Richard Bampi

Richard Gustav Bampi (* 16. Juni 1896 in Amparo bei São Paulo, Brasilien; † 10. Juli 1965 in Kandern) war ein deutscher Keramiker und Maler.

Leben

Denkmal im Freiburger Stadtgarten zu Ehren des Erpels, der die Bevölkerung vor dem Bombenangriff des 27. November 1944 gewarnt haben soll
© Jörgens.mi, CC BY-SA 3.0
Wandrelief nach einem Entwurf von Julius Bissier

Richard Bampi war der Sohn des Architekten Gustav Bampi (* 10. September 1873 in Wöllau in Kärnten; † 1925 in Freiburg). In seiner Schulzeit von 1902 bis 1914 besuchte er Schulen in Lörrach und Karlsruhe. Er begann seine Laufbahn zunächst als grafischer Künstler. Als Soldat im Ersten Weltkrieg wurde er vor Verdun verwundet. Ab 1918 studierte er Architektur, zunächst an der Technischen Hochschule München, dann ab 1919 bei Walter Gropius und Johannes Itten am Bauhaus in Weimar. Im Dezember 1919 heiratete er in Heidelberg Elisabeth Ilka Seyfried (* 22. März 1896 in Heidelberg). 1921 bis 1923 setzte er sein Studium in Florenz und Wien fort, wanderte dann nach Brasilien aus und studierte 1923 bis 1926 in Rio de Janeiro. Später kehrte er nach Deutschland zurück und machte sich 1927 mit einer Keramikwerkstatt in Kandern im Südschwarzwald selbstständig. Seine Manufaktur gründete er unter dem Namen Fayence-Manufaktur Kandern GmbH; ab 1937 hieß sie Fayence-Manufaktur Richard Bampi Kandern. Zu seinem Werk zählen unter anderem getöpferte Statuetten und kubistische Vasen. Später verwendete er vielfach Terrakotta und entwickelte verschiedene neue Farbglasuren.

Richard Bampis Werke wurden weltweit auf vielen Ausstellungen gezeigt, u. a. in New York City (1948), Neu-Delhi (1956), Tokio (1958), Buenos Aires (1962) und Faenza (1963). Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Staatspreis von Bayern (1953), den Staatspreis Gestaltung Kunst Handwerk des Landes Baden-Württemberg (1953, 1961) und 1954 den Hessischen Staatspreis. Den Grand Prix von Cannes bekam er 1956 und die Goldmedaille von Prag 1962. 1963 erhielt er den „Hebeldank“ des Hebelbundes Lörrach, 1965 den Titel Professor. Testamentarisch verfügte er, dass sein Nachlass versteigert und der Erlös als Grundstock des Richard-Bampi-Preises für junge Keramiker eingesetzt werden solle. Dieser wird seit 1969 alle drei Jahre in einer anderen Stadt verliehen. Nach Bampi ist in Kandern die Richard-Bampi-Straße benannt.

Sein Meisterschüler war Horst Kerstan, der später das Haus und Studio von Bampi übernahm und weiterführte.[1]

Einzelnachweise

  1. Als Nachfolger Bampis zu eigener Größe gelangt. Badische Zeitung, abgerufen am 24. April 2017.

Literatur

  • Maria Schüly: Richard Bampi. Keramiker der Moderne. Arnoldsche Art Publishers (Neuausgabe 2006), ISBN 3-925369-14-7.

Weblinks

Commons: Richard Bampi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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