Revolución Democrática

Revolución Democrática
Logo der RD
Partei­vorsitzendeMargarita Portuguez
Gründung7. Januar 2012
Gründungs­ortSantiago de Chile
Haupt­sitzSantiago de Chile
Aus­richtungDemokratischer Sozialismus
Sozialdemokratie
Partizipatorische Demokratie
ParlamentssitzeSenat:
1/50

Abgeordnetenkammer:
7/155
Websiterevoluciondemocratica.cl

Die Revolución Democrática (deutsch: „Demokratische Revolution“), kurz RD, ist eine politische Partei in Chile. Sie ist Teil der Parteienkoalition Frente Amplio, seit 2021 auch der Koalition Apruebo Dignidad und somit seit 2022 Teil der Regierung unter Präsident Gabriel Boric. Die Revolución Democrática ist in der politischen Linken zu verorten.

Geschichte

Die Ursprünge der Revolución Democrática sind in den Schüler- und Studentenprotesten 2011 zu finden. Dabei bildeten sich mehrere linksgerichtete Bewegungen, die für Reformen im Bildungssektor und gegen die Politik der Concertación und von Präsident Piñera protestierten. Einer der Anführer der Proteste war Giorgio Jackson, der Präsident der Studierendenvertretung der Päpstliche Katholische Universität von Chile war. Am 7. Januar 2012 war er einer der Gründer der Bewegung Revolución Democrática.[1] Die Bewegung erhielt in den ersten Wochen bereits massiven Zuspruch. Im September des Jahres fand der Gründungsparteitag statt, im Januar 2013 wurde der erste Vorstand gewählt. Für die Parlamentswahlen in Chile 2013 nominierte die Bewegung keine eigenen Kandidaten, nachdem zuvor Gespräche mit der Koalition Nueva Mayoría der Präsidentin Michelle Bachelet zu keinen Ergebnissen geführt hatten.[2] Allerdings wurde Jackson als unabhängiger Kandidat in die Abgeordnetenkammer gewählt.[3] Daneben unterstützte die Bewegung verschiedene unabhängige Kandidaten. Auch für die Präsidentschaftswahl 2013 stellte sie keinen eigenen Kandidaten auf.

Im Jahr 2015 entschied die Bewegung, sich offiziell bei der Wahlbehörde SERVEL als Partei registrieren zu lassen. Das Vorhaben scheiterte zunächst, da die Behörde das Wort „Revolución“ im Parteinamen ablehnte. Am 15. Oktober 2015 wurde der Name dennoch genehmigt, und am 22. Juni 2016 wurde die Partei nach Vorlage von ausreichenden Unterstützungsunterschriften legalisiert.[4][5] Bei den Gemeindewahlen 2016 stellte die Partei erstmals eigene Kandidaten für mehrere Bürgermeisterposten auf. Seit den Gemeindewahlen 2021 stellt sie landesweit vier Bürgermeisterinnen und zwei Bürgermeister, die für das Parteienbündnis Frente Amplio antraten und teils mit beachtlichen Mehrheiten in bekannten chilenischen Städten und Metropolitangemeinden wie Valdivia (Carla Amtmann, * 1987, 49 %),[6] Viña del Mar (Macarena Ripamonti, * 1991, 38,5 %)[7] und Ñuñoa (Emilia Ríos Saavedra, * 1988, 31,8 %) gewählt wurden.

Die Partei war Gründungsmitglied der neuen, linken Parteienkoalition Frente Amplio. Als Mitglied dieser Koalition trat die Partei erstmals bei den Parlamentswahlen 2017 an und unterstützte die Kandidatur von Beatriz Sánchez bei der Präsidentschaftswahl 2017.[4] Bei den Parlamentswahlen konnte die Partei 10 Sitze in der Abgeordnetenkammer sowie einen Sitz im Senat erlangen. Für die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung 2021 schloss sich die Partei der neuen Koalition Apruebo Dignidad an, seit der Wahl ist sie mit 9 Abgeordneten in der Verfassunggebenden Versammlung vertreten. Im Zuge der Präsidentschaftswahl 2021 unterstützt die Partei Gabriel Boric von der Partei Convergencia Social, die ebenfalls Mitglied des Frente Amplio und von Apruebo Dignidad ist.[8] Bei den Parlamentswahlen konnte die Partei sich allerdings nicht verbessern, erlitt im Vergleich zur vorherigen Wahl sogar leichte Verluste.

Parteiziele

Die Partei versteht sich als demokratische Partei, die gleichberechtigte Gesellschaft fördern will. Obwohl der Parteiname darauf anspielt, lehnt die Partei Gewalt jeder Form ab. Daneben hat die Partei einige Prinzipien:[9]

  • Demokratie
  • Transparenz
  • Geschlechtergleichheit
  • Ethische Politik
  • Autonomie
  • Diversität und Inklusion
  • Achtung der politische Institutionen

Mitglieder

Präsidenten der Partei

NameFotoBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
Miguel Crispi*20122013
Pablo Paredes Muñoz*20142014
Sebastián Depolo20152016
Rodrigo Echecopar20172018
Catalina Pérez Salinas20192021
Margarita Portuguez2021

* als nationaler Koordinator der Bewegung

Senatoren

Die Revolución Democrática ist mit einem Senator im Senat vertreten.[10]

NameRegiónWahlkreisErstmals gewähltEnde der Amtsperiode
Juan Ignacio LatorreValparaísoVI20182026

Abgeordnete

Die folgenden Personen vertreten die Revolución Democrática im Abgeordnetenhaus in der Wahlperiode 2022–2026.[10]

NameRegiónWahldistrikt
Catalina Pérez SalinasAntofagasta3
Jorge BritoValparaíso7
Maite OrsiniMetropolitana9
Consuelo VelosoMaule18
Ericka ÑancoAraucanía23
Jaime SáezLos Lagos26

Bürgermeister

Daneben sind seit den Gemeindewahlen 2021 folgende Bürgermeister Mitglieder der Partei:

NameRegiónKommune
Macarena RipamontiValparaísoViña del Mar
Francisco RiquelmeValparaísoCasablanca
Tomás VodanovicMetropolitanaMaipú
Emilia RíosMetropolitanaÑuñoa
Luis ValenzuelaMetropolitanaTiltil
Carla AmtmannLos RíosValdivia

Wahlergebnisse

Parlamentswahlen

WahlAbgeordnetenkammerSenat
Stimmen% der StimmenSitzeStimmen% der StimmenSitze
2017308.517
5,89 %
10/155
34.420
2,3 %
1/43
2021257.854
4,07 %
8/155
156.512
3,36 %
0/50

Regionalratswahlen

WahlStimmen% der StimmenSitze
2017302.812
5,21 %
10/278
2021250.324
4,08 %
12/302

Gemeindewahlen

WahlBürgermeisterRatsmitglieder
Stimmen% der StimmenSitzeStimmen% der StimmenSitze
201611.913
0,25 %
0/345
62.348
1,37 %
8/2240
2021261.813
4,13 %
6/345
206.006
3,39 %
43/2240

Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung

WahlStimmen% der StimmenSitze
2021341.765
5,59 %
9/155

Weblinks

Commons: Revolución Democrática – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BCN Biblioteca del Congreso Nacional de Chile: Revolución Democrática. 1. Oktober 2020, abgerufen am 29. September 2021 (es-CL).
  2. Javiera Parada renuncia al comando de Bachelet en rechazo a fallidas primarias: 'Habla de lo peor de las viejas prácticas' | Política | LA TERCERA. 25. Juni 2013, archiviert vom Original am 25. Juni 2013; abgerufen am 29. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.latercera.com
  3. Elección de Diputados 2013. SERVEL, abgerufen am 29. September 2021 (spanisch).
  4. a b Nuestra historia. Abgerufen am 29. September 2021 (es-CL).
  5. Emmanuel Ganora: Revolución Democrática logra firmas y acude al Servel para inscribirse como partido político. 15. Mai 2016, abgerufen am 29. September 2021.
  6. Valdivia tiene nueva alcaldesa: Carla Amtmann superó ampliamente a los demás candidatos. In: Noticias Los Ríos, 21. Mai 2021, abgerufen am 6. November 2021 (spanisch).
  7. Viña tiene alcaldesa del Frente Amplio: Macarena Ripamonti será la sucesora de Virginia Reginato. In: La Tercera, 16. Mai 2021, abgerufen am 6. November 2021 (spanisch).
  8. El Mostrador: Revolución Democrática proclama a Gabriel Boric como nuevo abanderado para elecciones presidenciales. 24. März 2021, abgerufen am 29. September 2021 (spanisch).
  9. ¿Qué pensamos? Abgerufen am 29. September 2021 (es-CL).
  10. a b Palamentarios. In: Revoluciondemocratica.cl. Abgerufen am 12. März 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Catalina Pérez Salinas en la fotografía oficial de diputados periodo 2018-2022. (Fotos: Christel Andler, René Lescornez, Johanna Zárate)
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Emblema de Revolución Democrática según la descripción de http://bcn.cl/1suyb: "Una estrella pequeña sobre las palabras "Revolución" y "Democrática". Las palabras y la estrella son de color negro y están posicionadas sobre un fondo blanco".