Richard Jaeckel

Richard Hanley Jaeckel (* 10. Oktober 1926 in Long Beach, Long Island, New York, Vereinigte Staaten; † 14. Juni 1997 in Woodland Hills, Kalifornien, Vereinigte Staaten) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben

Anfänge der Karriere

Nach Beendigung der High School erhielt Richard Jaeckel durch Vermittlung der Kolumnistin Louella Parsons, die mit seiner Mutter befreundet war, eine Anstellung als Bürobote bei den 20th-Century-Fox-Filmstudios. Dort wurde er wenig später von einem Produzenten entdeckt, der jugendliche Darsteller für einen Film über amerikanische GIs im Südpazifik suchte. Jaeckel erhielt eine der Rollen und gab 1943 neben Anthony Quinn in Guadalkanal – die Hölle im Pazifik sein Spielfilmdebüt. Von 1944 bis 1949 leistete Jaeckel selbst als GI Militärdienst.

Kinorollen

Nach seiner Rückkehr nach Hollywood spielte er in zwei Filmen neben John Wayne (Du warst unser Kamerad und Kesselschlacht) wiederum Soldaten – Rollen, die er im Laufe seiner über 40 Jahre umspannenden Karriere noch oft spielen sollte. Häufig wurde der mittelgroße, durchtrainierte Darsteller für stereotype Gangster und Killer besetzt. Oft spielte Jaeckel in Western wie Chisum (neben John Wayne), in Sam Peckinpahs Pat Garrett jagt Billy the Kid, neben Gregory Peck in Der Scharfschütze, neben Burt Lancaster in Keine Gnade für Ulzana, neben Glenn Ford in Zähl' bis drei und bete und neben Elvis Presley in Flammender Stern. Daneben war er in zahlreichen anderen Genres zu sehen: In Dramen wie Kehr zurück, kleine Sheba! (mit Burt Lancaster), Science-Fiction-Filmen wie in der amerikanisch-japanischen Billigproduktion Monster aus dem All, in John Carpenters Starman und neben Joseph Cotten in U 4000 – Panik unter dem Ozean und Komödien wie der Westernparodie Vier für Texas (mit Frank Sinatra und Dean Martin) und der Katastrophenfilm-Parodie Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff und Familienfilmen wie Herbie dreht durch.

Nur selten erhielt er Rollen, in denen er sein schauspielerisches Können abseits der üblichen Schurkenrollen zu Entfaltung bringen konnte. So wurde er 1970 von Paul Newman für dessen Film Sie möchten Giganten sein engagiert. Jaeckel verkörperte in dieser Saga einer Holzfällerfamilie den Sohn von Henry Fonda, der zwischen mehreren Baumstämmen eingeklemmt ertrinkt, während sein Bruder (dargestellt von Newman, der zugleich Regie führte) verzweifelte Rettungsversuche unternimmt. Diese tragikomische Rolle brachte Jaeckel eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller ein. Drei Jahre später spielte er im Thriller Unter Wasser stirbt man nicht erneut an der Seite von Newman.

Einem breiten Publikum wurde Jaeckel vor allem durch Robert Aldrichs Kriegsfilm Das dreckige Dutzend bekannt, in dem ein amerikanischer Major (Lee Marvin) eine Kampfgruppe aus teilweise verurteilten Schwerverbrechern (unter anderem Charles Bronson und Telly Savalas) zusammenstellt, die im Zweiten Weltkrieg zu einem Himmelfahrtskommando in das besetzte Frankreich geschickt werden, durch das sie entweder den Tod oder Generalamnestie finden. Neben Marvin verkörpert Richard Jaeckel als aufrechter Sergeant Clyde Bowren den einzigen Soldaten, der sich freiwillig zu diesem Kommando meldet. 18 Jahre später standen Jaeckel und Marvin für die Fortsetzung, diesmal als Fernsehproduktion, in den gleichen Rollen erneut vor der Kamera.

Daneben war Jaeckel in zahlreichen weiteren Kriegsfilmen zu sehen; er spielte neben Lee Marvin und Jack Palance in Ardennen 1944 (Regie: Robert Aldrich), neben Aldo Ray in Die Nackten und die Toten, neben James Cagney in Der Admiral, neben Ursula Andress in Einmal noch bevor ich sterbe, neben William Holden in Die Teufelsbrigade und in Stadt ohne Mitleid einen der Angeklagten, die Kirk Douglas vor dem Militärgericht verteidigt.

Fernsehen

In Fernsehserien übernahm Jaeckel häufig Gastrollen, beispielsweise in Bonanza, Perry Mason, Mord ist ihr Hobby und Dallas. In der Krimiserie Los Angeles 1937 wirkte er 1972/73 in sechs Folgen als Polizeilieutenant mit. In der Krimiserie Spenser nach den Romanen von Robert B. Parker verkörperte er von 1985 bis 1987 als Polizeileutnant Martin Quirk den gesetzestreuen Freund der Titelfigur (Robert Urich). Seine letzte Rolle war der ebenfalls positiv besetzte Lt. Ben Edwards, den er von 1991 bis 1992 sowie bei Gastauftritten 1993 und 1994 in der Serie Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu spielte.

Lebensende

Im Jahr 1994 verlor er aufgrund von Millionenschulden sein Haus in Brentwood, Kalifornien und die meisten seiner Besitztümer.[1] Im selben Jahr erkrankte Jaeckel an schwarzem Hautkrebs. Er starb am 14. Juni 1997 in einem kalifornischen Pflegeheim für Filmschaffende, dem Motion Picture & Television Country House and Hospital.

Sein Sohn Barry Jaeckel war eine Zeit lang als Profi-Golfer erfolgreich.

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biografie/Trivia auf imdb.com