Ricky Skaggs

Ricky Skaggs bei einem Konzert (2007)

Ricky Skaggs (* 18. Juli 1954 in Cordell, Kentucky) ist ein US-amerikanischer Country- und Bluegrass-Musiker.

Biografie

Anfänge

Seitdem er im Alter von fünf Jahren begann, Mandoline zu spielen[1], galt Skaggs als musikalisches Wunderkind. Bei einem Bill-Monroe-Konzert wurde der Sechsjährige durch Zwischenrufe aus dem Publikum zu einem Auftritt neben dem großen Star ermutigt. Ein Jahr später trat er erstmals in einer Fernsehshow auf. Nach und nach erlernte er weitere Instrumente. Um ihm öffentliche Auftritte zu ermöglichen, gründeten seine Eltern eine Familien-Band, die Skaggs Family.

Obwohl er sich kurzzeitig für die Beatles und Rolling Stones begeisterte, galt seine eigentliche Liebe der traditionellen Country-Musik. Er fühlte sich insbesondere zum Bluegrass hingezogen. Seine Vorbilder waren Bill Monroe, Buck Owens, Ralph Stanley und George Jones. Bei einem Talentwettbewerb traf er auf den gleichgesinnten Keith Whitley. Die beiden arbeiteten fortan zusammen. 1970 erhielten sie die Gelegenheit, bei einem Konzert für den verspäteten Ralph Stanley einzuspringen. Der große Star war von ihrer Darbietung beeindruckt und engagierte den fünfzehnjährigen Skaggs kurzerhand für seine Bluegrass-Gruppe, die Clinch Mountain Boys.

Karriere

Skaggs blieb zwei Jahre bei Ralph Stanley. 1973 heuerte er bei den renommierten Country Gentlemen an. Auch hier blieb er etwa zwei Jahre. Mittlerweile hatte sein alter Weggefährte Keith Whitley Karriere gemacht. Mit ihm gemeinsam spielte er zwei Duett-Alben ein. Nach einem kurzen Gastspiel bei der Bluegrass-Formation J.D.Crowe and the New South gründete er 1976 seine eigene Band, die Boone Creek.

Emmylou Harris wurde auf den talentierten Nachwuchsmusiker aufmerksam und versuchte ihn wiederholt für ihre Begleitband zu gewinnen. Erst 1977, nach dem Abgang von Rodney Crowell, willigte Skaggs ein. Skaggs übte bald einen starken Einfluss auf Harris aus, deren Musik sich dadurch deutlich in Richtung Bluegrass orientierte.

1980 nahm Skaggs bei einem kleinen Label ein Bluegrass-Album auf. Sein Ruf in der Country-Szene war inzwischen so gefestigt, dass ihm das renommierte Epic-Label 1981 einen Vertrag anbot, der ihm weitestgehende musikalische Gestaltungsfreiheit einräumte. Entgegen dem vorherrschenden Trend spielte er mit Waitin' For The Sun To Shine ein Album ein, das sich stark an traditionellem Country orientierte. Und er hatte wider Erwarten Erfolg. Das Album verkaufte sich über 500.000 Mal und wurde vergoldet. Zwei Singleauskopplungen erreichten Platz 1 der Country-Charts. Ricky Skaggs wurde 1982 mit dem prestigeträchtigen CMA Award Country-Sänger des Jahres ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Grand Ole Opry.

Neo-Traditionalismus in der Country-Musik

Skaggs gehörte Anfang der 1980er Jahre zu den Auslösern einer allgemeinen Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte der Country-Musik und zu den ersten Neuen Traditionalisten. Seine Erfolge hielten die 1980er Jahre hindurch an. 1985 etwa belegte er mit dem alten Bill-Monroe-Song Uncle Pen Platz 1. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter neun Grammys, waren Anerkennung seiner Leistung.

1991 tat er sich mit den aufstrebenden Stars Vince Gill und Steve Wariner zusammen und gründete die Nashville Cats. Zwei Jahre später startete er eine eigene Radioshow namens 'Simple Life', die so populär war, dass sie von mehr als 400 Stationen, darunter auch einigen europäischen, übernommen wurde. Ab Mitte der 1990er Jahre ließen die Verkaufszahlen seiner Platten deutlich nach.

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Coun­try
1981Waitin’ for the Sun to ShineUS77
Gold
Gold

(30 Wo.)US
Coun­try2
(149 Wo.)Coun­try
1982Family & FriendsCoun­try52
(14 Wo.)Coun­try
Highways & HeartachesUS61
Platin
Platin

(12 Wo.)US
Coun­try1
(89 Wo.)Coun­try
1983Don’t Cheat in Our HometownUS
Gold
Gold
US
Coun­try1
(73 Wo.)Coun­try
1984Country BoyUS180
Gold
Gold

(5 Wo.)US
Coun­try1
(59 Wo.)Coun­try
1986Love’s Gonna Get Ya!Coun­try3
(48 Wo.)Coun­try
1988Comin’ Home to StayCoun­try12
(63 Wo.)Coun­try
1989Kentucky ThunderCoun­try18
(48 Wo.)Coun­try
1991My Father’s SonCoun­try68
(5 Wo.)Coun­try
1995Solid GroundCoun­try72
(1 Wo.)Coun­try
2000Solo (Songs My Dad Loved)Coun­try39
(4 Wo.)Coun­try
2010MosaicCoun­try50
(6 Wo.)Coun­try
2011Country Hits Bluegrass StyleCoun­try51
(2 Wo.)Coun­try

Weitere Alben

  • 1975: That’s It!
  • 1979: Sweet Temptation
  • 1997: Life Is a Journey

Gemeinschaftsalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Coun­try
1997Bluegrass Rules!Coun­try45
(19 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
1999Ancient TonesCoun­try46
(11 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
Soldier of the CrossCoun­try65
(3 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
2000Big Mon: The Songs of Bill MonroeCoun­try42
(9 Wo.)Coun­try
mit Various Artists
2001History of the FutureCoun­try35
(18 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
2002Ricky Skaggs and Friends Sing the Songs of Bill MonroeCoun­try36
(12 Wo.)Coun­try
mit Various Artists
2003The Three PickersUS179
(4 Wo.)US
Coun­try24
(16 Wo.)Coun­try
2004Brand New StringsCoun­try60
(5 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
2006InstrumentalsCoun­try73
(1 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
2007Ricky Skaggs & Bruce HornsbyCoun­try37
(7 Wo.)Coun­try
Salt of the EarthCoun­try45
(1 Wo.)Coun­try
mit The Whites
2008Honoring the Fathers of Bluegrass: Tribute to 1946 and 1947US191
(1 Wo.)US
Coun­try29
(4 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
2012Music to My EarsCoun­try52
(1 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder

Weitere Gemeinschaftsalben

  • 1971: Second Generation Bluegrass (mit Keith Whitley)
  • 1977: That Down Home Feeling (mit Buck White & The Down Home Folks)
  • 1978: One Way Track (mit Boone Creek)
  • 1980: Skaggs & Rice (mit Tony Rice)
  • 2014: Hearts Like Ours (mit Sharon White)

Livealben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Coun­try
1985Live in LondonUS
Gold
Gold
US
Coun­try1
(50 Wo.)Coun­try
2003Live at the Charleston Music HallCoun­try32
(19 Wo.)Coun­try
mit Kentucky Thunder
2013Cluck Ol’ HenCoun­try38
(3 Wo.)Coun­try
mit Bruce Hornsby

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Coun­try
1985Favorite Country SongsUS181
(4 Wo.)US
Coun­try24
(17 Wo.)Coun­try

Weitere Kompilationen

  • 1987: Personal Choice
  • 1993: Super Hits
  • 1995: Country Pride
  • 1998: Country Gentleman: The Best of Ricky Skaggs
  • 2000: 16 Biggest Hits
  • 2003: The Essential Ricky Skaggs

Weihnachtsalben

  • 2005: A Skaggs Family Christmas: Volume One
  • 2011: A Skaggs Family Christmas: Volume Two

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Coun­try
1979I’ll Take the Blame
Sweet Temptation
Coun­try86
(4 Wo.)Coun­try
1981Don’t Get Above Your Raisin
Waitin’ for the Sun to Shine
Coun­try16
(16 Wo.)Coun­try
You May See Me Walkin'
Waitin’ for the Sun to Shine
Coun­try9
(17 Wo.)Coun­try
Crying My Heart Out Over You
Waitin’ for the Sun to Shine
Coun­try1
(23 Wo.)Coun­try
1982I Don’t Care
Waitin’ for the Sun to Shine
Coun­try1
(18 Wo.)Coun­try
Heartbroke
Highways and Heartaches
Coun­try1
(17 Wo.)Coun­try
I Wouldn’t Change You If I Could
Highways and Heartaches
Coun­try1
(20 Wo.)Coun­try
1983Highway 40 Blues
Highways and Heartaches
Coun­try1
(19 Wo.)Coun­try
You’ve Got a Lover
Highways and Heartaches
Coun­try2
(19 Wo.)Coun­try
Don’t Cheat in Our Hometown
Don’t Cheat in Our Hometown
Coun­try2
(20 Wo.)Coun­try
1984Honey (Open That Door)
Don’t Cheat in Our Hometown
Coun­try1
(18 Wo.)Coun­try
Uncle Pen
Don’t Cheat in Our Hometown
Coun­try1
(19 Wo.)Coun­try
Something in My Heart
Country Boy
Coun­try2
(22 Wo.)Coun­try
1985Country Boy
Country Boy
Coun­try1
(19 Wo.)Coun­try
You Make Me Feel Like a Man
Live in London
Coun­try7
(23 Wo.)Coun­try
1986Cajun Moon
Live in London
Coun­try1
(20 Wo.)Coun­try
I’ve Got a New Heartache
Live in London
Coun­try10
(18 Wo.)Coun­try
Love’s Gonna Get You Someday
Love’s Gonna Get Ya!
Coun­try4
(20 Wo.)Coun­try
1987I Wonder If I Care as Much
Love’s Gonna Get Ya!
Coun­try30
(11 Wo.)Coun­try
Love Can’t Ever Get Better Than This
Love’s Gonna Get Ya!
Coun­try10
(23 Wo.)Coun­try
mit Sharon White
I’m Tired
Comin’ Home to Stay
Coun­try18
(20 Wo.)Coun­try
1988(Angel on My Mind) That’s Why I’m Walkin’
Comin’ Home to Stay
Coun­try33
(13 Wo.)Coun­try
Thanks Again
Comin’ Home to Stay
Coun­try17
(16 Wo.)Coun­try
Old Kind of Love
Comin’ Home to Stay
Coun­try30
(15 Wo.)Coun­try
1989Lovin’ Only Me
Kentucky Thunder
Coun­try1
(21 Wo.)Coun­try
Let It Be You
Kentucky Thunder
Coun­try5
(26 Wo.)Coun­try
Heartbreak Hurricane
Kentucky Thunder
Coun­try13
(26 Wo.)Coun­try
1990Hummingbird
Kentucky Thunder
Coun­try20
(16 Wo.)Coun­try
He Was On to Somethin’ (So He Made You)
Kentucky Thunder
Coun­try25
(20 Wo.)Coun­try
1991Life’s Too Long (To Live Like This)
My Father’s Son
Coun­try37
(18 Wo.)Coun­try
Same Ol’ Love
My Father’s Son
Coun­try12
(20 Wo.)Coun­try
1992From the Word Love
My Father’s Son
Coun­try43
(10 Wo.)Coun­try
1995Solid Ground
Solid Ground
Coun­try57
(14 Wo.)Coun­try
1996Cat’s in the Cradle
Solid Ground
Coun­try45
(11 Wo.)Coun­try
2002Halfway Home Cafe
History of the Future
Coun­try56
(1 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1996: Back Where We Belong
  • 1996: When
  • 2003: A Simple Life
  • 2004: Spread a Little Love Around
  • 2005: Enjoy the Ride
  • 2010: Someday Soon
  • 2014: Forever's Not Long Enough (mit Sharon White)

Gastbeiträge

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Coun­try
1991Restless
The New Nashville Cats
Coun­try25
(20 Wo.)Coun­try
1998Same Old Train
Tribute to Tradition
Coun­try59
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCoun­try
mit Various Artists

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1985: für das Album Country Boy

Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1984: für das Album Waitin’ for the Sun to Shine
    • 1985: für das Album Highways & Heartaches
    • 1986: für das Album Don’t Cheat in Our Home Town

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Kanada (MC) Gold1 3× Platin3350.000musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 4× Gold4 Platin13.000.000riaa.com
Insgesamt 5× Gold5 4× Platin4

Quellen

  1. Active Interest Media Inc: American Cowboy. Active Interest Media, Inc., Juni 2000, S. 32 (google.co.uk [abgerufen am 29. Juli 2024]).
  2. a b c d e f Chartquellen: US

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Autor/Urheber: Janet Dancer, Lizenz: CC BY 2.0
Ricky Skaggs and Kentucky Thunder