Richard Stephanus (Tennisspieler)

Juli 1919 auf dem Gelände des Deutschen Tennis Vereins Hannover am Schlachthof: Richard Stephanus junior gegen Ernest Wilmot Lane im Herren-Einzel;
Ausschnitt aus der Zeitschrift Echo Continental, Nummer 8 vom 15. August 1919

Richard Stephanus (* 1. Oktober 1899 in Linden; † 11. Februar 1972 in Hannover)[1] war ein deutscher Tennisspieler und ein Förderer des Tennissports. Von 1949 bis 1951 war er Präsident des Deutschen Tennis Bundes.

Leben

Um 1900: Kohle-Lagerplatz der Familie von Richard Stephanus, gesehen etwa vom heutigen Küchengarten; im Hintergrund links der Küchengarten-Pavillon

Stephanus besuchte das Realgymnasium. Nach seinem Abitur und einem Jura- und Volkswirtschaftsstudium übernahm er das väterliche Kohlen-Großhandelsgeschäft.

Schon im Alter von 13 Jahren spielte Stephanus Turniere: Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war er auf den Turnierplätzen Europas ein bekannter Mixed- und Doppelspieler. Seinen größten Erfolg verbuchte er bei den Deutschen Tennismeisterschaften 1924 mit dem Erreichen des Endspiels gegen Hans Moldenhauer.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete Stephanus mit Gottfried von Cramm 1947 den Nordwestdeutschen Tennisausschuss. Auch in dieser Zeit war Stephanus als Tennisspieler aktiv, gewann noch 1948 die deutsche Seniorenmeisterschaft und weitere Titel im Einzel und Mixed. Mit der Neugründung des Deutschen Tennis Bundes im Jahre 1949 wurde er zu dessen Präsidenten gewählt und blieb bis 1951 im Amt. 1957 schied er schließlich aus der Bundesleitung des Verbandes aus. Für seine Verdienste wurde ihm die Goldenen Ehrennadel des DTB verliehen.

Stephanus ist auf dem Lindener Bergfriedhof begraben.

Literatur

  • Toralf Blitzer: Die Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes. In: Deutscher Tennis Bund (Hrsg.): Tennis in Deutschland. Von den Anfängen bis 2002. Duncker & Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10846-9. S. 289.
  • Dirk Böttcher: Stephanus, (2) Richard. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 603 (Abweichende Lebensdaten: * 1. Oktober 1898; † 1. Oktober 1989).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1949–1951: Richard Stephanus. In: Präsidenten von 1902 bis heute. Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 30. Januar 2015.

Auf dieser Seite verwendete Medien

1919-08-15 Echo Continental 7. Jahrgang Seite 153 Auschnitt unten rechts DTV Hannover Tennis Herren-Einzel Richard Stephanus junior - Ernest Wilmot Lane.png
An den Seiten elektronisch leicht angeschnittene Seite aus der Zeitschrift Echo Continental, 7. Jahrgang, Nr. 8 vom 15. August 1919 mit drei Abdrucken von Aufnahmen (ungenannte*r Fotograf*in) über dem Titel

„Vom Tennis-Turnier des Deutschen Tennis-Vereins Hannover
(11. bus 20. Juli 1919)“

und dem Text

„Die für drei Tage (11. bis 13. Juli 1919) geplanten lokalen Wettspiele des D. T. V.-Hannover mußten der Witterungsunbilden wegen auf zehn Tage ausgedehnt werden. Es gab sehr fesselnden Sport zu sehen; die in Hannover bereits bekannten Spielerinnen und Spieler Fräulein Nelly Gaßmann, Frau Dr. Seligmann, Fräulein Haase, Fräulein Winter, die Herren Stephanus jr., Groos, Lameyer, Lane bewiesen wiederum ihre Klasse und zeigten beeindruckendes Können.
Das obere Bild gibt einen Augenblick wieder aus dem Vorrundenspiel im Herren-Einzel ohne Vorgabe Stephanus - Lane (Sieger Lane 6 : 2, 6 : 3). Bild zwei: Groos kurz nach einem Vorhandschlag in der Schlussrunde des Herren-Einzelspiels ohne Vorgabe. Bild drei: Stephanus - Lane im Herren-Einzelspiel.“

Darunter die Werbung:

„“

Die Bilder zeigen neben den Spieler*innen und den Zuschauer*innen unter anderem einen Teil des hannoverschen Schlachthofes sowie die Eilenriede. Die Fotos entstanden auf dem Gelände des DTV Hannover an Stelle des Parkplatzes der heutigen (Stand 2021) Solvay GmbH.
1900 circa Lagerplatz der Kohlehändler-Familie Stephanus Fössestraße Ecke Limmerstraße Pavillonstraße Küchengartenpavillon Linden.jpg
Ummauerter Lagerplatz für den Kohlehandel der Familie um Richard Stephanus in Linden vor Hannover, gesehen entlang der ehemaligen Königinnenstraße (heute: Fössestraße) bis zur Ecke der Pavillonstraße. Etwas oberhalb der Bildmitte ist links der später im Jahr 1911 abgebrochene Küchengarten-Pavillon zu sehen ...