Wiesbaden-Rheingauviertel

Wappen von Rheingauviertel, Hollerborn
Wappen von Rheingauviertel, Hollerborn
Wappen von Wiesbaden
Wappen von Wiesbaden
Rheingauviertel, Hollerborn
Ortsbezirk von Wiesbaden
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Karte
Koordinaten50° 4′ 32″ N, 8° 13′ 36″ O
Höhe136–187 m ü. NHN
Fläche2,47 km²
Einwohner22.921 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte9280 Einwohner/km²
Ausländeranteil28,2 % (31. Dez. 2022)
Postleitzahl65185, 65187, 65195, 65197
Vorwahl0611
Adresse der
Verwaltung
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Websitewww.wiesbaden.de
Politik
OrtsvorsteherDorothée Riemeier (Grüne)
Stellv. OrtsvorsteherEllen Wilkens (SPD),
Carsten Schmelz (CDU)
Quelle: Landeshauptstadt Wiesbaden: EWZ - HW am 31. Dezember 2022 (Memento vom 23. Januar 2023 im Internet Archive)

Rheingauviertel, Hollerborn ist ein Ortsbezirk der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Als Wohnviertel im Südwesten der Landeshauptstadt entstand es weitgehend zwischen den Jahren 1902 und 1908 im Stil des Historismus als sogenanntes Gründerzeitviertel.

Eine typische Straße im Rheingauviertel
Wohnhaus mit Jugendstilfassade von 1907
Die Heinrich-von-Kleist-Schule

Als Wiesbaden zur Zeit des Kaiserreiches und vor allem um die Jahrhundertwende 1900 seine Blütezeit als Weltkurstadt erlebte, der Kaiser alljährlich im Mai zur Kur weilte und die Stadt die meisten Millionäre Deutschlands zählte, gab es ein enormes Bevölkerungswachstum (von ca. 33.000 Einwohnern im Jahre 1870 auf ca. 109.000 Einwohner 1910). Dies machte umfangreiche Stadterweiterungen notwendig. Neben den östlichen und nördlichen ausgedehnten Villengebieten entstand vor allem eine meist viergeschossige geschlossene Wohnbebauung um die Ringstraße (Kaiser-Friedrich-Ring und Bismarckring), welche in einem Viertelkreisbogen vom südlich gelegenen Hauptbahnhof bis zum nordwestlich gelegenen Sedanplatz um das historische Zentrum der Stadt, das sogenannte Historische Fünfeck, führte. Außerhalb der Ringstraße entstand im Süden das Dichterviertel, im Nordwesten das Feldherrenviertel und dazwischen das Rheingauviertel.

Maßgebenden Anteil an seiner Gestaltung hatte der Stadtbaumeister Felix Genzmer, der von 1881 bis 1903 in Wiesbaden wirkte. Die reich geschmückten Bürgerhäuser sind überwiegend im Stil des Historismus entstanden und beherbergten zum Großteil herrschaftliche Bürgerwohnungen mit 3,50 m hohen Decken, Stuck und Flügeltüren und hatten oft riesige Ausmaße von bis zu 200 m². In späteren Jahren wurden diese Wohnungen oftmals der besseren Vermietbarkeit wegen in kleinere Einheiten aufgeteilt.

Heute wohnen im Rheingauviertel hauptsächlich Studenten und junge Familien mit gehobenem Bildungsgrad und mittlerem Einkommen.

Das Kerngebiet des Rheingauviertels wird im Norden begrenzt von der Dotzheimer Straße, im Osten vom Kaiser-Friedrich-Ring, der Teil der Ringstraße ist, im Süden von der Schiersteiner Straße und im Westen vom Lorelei- bzw. Konrad-Adenauer-Ring, wobei sich das verwaltungstechnische Rheingauviertel auch noch westlich davon erstreckt, jedoch hier modernere Bebauung aufweist. Südwestlich der Niederwaldstraße (zwischen Karlsbader Platz und Schiersteiner Straße) findet sich ebenfalls modernere Bebauung aus den 1960er Jahren. Die meisten Straßen sind als Alleen ausgebildet und haben meist kleine Vorgärten zur Straße hin.

Am westlichen Ende der Rheinstraße steht die evangelische Ringkirche mit ihrem 65 m hohem Zwillingsturm.

Eine Sehenswürdigkeit am Rande des Kerngebiets ist das Bauarbeiterdenkmal.

Seinen Namen verdankt das Viertel der Namensgebung seiner Straßenzüge. Diese sind allesamt nach Orten im Rheingau benannt:

Im Kerngebiet des Viertels befinden sich:

  • Eltviller Straße[1]
  • Erbacher Straße[2]
  • Hallgarter Straße[3]
  • Johannisberger Straße[4]
  • Kiedricher Straße[5]
  • Loreleiring[6]
  • Marcobrunnerstraße[7]
  • Niederwaldstraße[8]
  • Oestricher Straße,[9] unterer Teil
  • Rauenthaler Straße[10]
  • Rüdesheimer Straße[11]
  • Wallufer Straße und Wallufer Platz[12]
  • Winkeler Straße[13]

Außerhalb des Kerngebietes befinden sich:

  • Aßmannshäuser Straße[14]
  • Eibinger Straße[15]
  • Geisenheimer Straße[16]
  • Hattenheimer Straße[17]
  • Kauber Straße[18]
  • Lorcher Straße[19]
  • Marienthaler Straße[20]
  • Mittelheimer Straße[21]
  • Oestricher Straße,[22] oberer Teil

Hollerborn ist ein alter Flurname und setzt sich aus den Begriffen Holler für Holunder und born für Quelle zusammen.

Wahlergebnisse Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn

Ortsbeiratswahl Rheingauviertel/Hollerborn 2021
Wahlbeteiligung: 38,1 %
 %
40
30
20
10
0
31,5 %
21,0 %
19,3 %
11,2 %
10,2 %
5,2 %
1,6 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
+5,5 %p
−10,5 %p
−2,7 %p
+11,2 %p
+0,4 %p
−3,3 %p
+1,6 %p
−2,2 %p
Sitzverteilung im Ortsbeirat Rheingauviertel/Hollerborn 2021
Insgesamt 15 Sitze

Seit 1972 wird zeitgleich, aber unabhängig davon, mit den Wahlen zur Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung der Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn gewählt (Angaben in der Tabelle in Prozent).

CDUSPDGRÜNEFDPREPLinkeFreie WählerULWPiratenBIGWahlbeteiligung
202119,321,031,510,211,25,21,6
201622,031,526,09,88,52,239,3
201125,132,125,44,61,96,937,0
200631,134,918,04,36,65,132,9
200131,736,816,39,65,640,8
199732,541,021,94,755,2
199328,634,718,47,810,560,6
198931,847,713,26,066,3
198538,844,510,65,761,8
198147,738,66,77,361,3
197750,043,07,066,0
197238,752,58,971,4

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat Wiesbaden-Rheingauviertel/Hollerborn sieht danach wie folgt aus (bis 1997 galt die Fünf-Prozent-Hürde):

CDUSPDGRÜNEFDPREPLinkeFreie WählerULWBIGGesamt
202133512115
20163542115
20114541115
20065531115
20015621115
199757315
19934531215
1989572115
1985671115
1981761115
197786115
197268115

Weblinks

Commons: Wiesbaden-Rheingauviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise, Anhang

Dieser Anhang gibt neben Einzelnachweisen Auskunft über die Namensgebung der Straßen im Rheingauviertel.

  1. nach der Stadt Eltville
  2. nach Erbach, einem Stadtteil von Eltville
  3. nach Hallgarten, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  4. nach Johannisberg, einem Stadtteil von Geisenheim
  5. nach der Stadt Kiedrich
  6. nach der Loreley, einem Felsen über dem Mittelrheintal
  7. nach dem Marcobrunner, dem Wein der Lage Marcobrunn, (benannt nach einer gefassten Quelle) zwischen Erbach und Hattenheim. Die Marcobrunnerstraße hieß ursprünglich Rheingauer Straße, ähnlich wie die Rheinuferstraße am Biebricher Schloss, die Rheingaustraße. Durch die Eingemeindung der bis 1926 eigenständigen Stadt Biebrich bestand Verwechselungsgefahr, weshalb 1958 beschlossen wurde, dass die am Rhein liegende und tatsächlich in den Rheingau führende Straße ihren Namen behalten sollte. Da alle „wichtigen“ Gemeindenamen aufgebraucht waren, wurde die Bezeichnung der nahe liegenden Weinlage herangezogen.
  8. nach dem Niederwald bei Rüdesheim mit Niederwalddenkmal
  9. nach Oestrich, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  10. nach Rauenthal, einem Stadtteil von Eltville
  11. nach der Stadt Rüdesheim
  12. nach der Gemeinde Walluf
  13. nach Winkel, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  14. nach der Stadt Assmannshausen
  15. nach Eibingen, einem Stadtteil von Rüdesheim
  16. nach der Stadt Geisenheim
  17. nach der Stadt Hattenheim, einem Stadtteil von Eltville
  18. nach der Stadt Kaub
  19. nach der Stadt Lorch
  20. nach Marienthal, einem Stadtteil von Geisenheim
  21. nach Mittelheim, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel
  22. nach Oestrich, einem Stadtteil von Oestrich-Winkel

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Siedlung Eigene Scholle Am Mühlberg 18 01 erbaut ab 1925.JPG
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Bildet den an der Kreuzung zur Lahnstraße gelegenen Abschluss des Siedlungsbereichs "Am Mühlberg"
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Wiesbaden, Rheingauviertel, Wohnhaus mit Jugendstilfassade, erbaut 1907, Rüdesheimer Str. Nr. 18

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Die Heinrich-von-Kleist-Schule im Rheingauviertel in Wiesbaden
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Katholische 'St. Andreaskirche' in Wiesbaden, Hessen, Deutschland
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Bauarbeiterdenkmal im Wiesbadener Rheingauviertel von Carl Wilhelm Bierbrauer, (1924)
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Die 1894 erbaute evangelische Ringkirche in Wiesbaden - Ansicht von Westen mit Haupteingang. Die Kirche ist die erste überhaupt, die nach den Grundsätzen des Wiesbadener Programms gebaut wurde.
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Wiesbaden, Rheingauviertel, untere Rüdesheimer Straße