Reuth (Weisendorf)
Reuth Markt Weisendorf Koordinaten: 49° 36′ 58″ N, 10° 51′ 3″ O | |
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Höhe: | 325 m ü. NHN |
Einwohner: | 209 (10. Jul. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 91085 |
Vorwahl: | 09135 |
Die Marienkapelle in Reuth |
Reuth ist ein Gemeindeteil des Marktes Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf liegt etwa 2 km südöstlich von Weisendorf und ist südlich und östlich vom Reuther Wald umgeben. Im Norden befindet sich Acker- und Grünland. Die Flur wird Mühlacker genannt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Weisendorf zur Staatsstraße 2263 (2 km westlich) bzw. nach Reinersdorf zur Staatsstraße 2259 (1,5 km nördlich).[2]
Geschichte
Der Ort war ein Lehen des Hochstifts Bamberg. Durch Neurodung wurde Land gewonnen für einen Hof. Ursprünglicher Lehensträger waren die Herren von Maienthal. 1438 ging das Lehen an die Nürnberger Patrizier Rieter von Kornburg über, 1465 schließlich an das Rittergut Weisendorf. Nachdem die Schlossherren von Lauter 1722 ausgestorben waren, gelangte der Hof an das Hochstift Bamberg zurück. Neben dem Hof gab es ab dem 15. Jahrhundert noch zwei Güter, die dem bambergischen Amt Herzogenaurach unterstanden. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Siedlung völlig zerstört. 1764 wurde der Hof zerschlagen.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Reuth 8 Anwesen (1 Wirtshaus, 7 Sölden). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Herzogenaurach inne, das auch alleiniger Grundherr über alle Anwesen war.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Reuth dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugewiesen. 1818 gehörte es zur neu gebildeten Ruralgemeinde Reinersdorf, wurde aber bereits am 16. Januar 1825 in die Ruralgemeinde Hammerbach umgemeindet.[5]
Im Jahr 1956 wurde das Dorf, nachdem Hammerbach eine Abfindung von 8600 DM erhalten hatte, mit seinen 62 Einwohnern von Hammerbach nach Weisendorf umgegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | 2010 | 2019 |
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Einwohner | 44 | 61 | 62 | 68 | 57 | 64 | 81 | 63 | 53 | 170 | 224 | 226 | 209 |
Häuser[7] | 7 | 13 | 12 | 11 | 12 | 12 | 45 | ||||||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Der Ort war ursprünglich rein katholisch. Heute sind die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Kilian (Weisendorf) gepfarrt, die römisch-katholischen Einwohner sind seit dem späten 19. Jahrhundert nach St. Josef (Weisendorf) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Reuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 500 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 138.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 79 (Digitalisat). Ebd. S. 142 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Reut. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 46 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 184.
- Lothar Lehmann: Ein kurzer Gang durch die Geschichte Weisendorfs und seiner Ortsteile, in: Weisendorfer Bote aus dem Seebachgrund. Historische Geschichten und Ereignisse zwischen Regnitz, Aisch und Aurach (1995), Seiten 277–308
Weblinks
- Reuth auf der Website weisendorf.de
- Reuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. November 2021.
- Reuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 6. Oktober 2019.
- Reuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 6. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Zahlen und Daten auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
- ↑ Reuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 184. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 128. Ergänzt durch Reuth auf der Website weisendorf.de
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 79.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 142.
- ↑ Reuth auf der Website weisendorf.de
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 75 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
- ↑ Ortsteile (Memento des Originals vom 25. Juni 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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Die Marienkapelle im Weisendorf Ortsteil Reuth