Reziprozität

Reziprozität (lateinisch reciprocus ‚aufeinander bezüglich‘, ‚wechselseitig‘) bezeichnet oder bezieht sich auf:

Menschliches Verhalten:

  • Reziprozität (Soziologie), die Gegenseitigkeit im sozialen Austausch
  • Indirekte Reziprozität, altruistisches Handeln zur Stärkung der eigenen Reputation
  • Starke Reziprozität, altruistisches Belohnen und Bestrafen
  • Reziproke Zuneigung und Attraktivität, Theorie, nach der Attraktivität entscheidend für gegenseitige Zuneigung ist

In der Kommunikation:

  • Reziprokes Lehren, eine Unterrichtsform mit dem Ziel, das Leseverständnis zu fördern
  • Reziproke Assimilation, in der Sprachwissenschaft die wechselseitige Beeinflussung zweier Laute

In der Theologie:

  • Reziproke Immanenz, gegenseitiges In-Sein von Gott und Mensch durch Jesus Christus

Im Völkerrecht:

In der Wirtschaft:

  • Reziprokes Dumping, im Handel ein beiderseitiger Austausch desselben Produkts durch Dumping

In der Biologie:

  • Reziproker Altruismus, altruistisches Verhalten, das erwidert wird
  • Reziprozitätsregel (bekannter als Uniformitätsregel), die erste der Mendelschen Regeln
  • Reziproke Hemmung, die Hemmung eines Spinalreflexes durch einen anderen Reflex, auch anwendbar auf komplexes und andauerndes Verhalten

In der Mathematik:

In der Physik:

  • Reziprokes Gitter, wird in der Festkörperphysik und der Festkörperchemie für den Satz aller Vektoren angewendet
  • die Gleichheit der Antennencharakteristik beim Senden und Empfang, siehe Antenne #Reziprozität
  • Reziprozitätstheorem, in der Elektrotechnik ein umkehrbares Zweitor (elektrisches Bauelement/Netzwerk)
  • Onsagerscher Reziprozitätssatz, in der Thermodynamik der Zusammenhang verschiedener Flüsse und Kräfte außerhalb des Gleichgewichts


Siehe auch:

Wiktionary: reziprok – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Reziprozität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen