Richemont (Moselle)

Richemont
Richemont (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Moselle (57)
ArrondissementThionville
KantonFameck
GemeindeverbandRives de Moselle
Koordinaten49° 17′ N, 6° 10′ O
Höhe152–214 m
Fläche8,48 km²
Einwohner2.090 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte246 Einw./km²
Postleitzahl57270
INSEE-Code

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Richemont (deutsch Reichersberg) ist eine französische Gemeinde mit 2090 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville und zum Kanton Fameck.

Geographie

Richemont liegt in Lothringen, etwa neun Kilometer südlich von Thionville (Diedenhofen) an der Orne auf einer Höhe zwischen 152 und 214 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet umfasst 8,48 km².

Geschichte

Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[1] 1181 gab Heinrich von Namur die Mühle des Orts dem Kloster Justemont; das Lehen Richemont gab 1250 Isabeau de Moncler dem Grafen Thiebaut von Bar.[1] In der nachfolgenden Zeit erbauten die Grafen von Rodenmachern auf der Anhöhe bei dem Ort das feste Schloss Ornelle. Gemeinsam mit den Grafen von Warsberg erhoben sich diese 1483 gegen König Maximilian und verwüsteten das Metzer Land. Daraufhin belagerten Metzer und Luxemburger vom 28. Mai an das Schloss und nahmen es nach mehreren Angriffen am 7. Juli, plünderten danach Richemont und teilten die Beute in der Kirche von Buß.[1] In Richemont befand sich auch eine Niederlassung des Templerordens.

Um die Festung Diedenhofen einzuschließen, lagerte hier 1732 Marschall Belleisle, 1755 General Chevert und 1792 die österreichische Armee.[1]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Diedenhofen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Am Ort gab es eine Glashütte, eine Ziegelei, eine Wollspinnerei und eine Gerberei.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner22203010209517761769187918672092
Quellen: Cassini und INSEE

Persönlichkeiten

  • G. Lenôtre (1855–1935), französischer Historiker und Mitglied der Académie française.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Gorgonius
  • Schloss

Literatur

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 107 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Richemont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 320 (google.books.de).

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Blason Richemont 57.png
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: PD-Amtliches Werk

Wappen der Gemeinde Richemont, Département Moselle, Frankreich

Eglise de Richemont.jpg
Eglise de Richemont
Chateau de Pepinville.jpg
Chateau de Pepinville, à Richemont (Moselle)