Rheinholz

Im Rheinholz
Strand am Rheinspitz

Als Rheinholz wird der Hartholz-Auwald im österreichischen Teil des Rheinspitz bezeichnet.[1]

Lage

Es bildet den westlichen, entlang des Alten Rheins bis zu seiner Mündung verlaufenden Teil des Vorarlberger Naturschutzgebiets Rheindelta[2] im Gemeindegebiet von Gaißau.[3]

Im Flussbett des Alten Rheins, der das Rheinholz westlich abschließt, befindet sich die Staatsgrenze zwischen der Österreich und der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Auf schweizerischer Seite grenzt die Gemeinde Thal an den Fluss. Wenige Meter vom Flussufer und damit vom Rheinholz entfernt befindet sich im Gemeindegebiet von Thal der Flugplatz St. Gallen-Altenrhein.

Ökologie

Im letzten naturbelassenen Auenwald, der vom Bodensee periodisch überflutet wird, stellen Eschen, Ulmen, Birken, Ahorn, Eichen die vorherrschenden Baumarten dar. Seltene Vögel wie Schleiereule, Nachtreiher, Grauspecht, Kiebitz, Gelbspötter, Kleinspecht oder Pirol ziehen Ornithologen in ihren Bann. Ringelnattern, Gelbbauchunke, Dachs, Urzeitkrebse und zwei Biberfamilien mit Revieren am Alten Rhein und am Gaißauer Seehafen sind unter anderem hier heimisch.

Zum Bodensee hin geht der dichte Waldbestand in ein Steifs­eggenried (umgangssprachlich Moggenried) mit vereinzeltem Weiden- und Pappelbestand über.[4] Einzigartig ist der Schmetterlingsreichtum des Gebietes (Pappelglucke, Erlenwickler, Zahnspinner, Weidenkahneule, Weidengelbeule Weidenbohrer).

Landwirtschaft

Vereinzelte Streuwiesen werden nur einmal jährlich im Spätherbst gemäht, um für verträgliches Zusammenspiel zwischen Naturschutz und Nutzung zu sorgen. Jahrhunderte alte Tradition ist die Nutzung des lichten Waldbestandes als Maiensäss-Weide für Kühe, die eine Verbuschung von Lichtungen verhindert und für die Verbreitung des Weißdorns sorgt. Das Rheinholz ist die niedrigstgelegenste Alp Österreichs.[5]

Tourismus

Das Rheinholz stellt ein beliebtes, autofreies Ausflugs- und Wanderziel dar. Der Strandbereich östlich der alten Rheinmündung mit Grillplätzen und einer kleinen Jausenstation („Rheinholz-Kiosk“) lädt zum Verweilen und Baden ein.

Ringwall im Gaißauer Rheinholz
Innenansicht des Ringwalls

Geschichte

Rund 100 m westlich des Kiosk befinden sich auf freiem Feld die markanten, heute von Bäumen bewachsenen Überreste eines Ringwalls mit rund 20 m Durchmesser, der laut mündlicher Überlieferung auf die Appenzellerkriege zurückgehen dürfte.

Einzelnachweise

  1. Land Vorarlberg – Auwald. Abgerufen am 19. Oktober 2018.
  2. RIS – Verordnung der Landesregierung über das Naturschutzgebiet „Rheindelta“ in Fußach, Gaißau, Hard, Höchst und im Bodensee – Landesrecht konsolidiert Vorarlberg, Fassung vom 19. Oktober 2018. Abgerufen am 19. Oktober 2018.
  3. Rheindelta am Bodensee, artenreichstes Naturschutzgebiet, Naturvielfalt und Wildnis – Urlaub in Vorarlberg. In: Urlaub in Vorarlberg. 30. März 2017 (vorarlberg.travel [abgerufen am 19. Oktober 2018]).
  4. Marcel Elsener: AUENWALD AM RHEINSPITZ: Hasenalarm im Vogelkonzertraum | St.Galler Tagblatt. In: St.Galler Tagblatt. (tagblatt.ch [abgerufen am 19. Oktober 2018]).
  5. Michael Götz: 120 Kühe weiden mitten im Wald | St.Galler Tagblatt. In: St.Galler Tagblatt. (tagblatt.ch [abgerufen am 19. Oktober 2018]).

Koordinaten: 47° 29′ 26″ N, 9° 34′ 24,8″ O

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Rheinholz, peninsula in Bodensee
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Rheinholz, peninsula in Bodensee
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Reste des historischen Ringwalls im Gaißauer Rheinholz
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Der heute von Bäumen überwachsene Ringwall-Rest im Gaißauer Rheinholz