDU)

Wappen

Im gold-blau geteilten Wappen von Rietze schreitet oben der rot bewehrte blaue Lüneburgische Löwe als Erinnerung an die frühere Landeszugehörigkeit. Unten weist eine goldene Ähre über zwei gekreuzten silbernen Dreschflegeln mit goldenen Beschlägen auf den ländlichen Charakter des Ortes hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Jahre 1236 reiste Albert von Stade, Abt des Klosters St. Marien Stade, wegen einer innerkirchlichen Angelegenheit zum Papst nach Rom. Albert wählte auf der Hinreise die Route Stade, Bremen, Belgien, Frankreich nach Italien. Rund 40 Stationen erwähnt der Abt in der Weltchronik „Annales Stadenses“ (1240–1256), 28 Stationen davon auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Einer dieser Orte war auch das kleine „rithusen“ (Rietze). Als Via Romea kann dieser Weg heute begangen werden.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

Neben Kindergärten sind heute in Edemissen Grundschule (in drei Ortsteilen auch Verlässliche Grundschulen), Hauptschule und Realschule eingerichtet. Weiterführende Schulen wie Gymnasium und Berufsbildende Schule befinden sich in der Kreisstadt Peine. Die ehemalige Dorfschule wird heute als Dorfgemeinschaftshaus und privat genutzt.

Verkehr

Es besteht eine Busverbindung des öffentlichen Nahverkehrs nach Edemissen und Peine. Anschlüsse an die Bundesautobahn 2 bilden die Anschlussstellen Peine, Watenbüttel-Braunschweig und Hämelerwald. Die nächstgelegenen Personenbahnhöfe befinden sich in Ohof (Bahnhof Meinersen), Peine, und Dedenhausen.

Literatur

  • Gerhard Himmelmann: Geschichten aus der Geschichte, Festschrift zur 800-Jahr-Feier von „rithusen“-Rietze, Selbstverlag 1996
  • Verein der Heimatgeschichte Edemissen e.V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-202-5
  • Jürgen Dieckhoff: Edemissen – Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999

Weblinks

Wikisource: Albert von Stade – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 217.
  2. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  3. Pilgern: Rietze wird im Reisefuehrer erwähnt. „Peiner Allgemeine Zeitung“ vom 30. April 2015 (Memento des Originals vom 4. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.paz-online.de

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Feuerwehrhaus in Rietze (LK Peine)
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Ansicht in Rietze (Edemissen), Niedersachsen, Deutschland
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Dorfplatz in Rietze (Edemissen), Niedersachsen, Deutschland
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Wappen der Ortschaft Rietze in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen
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Gedenkstein in Rietze (Edemissen), Niedersachsen, Deutschland
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Infotafel zur Storchpopulation in Rietze (Edemissen), Niedersachsen, Deutschland
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Wappen der Gemeinde Edemissen, Landkreis Peine, Niedersachsen.
Blasonierung
„In Blau eine goldene Linde mit vierzehn Blätern über einem goldenenn Schildfuß, belegt mit einem schreitenden blauen rot bewehrten Löwen.“[1]
Der Rat der Gemeinde Edemissen beschloss das von Wilhelm Krieg entworfene vorstehend beschriebene Wappen am 27. November 1974. Der Regierungspräsident in Hildesheim genehmigte es am 2. April 1975.