Reumannswind
Reumannswind Markt Wachenroth Koordinaten: 49° 45′ 31″ N, 10° 41′ 31″ O | |
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Höhe: | 297 m ü. NHN |
Einwohner: | 52 (31. Dez. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 96193 |
Vorwahl: | 09548 |
Reumannswind ist ein Gemeindeteil des Marktes Wachenroth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Durch das Dorf fließt der Eckersbach, ein linker Zufluss der Reichen Ebrach. Im Norden grenzt eine bewaldete Anhöhe an. 1,5 km nördlich erhebt sich der Vestenberg (349 m ü. NHN), 1 km östlich der Weiße Berg (350 m ü. NHN). Im Süden fallen die Acker- und Grünflächen ins Ebrachtal ab. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Wachenroth zur Staatsstraße 2260 (1,7 km südöstlich) bzw. nach Possenfelden zur Kreisstraße BA 50 (1,8 km südwestlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt zur BA 50 bei Eckersbach (2,3 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort war eine planmäßige Ansiedlung von Wenden im Zusammenhang mit der würzburgischen Kolonisation. Die lehnsherrlichen Ansprüche des Hochstifts Würzburg bestanden zum Teil auch noch nach der Gründung des Bistums Bamberg. So geht aus dem würzburgischen Urbar von 1317 hervor, dass das Hochstift Würzburg den Zehnt in „Rûwensvin“ dem Bamberger Bürger Gunloho zu Lehen übertrug. Weitere Lehenstücke standen dem Benediktinerinnenkloster Kitzingen zu. 1444 kaufte diese der Wachenrother Dorfmeister und Gotteshauspfleger und verwendete sie für die Stiftung einer Frühmesse in Wachenroth.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Reumannswind 8 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Wachenroth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Kastenamt Wachenroth inne. Grundherren waren das Kastenamt Wachenroth (5 Höfe, 1 Halbhof) und das Rittergut Reichmannsdorf (2 Sölden).[4] 1802 gab es im Ort 9 Anwesen: 6 unterstanden dem Hochstift Bamberg und 3 den Freiherren von Schrottenberg zu Reichmannsdorf (Ritterkanton Steigerwald).[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Reumannswind dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Elsendorf und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Elsendorf zugewiesen. 3 Anwesen unterstanden in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Reichmannsdorf (bis 1848).[6]
Am 1. Mai 1978 wurde Reumannswind im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Schlüsselfeld eingegliedert. Am 1. Januar 1982 wurde der Ort nach Wachenroth umgemeindet.[7]
Baudenkmäler
- Feldaltar
- Katholische Kapelle
- Kellereingänge
- Steinkreuz
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
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Einwohner | 60 | 72 | 66 | 70 | 74 | 59 | 82 | 58 | 66 | 51 | 52 |
Häuser[8] | 11 | 11 | 10 | 11 | 11 | 15 | |||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Die Bewohner des Ortes sind überwiegend katholisch und nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Schlosskirche (Weingartsgreuth) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Reumannswind. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 484–485 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 58.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 79 (Digitalisat). Ebd. S. 129 (Digitalisat).
Weblinks
- Reumannswind auf der Website wachenroth.de
- Reumannswind in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. Oktober 2021.
- Reumannswind in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 11. Oktober 2019.
- Reumannswind im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 11. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b sadmin: Markt Wachenroth – Daten & Fakten. In: Markt Wachenroth. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
- ↑ Reumannswind im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils in Luftlinie.
- ↑ G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 58.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 79.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 484f.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 129.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 815.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 99 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 989 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1071 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 678 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).