Richard Arnowitt

Richard Arnowitt (2004)

Richard Lewis Arnowitt (* 3. Mai 1928 in New York City; † 12. Juni 2014) war ein US-amerikanischer theoretischer Physiker.

Leben

Arnowitt studierte am Rensselaer Polytechnic Institute (Master-Abschluss 1948) und promovierte 1953 an der Harvard University („The hyperfine structure of hydrogen“). 1954 bis 1956 war er am Institute for Advanced Study in Princeton. Später war er Professor an der Northeastern University in Boston. Er war zuletzt (2007) „Distinguished Professor Emeritus“ an der Texas A&M University in College Station in Texas.

Arnowitt wurde bekannt durch die Arnowitt-Deser-Misner (ADM) Formulierung der Bewegungsgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie (und damit zusammenhängend einer neuen Masse/Energie-Definition – ADM-Masse – in dieser Theorie), die er mit Stanley Deser und Charles W. Misner Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre entwickelte. Er arbeitete vielfach mit seinem Kollegen an der Northeastern University, Pran Nath, z. B. in den 1960er Jahren über Stromalgebren (Current Algebras z. B. in chiral symmetrischen Modellen der Wechselwirkung von Pionen[1] in den 1970er Jahren über eine der ersten Supergravitations-Theorien[2] und das U(1)-Problem in der Quantenchromodynamik. Er beschäftigte sich ab den 1980er Jahren insbesondere mit experimentellen Vorhersagen der Stringtheorie, der Supergravitation (Minimal Supergravity Model der GUT, mit Pran Nath und Ali Chamseddine, kurz mSugra[3] und Signalen zur Entdeckung dunkler Materie und von Supersymmetrie an den großen Teilchenbeschleunigerexperimenten (wie LHC).

Arnowitt war 1975/76 Guggenheim Fellow. 1994 erhielt er mit Deser und Misner den Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik.

Literatur

  • Roland E. Allen: Relativity, Particle Physics, and Cosmology: Proceedings of the Richard Arnowitt Fest. World Scientific 1999.
  • mit Pran Nath, A. H. Chamseddine: Applied N=1 Supergravity. World Scientific 1985.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. u. a. Arnowitt, Morton, Friedman, Nath: Current algebra and vertex functions. In: Physical Review Letters. Band 19, 1967, S. 1085–1088.
  2. Arnowitt, Nath: Generalized Supergauge Symmetry as a new. Framework for Unified Gauge Theories. In: Phys. Lett. B 56, 1975, S. 177; Arnowitt, Nath, Bruno Zumino: Superfield Densities and Action Principle In Curved Superspace. In: Physics Letters B 56. 1975, S. 81.
  3. Chamseddine, Arnowitt, Nath: Locally Supersymmetric Grand Unification. In: Physical Review Letters. Band 49, 1982, S. 970. Der Beitrag großer Massen von Symmetriebrüchen an der Planck- und GUT-Skala wird dabei dadurch verhindert, das dieser in einem „Hidden Sector“ stattfindet, der mit den übrigen fundamentalen Wechselwirkungen auf der elektroschwachen Skala nur über die Gravitation wechselwirkt.

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(c) Puzhok in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
This is a picture of Richard Arnowitt in 2004 when he became a distinguished professor in the College of Science at Texas A&M University.