Richard Klapheck

Richard Klapheck (* 15. Mai 1883 in Essen; † 23. Juni 1939 in Düsseldorf) war ein deutscher Kunsthistoriker und ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.

Leben und Werk

Klapheck veröffentlichte zahlreiche Bücher über Architekturgeschichte im Rheinland und in Westfalen. Zusammen mit Engelbert von Kerckerinck zur Borg prägte er im gemeinsamen Werk Alt-Westfalen. Die Bauentwicklung Westfalens seit der Renaissance von 1912 den Begriff Weserrenaissance für die Architektur entlang der Weser im 16. und 17. Jahrhundert mit ihren reich dekorierten Giebeln und deren Nebenform Lipperenaissance. Klapheck war ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. 1934 wurde er zusammen mit dem bereits abgesetzten Düsseldorfer Akademie-Direktor Walter Kaesbach aufgrund des nationalsozialistischen Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Universitätsdienst entlassen.[1] Er arbeitete und publizierte aber weiter intensiv zu Architektur und Kunststätten im Rheinland.

Richard Klapheck starb am 23. Juni 1939 im Alter von 56 Jahren in Düsseldorf.

Familie

1927 heiratete er die Kunsthistorikerin Anna von Strümpell (Anna Klapheck, 1899–1986), die unter anderem seine kunsthistorischen Projekte durch begleitende Recherche unterstützte. Der 1935 geborene Sohn Konrad Klapheck wurde Maler; dessen Tochter ist die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck.[2]

Werke (Auswahl)

  • Mit Engelbert von Kerckerinck zur Borg: Alt-Westfalen. Die Bauentwicklung Westfalens seit der Renaissance. Hoffmann, Stuttgart 1912 (ULB Münster).
  • Moderne Villen und Landhäuser. 1913 (USB Köln).[3]
  • Die Neue Synagoge in Essen a. d. Ruhr. 1914 (UB Frankfurt, Main).
  • Die Meister von Schloss Horst im Broiche. Das Schlusskapitel zur Geschichte der Schule von Calcar. Wasmuth, Berlin 1915 (ULB Münster).
  • Die Baukunst am Niederrhein. Kunst-Verein für die Rheinlande und Westfalen (Hrsg.), Bagel, Düsseldorf. Band 1, 1915 (Internet Archive). Band 2, 1916 (Internet Archive). Die Fotografien stammen von Erwin Quedenfeldt.
  • Die Schlossbauten zu Raesfeld und Honstorff und die Herrensitze des 17. Jahrhunderts der Maastal-Backstein-Architektur. Heimatverlag, Dortmund 1922 (ULB Münster).
  • Theodor Mintrop. Das Wunderkind der Romantik. Heimatverlag, Dortmund 1923 (ULB Münster).
  • Eine Kunstreise auf dem Rhein von Mainz bis zur holländischen Grenze. Schwann, Düsseldorf 1925 (1. Teil) / 1926 (2. Teil). (dilibri Rheinland-Pfalz)
  • Dokument deutscher Kunst. Anlage, Bauten und Raumgestaltung der Gesolei. Düsseldorf 1926.
  • Das Reichsehrenmal für unsere Gefallenen – Die Toteninsel im Rhein. Düsseldorf 1926.
  • Die Kunstsammlungen der Staatlichen Kunstakademie zu Düsseldorf. Strucken, Düsseldorf 1928.
  • Neue Baukunst in den Rheinlanden. Schwann, Düsseldorf 1928 (Digitalisat)
  • Kalkar am Niederrhein. Schwann, Düsseldorf 1930.
  • Der Dom zu Xanten und seine Kunstschätze. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1930
  • Aus der Geschichte der Juden im Rheinland. Jüdische Kult- und Kunstdenkmäler. Schwann, Düsseldorf 1931.
  • Gussglas. Bedeutung, Herstellung und Verwendung eines deutschen Werk- und Baustoffes. Droste, Düsseldorf 1938.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zentralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen, 1934, S. 102 (Google Books)
  2. Bundeszentrale für politische Bildung: Elisa Klapheck: "Heute sind wir keine Schicksalsgemeinschaft mehr". In: bpb.de. 28. Januar 2022, abgerufen am 24. Juli 2023.
  3. Digitalisat online (archive.org)