Return to Castle Wolfenstein

Return to Castle Wolfenstein
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EntwicklerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Gray Matter Interactive
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nerve Software
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten id Software
PublisherVereinigte StaatenVereinigte Staaten Activision
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Aspyr Media (macOS)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten id Software
VeröffentlichungMicrosoft Windows:
Nordamerika 19. November 2001
Europa 30. November 2001
macOS:
Nordamerika April 2002
Linux:
Download 16. März 2002
Xbox:
Nordamerika 6. Mai 2003
Europa 15. Mai 2003
PlayStation 2:
Nordamerika 27. Mai 2003
Europa 6. Juni 2003
PlattformLinux, macOS, Windows, PlayStation 2, Xbox
Spiel-Engineid Tech 3
GenreEgo-Shooter
ThematikScience-Fiction, Okkultismus
SpielmodusEinzelspieler, Mehrspieler
SteuerungTastatur, Maus
Systemvor-
aussetzungen
  • Windows 95 oder neuer
  • 400 MHz Pentium II
  • 128 MB RAM
  • 16 MB 3D-Grafikkarte
  • 800 MB Speicherplatz
  • DirectX 8.0a
MediumCD-ROM, Download
SpracheDeutsch
Aktuelle Version1.32 Singleplayer
1.41b Multiplayer
Altersfreigabe
USK
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Gewalt
InformationDeutsche Version zensiert. In Deutschland sind alle Fassungen indiziert, die USK-Einstufung erfolgte vor der Indizierung.

Return to Castle Wolfenstein (kurz RtCW) ist ein Ego-Shooter aus dem Jahr 2001, der von den Studios Gray Matter Interactive und Nerve Software entwickelt und von Activision auf den Markt gebracht wurde. Ausführender Produzent bei der Entwicklung war id Software. 2003 erschienen die erweiterten Varianten Return to Castle Wolfenstein: Operation Resurrection für die PlayStation 2 und Return to Castle Wolfenstein: Tides of War für die Xbox. Im August 2009 erschien der offizielle Nachfolger Wolfenstein.

Zeitweilig war eine Verfilmung der Geschichte geplant, deren Drehbuch Roger Avary 2007 begann.[1] Im November 2012 sollte die Produktion des Films beginnen, für den Avary auch die Regie übernehmen sollte.[2]

Am 12. August 2010 wurde der Quelltext des Spiels unter der GNU General Public License freigegeben.

Vorgänger

JahrName
1981Castle Wolfenstein
1983Beyond Castle Wolfenstein
1992Wolfenstein 3D

Return to Castle Wolfenstein ist der Nachfolger des in Deutschland ehemals beschlagnahmten Ego-Shooters Wolfenstein 3D. Die Ursprünge dieses Spiels gehen aber bereits in die frühen 80er Jahren zurück. Bereits für den Apple II, den Commodore 64 und andere Plattformen wurde die Ursprungsversion Castle Wolfenstein als eines der ersten kommerziellen Computerspiele angeboten. Ziel des noch recht einfach gehaltenen Spiels war es, als Gefangener aus dem Schloss zu fliehen (und dabei ggf. noch Geheimpläne zu stehlen). Zwei Jahre nach dessen Veröffentlichung kam Beyond Castle Wolfenstein auf den Markt. Dort hatte man die Aufgabe, als feindlicher Einzelkämpfer in den Führerbunker einzudringen, die Wachen auszuschalten oder mittels erbeuteter Ausweise zu täuschen und Hitler zu beseitigen.

Inhalte

In dem auf der Quake-III-Engine basierenden Spiel übernimmt man die Rolle des US-amerikanischen Geheimagenten B.J. Blazkowicz zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, der gegen die Nationalsozialisten kämpft. Das Spiel legt dabei wenig Wert auf historische Authentizität, sondern lässt in der Art eines Abenteuerfilms fantastische Elemente einfließen, die sich um okkulte Rituale und geheime Superwaffen der Nationalsozialisten drehen.

Ähnlich wie der direkte Vorgänger Wolfenstein 3D genießt auch dieses Spiel einen Kultstatus gerade auch bei deutschen Spielern, da karikaturhaft wirkende, überzogene Soldaten der SS in Fantasieuniformen und mit Hakenkreuzen verzierte Cyborgs an unrealistischen Orten wie riesenhaften Burgen und fiktiven Städten wie Kugelstadt eine gewisse Komik enthalten. Kugelstadt weist dabei viele Parallelen zu Schweinfurt auf, das damals Hauptstandort der Produktion von Munition und Kugellagern war. Es kommen jedoch auch reale Städtenamen vor, wie etwa Paderborn, welches im Spiel neben einem Staudamm liegt.

Hinzu kommt die Sprachausgabe, die zwar nicht mehr wie im Vorgänger frei erfundene, deutsch klingende Wörter enthält, aber mit gebellten Befehlen und übertrieben gerolltem R der deutschen Widersacher immer noch klischeehaft wirkt. Ebenfalls präsent sind teilweise auch halb deutsche, teilübersetzte Aussprüche (bspw. „Achtung! Intruder alert, intruder alert!“ oder „Wunderbar! I see you finally fixed the elevator.“), grammatikalisch inkorrekte Übersetzungen (bspw. „This is the pinnacle of all my research: Das Uber-Soldat. The Super-Soldier.“) oder absichtliche, nur für den Deutschsprachigen erkennbare Wortwitze in herumliegenden Schreiben, wo Namen wie Reichsminister Wolfgang Ungeschickt, Leutnant A. Shosshund, Hauptmann Vernor Schmutzig oder Hauptmann B. Vorsicht vorkommen, was eine Anspielung auf den englischen Ausdruck be careful sein soll. Offizier „Merkwürdigliebe“ ist eine Anspielung auf den Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben und dort der deutsche Name des Ex-Nazi-Wissenschaftlers Dr. Strangelove. Daneben gibt es zahlreiche Witze über (vermeintliche) deutsche Essgewohnheiten (bspw. „Mhm, what a tasty Sauerbraten!“) Auch tauchen Wörter auf, bei denen offenbar nicht viel Wert auf Rechtschreibung gelegt wurde, wie z. B. das Wort Schufstaffel.

Die Originalversion des Spiels enthält aufgrund seiner Thematik sehr viele nationalsozialistische Bildinhalte. So hängen z. B. in Räumen Hakenkreuzflaggen, Führerbilder und Propaganda-Plakate. Hinzu kommt, dass in manchen Abschnitten Volksempfänger herumstehen, aus denen Bruchstücke von Hitlers Reichstagsreden und das Horst-Wessel-Lied, welches bereits in Wolfenstein 3D als Hintergrundmusik zu hören war, erklingen. Alle entsprechenden Symbole wurden für die deutsche Version entfernt oder modifiziert, so enthalten beispielsweise die Hakenkreuzflaggen anstelle des Kreuzes das Logo des Spiels, was sich jedoch durch einen frei im Internet verfügbaren Patch wieder rückgängig machen lässt. Auch die Nennung realer historischer Gestalten und Dienstgrade wurde für die deutsche Fassung angepasst. So erscheint Heinrich Himmler als „Oberrudelleiter Heinrich Höller“, und der „Führer“ wird als „der Leitwolf“ bezeichnet.

Handlung

Im Jahr 943, tausend Jahre vor der Spielhandlung, wurde der grausame König Heinrich I. von einem Magier mittels eines Zaubers in ein unterirdisches Gefängnis verbannt. 1943 findet die SS bei Ausgrabungen Heinrichs Gefängnis und versucht, ihn durch verschiedene okkulte Rituale daraus zu befreien, um ein „modernes dunkles Reich“ aufzubauen und Hitler den Endsieg zu ermöglichen.

Der Spieler schlüpft in die Gestalt des US-Rangers B.J. Blazkowicz, der herausfinden soll, was die Deutschen auf Burg Wolfenstein planen. Jedoch wird er während der Infiltration zusammen mit seinem Kollegen erwischt und gefangen genommen. Während sein Kollege auf dem Tisch eines SS-Arztes den Tod findet, gelingt es Blazkowicz, einen Soldaten zu überwältigen und zu fliehen. Während seiner Flucht aus den Verliesen der Burg erfährt er von Himmlers okkulten Plänen, die er im gesamten Spielverlauf zu vereiteln versucht. Darüber hinaus entwickeln Forscher der SS im besetzten Norwegen mittels genetischer Experimente einen „Übersoldaten“ (einen Cyborg), der ebenfalls zu einer mächtigen Waffe wird. Blazkowicz muss Heinrich stoppen und die Übersoldaten vernichten.

Level

Die Level im Einzelspieler-Modus des Spiels sind auf insgesamt sieben Missionen aufgeteilt, die jeweils einem neuen Kapitel der Geschichte entsprechen. Die Konsolen-Versionen (PS2, Xbox) haben einen zusätzlichen Level zu Beginn, der die Vorgeschichte der Gefangennahme erzählt und in Ägypten spielt (Mission 0: Prolog).

Mission 0: Prolog

Nur in den Konsolen-Versionen (PS2, Xbox) enthalten.

Mission 1: Ominous Rumors (Seltsame Gerüchte)

  • Level 1: Escape (Die Flucht)
  • Level 2: Castle Keep (Das Burgverlies)
  • Level 3: Tram Ride (Die Seilbahn)

Der Spieler befreit sich aus der Gefangenschaft und muss versuchen, mit einer Seilbahn aus der Burg Wolfenstein zu fliehen und in einen nahegelegenen Ort zu gelangen, um Mitglieder des Kreisauer Kreises zu kontaktieren.

Mission 2: Dark Secret (Dunkle Geheimnisse)

  • Level 1: Village (Das Dorf)
  • Level 2: Catacombs (Die Katakomben)
  • Level 3: Crypt (Die Krypta)
  • Level 4: Defiled Church (Die entweihte Kirche)
  • Level 5: Tomb (Die entweihte Kirche II)

Auf dem Dorffriedhof findet der Spieler den Eingang zu einem riesigen Katakombensystem, in denen Soldaten im Auftrag der Paranormalen Division der SS auf der Suche nach okkulten Artefakten sind. Sie werden jedoch von als Zombies wiedererweckten Sachsenkriegern überrascht. Der Spieler gelangt schließlich in eine uralte und verlassene Kirche und eine Grabstätte, in der ihn ein erster Endgegner erwartet.

Mission 3: Weapons of Vengeance (Vergeltungswaffen)

  • Level 1: Forest Compound (Der Waldkomplex)
  • Level 2: Rocket Base (Raketenbasis)
  • Level 3: Radar Installation (Radaranlage)
  • Level 4: Air Base Assault (Flugbasis-Angriff)

In dieser Mission bekommt der Spieler den Auftrag, eine geheime Raketenbasis zu infiltrieren um den Abschuss einer V2-Rakete zu verhindern. Der Level „Forest Compound“ ist nach dem Spielprinzip von Stealth-Shootern angelegt: hier muss der Spieler unentdeckt bleiben, damit kein Alarm ausgelöst wird, weshalb man sich oft hinter Bäumen und Hügeln verstecken muss und nur Schalldämpfer-Waffen bzw. das Messer benutzen kann. Am Ende der Mission trifft Blazkowicz auf eine neue SS-Fallschirmjägereinheit und kann nach deren Vernichtung mit einem Kobra-Raketenflugzeug (der Bachem Ba 349 Natter nachempfunden) fliehen.

Mission 4: Deadly Designs (Gefährliche Gestalten)

  • Level 1: Kugelstadt (Kugelstadt)
  • Level 2: The Bombed Factory (Die zerbombte Fabrik)
  • Level 3: The Train Yards (Das Bahndepot)
  • Level 4: The Secret Weapon Facility (Die Geheime Waffenfabrik)

Der Spieler muss zunächst einen von Widerstandskämpfern erbeuteten Panzer sicher durch Kugelstadt führen und einen deutschen Überläufer beschützen, um anschließend den Weg in eine unterirdisch gelegene Waffenfabrik zu finden. Dort trifft er auf von elektrischen Feldern angetriebene Kreaturen, die vom wahnsinnigen Wissenschaftler Wilhelm Strese, genannt „Schädel“, erschaffen wurden. Am Ende der Mission entkommt der Schädel jedoch mit einem U-Boot nach Norwegen.

Mission 5: Deathshead’s Playground (Der Spielplatz des Schädels)

  • Level 1: Ice-Station Norway (Eisstation Norwegen)
  • Level 2: X-Labs (Labor X)
  • Level 3: SuperSoldier (Der Supersoldat)

Der Spieler nimmt die Verfolgung Schädels auf und begibt sich nach Norwegen. Hier muss der äußere Sicherheitsbereich der Eisstation durchbrochen und der Zusammenhang der Arbeit des Schädels mit den Vorgängen auf Burg Wolfenstein untersucht werden. Im Labor trifft der Spieler auf mächtige Cyborgs und wird von Schädel dazu gezwungen, gegen dessen Meisterwerk, den Supersoldaten, der den zweiten Endgegner im Spiel darstellt, anzutreten.

Mission 6: Return Engagement (Die Rückkehr)

  • Level 1: Bramburg Dam (Der Damm von Bramburg)
  • Level 2: Paderborn Village (Paderborn)
  • Level 3: Chateau Schufstaffel (Schloss Langenfeld)
  • Level 4: Unhallowed Ground (Unheiliger Boden)

In dieser Mission muss der Spieler einen schwerbewachten Staudamm überqueren und anschließend unbemerkt durch Paderborn zum Schloss gelangen, um eine Erweckungszeremonie zu verhindern, bei der einige Supersoldaten in Dunkle Ritter verwandelt werden sollen.

Mission 7: Operation Resurrection (Operation Auferstehung)

  • Level 1: The Dig (Die Ausgrabungen)
  • Level 2: Return to Castle Wolfenstein (Zurück zur Burg Wolfenstein)
  • Level 3: Heinrich (Heinrich I)

In diesen Abschnitten gelangt man zu einer Burgruine, wo Heinrich I. inzwischen wiedererweckt wurde. Nach Gefechten mit Dämonen und einigen Supersoldaten muss der Spieler den dritten und letzten Endgegner Heinrich vernichten.

Personen

B.J. Blazkowicz

Der Protagonist des Spieles, dessen Rolle man übernimmt, ist ein US Ranger, der mit einem Kollegen für den (fiktiven) Geheimdienst OSA in die Burg Wolfenstein eindringt. Er konnte aus der Gefangenschaft der Nazis fliehen und deckte Himmlers Plan auf, Heinrich I. wiederzuerwecken.

Agent One

Der nur unter dem Decknamen Agent One bekannte Agent war ebenfalls an der Infiltration der Burg beteiligt, konnte jedoch im Gegensatz zu seinem Kollegen B.J. Blazkowicz nicht entkommen und wurde von einem SS-Arzt zu Tode gefoltert.

Kessler/Karl Villigut

Kessler und Villigut (dt. Fassung: Karl Prall) sind in Wulfburg ansässige Widerstandskämpfer und Mitglieder des Kreisauer Kreises. Kessler schleust Blazkowicz nach Wulfburg ein, Villigut händigt ihm eine britische Sten Gun aus. Ein namentliches Vorbild für Karl Villigut könnte der völkische Esoteriker und SS-Brigadeführer Karl Maria Wiligut sein, der später in Ungnade fiel.

Helga von Braun

Das Oberhaupt von Himmlers „Paranormaler Division“ (in der Originalfassung Helga von Bulow). Sie wird in einer alten Kirchenruine durch ein von ihr erwecktes Monster getötet.

Wilhelm Strese

Wilhelm Strese, genannt „der Schädel“ (englische Version: Wilhelm Deathshead Strasse), ist Oberführer der SS. Er leitet das Projekt „Übersoldat“ und experimentiert mit biomechanischer Technik. Vom Okkulten hält er jedoch nichts und lehnt es auch ab, der Beschwörungszeremonie beizuwohnen. Nachdem Blazkowicz in seiner norwegischen Forschungsbasis den Übersoldaten bezwungen und somit Streses „Lebenswerk“ zerstört hat, flieht der Schädel und tritt im späteren Spielverlauf nicht mehr in Erscheinung. In den Nachfolgern Wolfenstein (2009) und Wolfenstein: The New Order (2014) tritt Wilhelm Strasse erneut als Antagonist auf.

Sonstige

  • Professor Zemph (dt. Version: Professor Schneider), der mit Helga von Braun und ihrer Elite-Einheit die alte Kirche nahe der Burg Wolfenstein untersucht hat und von ihr erschossen wurde.
  • Alliierte Befehlshaber, die die Geheimoperation von Agent Blazkowicz leiten. Sie erscheinen nur in den Zwischensequenzen, kommentieren die Erfolge des Helden und schicken ihn auf neue Missionen.
  • Marianna Blavatsky, Hohepriesterin der Paranormalen Division. Die Figur ist nach der deutsch-russischen Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky benannt.[3][4]

Weitere Informationen

  • Das in der US-Version des Spiels fiktiv als Cobra bezeichnete Raketenflugzeug heißt eigentlich Bachem Ba 349 Natter, und war als Kurzstrecken-Abfangjäger zu den im Spiel angenommenen Leistungen (Flug von Deutschland nach Malta) nicht in der Lage.
  • Gelegentlich pfeifen deutsche Soldaten die Melodie von Wolf Biermanns Lied Soldat, Soldat. Das Lied entstand erst gut 20 Jahre später und ist ein Antikriegslied.
  • Auf den Briefköpfen der deutschen Nachrichten tauchen teilweise falsche Datumsangaben auf, beispielsweise aus dem Jahr 1945.
  • Die weiblichen Spezialeinheiten verwenden die eigentlich britische Sten-MP, welche aber in Deutschland als Gerät Potsdam nachgebaut wurde.
  • Heinrich I., der als erster deutscher König gilt, was im Spiel auch gesagt wird, starb bereits im Jahr 936.
  • An manchen Stellen hängen Propagandaplakate, die noch vom Wahlkampf der NSDAP Anfang der 30er Jahre stammen oder von SS-Auslandsorganisationen genutzt wurden, z. B. in finnischer Sprache.
  • Fabriktore in Kugelstadt tragen den Adler des Jungbanns der Hitlerjugend.
  • Die Koordinaten, zu denen das U-Boot des Schädels fährt, sind falsch. Zwar liegt der Punkt 67° N, 16° E in Norwegen, jedoch nicht am Meer, was es sehr unwahrscheinlich macht, dort mit einem Schiff bzw. U-Boot hinzugelangen.
  • Der im Spiel vorkommende Widerstandskämpfer Karl Villigut hat wenig mit der Person des historischen SS-Esoterikers Karl Maria Wiligut zu tun, lediglich der Name wurde verwendet.
  • Der Quelltext wurde von John Carmack auf der Quakecon 2010 unter der GNU GPL freigegeben. Das Artwork ist proprietär.[5]

Historischer Hintergrund

  • Heinrich Himmler wurde 1935 erstmals auf den ostfränkischen König Heinrich I. aufmerksam, den er als Vorreiter der Ostpolitik sah. Seinen privaten Raum auf der Wewelsburg benannte er nach diesem, ebenso wie militärische Unternehmen im Osten Europas.
  • Der Name der Stadt Paderborn wurde wahrscheinlich für das Spiel verwendet, weil Himmler die nahe Paderborn gelegene Wewelsburg zur Ordensburg der SS ausbauen wollte, um dort eine Gralsstätte einzurichten. Paderborn wird im Spiel auch als Okkultistenstadt dargestellt. Es ist auch anzunehmen, dass die Wewelsburg als Vorlage für Schloss Wolfenstein galt.
  • Die im Spiel vorkommende Teslagun ist nach dem Wissenschaftler Nikola Tesla (1856–1943) benannt, der den Wechselstrom entdeckte.
  • Die OSA (Office of Secret Actions) ist eine fiktive Organisation, wenn ihr Name auch stark an das OSS, das Office of Strategic Services angelehnt ist, welches der US-amerikanische Geheimdienst während des Zweiten Weltkrieges und somit die Vorläuferorganisation der CIA war.

Mehrspieler-Modus

Der Mehrspielermodus von Return to Castle Wolfenstein bietet auf verschiedenen Maps Mannschaftsspiele, bei denen jeweils die beiden Teams Axis (Achsenmächte) und Allies (Alliierte) gegeneinander antreten. Meist gestaltet sich das Spiel in der Art, dass innerhalb eines Zeitlimits eine Mannschaft versuchen muss, unter Erfüllung mehrerer Etappenziele einen Gebäudekomplex zu stürmen, während die gegnerische Mannschaft versucht, den Komplex zu verteidigen.

Es stehen die Spielerklassen Soldier (alle Waffen verfügbar), Medic (Heilen und wiederbeleben), Engineer (Entschärfen und Auslegen von Sprengstoff, Reparieren von MGs) und Lieutenant (Anfordern von Luft- und Artillerieschlägen, Munitionsverteilung) zur Verfügung.

Tätigkeiten wie z. B. die Entschärfung von Sprengstoff, Reparatur von MGs oder Wiederbelebung von Mitspielern und das Erreichen von Missions(teil)zielen (wie z. B. Aufbrechen von Toren und Mauern, Entwendung von Dokumenten oder Sprengung einer Flugabwehrkanone) werden mit mehr Punkten belohnt als das pure Ausschalten von Gegnern. Wie bei typischen Mannschaftsspielen üblich, haben die Spieler, die wirklich teamorientiert spielen, einen Vorteil gegenüber Einzelkämpfern.

Veröffentlichung

In Deutschland sind sowohl die englische Originalversion als auch die deutsche, von Nazi-Symbolen befreite Version indiziert. Zur Zeit der Veröffentlichung war der Ablauf einer Indizierung noch anders als heute. Zunächst stufte die USK ein Spiel ein. Return to Castle Wolfenstein erhielt so in der deutschen Version die Freigabe ab 16 Jahren. Eine darauf folgende Indizierung war möglich und gültig, die USK-Einstufung war bedeutungslos. Wäre das Spiel nach der gesetzlichen Änderung veröffentlicht worden, so hätte die vorhergehende USK-Einstufung eine Indizierung (der deutschen Version) durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien unmöglich gemacht.

Ungeachtet der Indizierung ist § 86a StGB („Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“) zu beachten, da in der englischen Version des Spiels „Kennzeichen“ im Sinne des § 86a StGB Abs. 2 (z. B. Hakenkreuze und andere NS-Symbolik) enthalten sind. Dadurch ist der gewerbsmäßige Handel jener Version unter Umständen verboten. Auf ein bereits in Privatbesitz befindliches Spiel hat dies keinen Einfluss, da das Spiel nicht gewerblich vorrätig gehalten wird.

In Deutschland wurde zuerst eine deutsche zensierte Fassung, freigegeben ab 16 Jahren, herausgegeben, die inzwischen jedoch ebenfalls indiziert wurde, da die dargestellte Gewalt nicht eingeschränkt oder entfernt wurde.

Dort kämpft man nicht gegen die Nationalsozialisten, sondern gegen den „Wolfsclan“. Heinrich Himmler wurde in Heinrich Höller umbenannt und alle nationalsozialistischen Zeichen fehlen. So wird statt der Hakenkreuze der Wolfenstein-Adler, der auch auf der Packung zu sehen ist, auf Fahnen oder Uniformen dargestellt.

Eine Besonderheit, welche besonders für Sammler interessant ist, ist, dass in der limitierten Metallbox-Edition die erste Version des Handbuchs enthalten ist. In dieser Version des Handbuchs ist in der Beschreibung der auftretenden Gegner bei den X-Kreaturen das Hakenkreuz zu sehen. Activision ließ vor Verkaufsstart die Auslieferung einfrieren und stellte durch ein Aufgebot von Mitarbeitern mit Permanent Markern (Edding) sicher, dass dieses in jedem Handbuch geschwärzt wurde. Die Schwärzung ließe sich leicht mit Fensterputzmittel oder Nagellackentferner bereinigen, doch eine unveränderte Ausgabe hat einen höheren Sammlerwert. Dieser Faux Pas findet sich allerdings nur in der ersten Version des Handbuchs.

Digitale Neuveröffentlichungen

Das Spiel ist seit August 2007 auf der digitalen Vertriebsplattform Steam und seit Oktober 2015 auf GOG.com als Download erhältlich, jedoch nicht für deutsche Kunden. Der Rechteinhaber id Software, der seit 2009 zum Konzern ZeniMax Media gehört, fungiert als Publisher.

Auszeichnungen

Return to Castle Wolfenstein war 2002 für den Game Developers Choice Awards in der Kategorie Excellence in Programming nominiert.[6]

GameStar wählte die deutsche Fassung von Return to Castle Wolfenstein 2001 auf Platz 2 in der Kategorie „Bestes Actionspiel des Jahres“.[7]

Return to Castle Wolfenstein erhielt positive Wertungen. Der Metascore beträgt 88,[8] auf GameRankings beträgt die Durchschnittswertung 86 %.[9]

Versionen & Erweiterung

Portierungen

Im Jahr 2003 erschienen Return to Castle Wolfenstein: Operation Resurrection für die PS2 und Return to Castle Wolfenstein: Tides of War für die Xbox, welche zusätzliche Level beinhalten. Jedoch unterscheiden sich die Portierungen auch im Leveldesign der restlichen Level von der PC-Fassung. Diese spielen vor dem eigentlichen Anfang der PC-Version und lassen damit den Spieler in Ägypten beginnen, wo es Ausgrabungen der Paranormalen Division der SS unter der Leitung von Helga von Braun zu untersuchen gilt. Die Neuauflagen wurden in Deutschland nicht veröffentlicht und sind seit 2007 indiziert (Liste A).

Wolfenstein: Enemy Territory

Ursprünglich als kommerzielle Erweiterung zu Return to Castle Wolfenstein geplant, wurde die Mehrspieler-Komponente von Wolfenstein: Enemy Territory ab 2003 kostenlos zum Herunterladen angeboten, nachdem die Arbeit an der Einzelspieler-Komponente eingestellt worden war. Entwickelt wurde Wolfenstein: Enemy Territory von Splash Damage.

Nachfolger

Fortsetzungen

Wolfenstein erschien in Europa am 21. August 2009 für Windows, Xbox 360 und PlayStation 3. Es wurde von Raven Software in Zusammenarbeit mit id Software und den Endrant Studios entwickelt. Als Publisher agierte wie bei Return to Castle Wolfenstein Activision.

Wolfenstein: The New Order erschien am 20. Mai 2014 für Windows, Xbox One, Playstation 4, Xbox 360 und Playstation 3. The New Order wurde von dem schwedischen Entwicklerstudio Machine Games realisiert und ist der erste Teil der Reihe, bei dem id Software nicht in die Entwicklung involviert war. Den Vertrieb übernahm Bethesda Softworks. Der Publisher hatte id Software im Jahr 2009 übernommen.

Wolfenstein: The Old Blood ist ein Standalone-Prequel zu The New Order und erschien am 5. Mai 2015 als Download für PC, Xbox One und Playstation 4. Es wurde erneut von Machine Games entwickelt und von Bethesda Softworks veröffentlicht. The Old Blood greift einige Motive aus Return to Castle Wolfenstein wieder auf.

Wolfenstein II: The New Colossus wurde am 27. Oktober 2017 für Windows, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Das Spiel ist der Nachfolger zu Wolfenstein: The New Order und zehnte reguläre Teil der Wolfenstein-Serie.

Wolfenstein Youngblood wurde am 25. Juni 2019 für Windows, PlayStation 4 und Xbox One und am 19. November 2019 für Google Stadia veröffentlicht. Erster Teil der Reihe der ungeschnitten eine USK 18 Freigabe bekam[10].

Wolfenstein: Cyberpilot der VR-Ableger wurde am 29. September 2019 Windows, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht.

Ähnliche Spiele

Der in Russland entwickelte Ego-Shooter Übersoldier (2006) hat einige Elemente von Return to Castle Wolfenstein übernommen. So handelt auch dieses Spiel von mit Hilfe okkulter Rituale erzeugten Supersoldaten. Der Spieler selbst übernimmt die Rolle eines im Zweiten Weltkrieg umgekommenen deutschen Soldaten, der als Übersoldier wiederbelebt wurde. Der Begriff „Ubersoldat“ kam das erste Mal in RtCW vor. 2007 erschien Übersoldier 2.

Einzelnachweise

  1. SCI FI WIRE: Avary’s Wolfenstein On Hold (Memento vom 11. November 2007 im Internet Archive)
  2. Castle Wolfenstein movie goes into production, Roger Avary attached to write and direct auf Polygon.com, abgerufen am 31. Mai 2017.
  3. gamesradar.com
  4. http://popularsymbolism.wordpress.com/2008/11/15/return-to-castle-wolfenstein-hitler-and-the-occult/ (Memento vom 9. Oktober 2010 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  5. Mirko Lindner: id Software gibt weitere Spiele im Quelltext frei. In: Pro-Linux. 16. August 2010, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  6. http://gamechoiceawards.com/archive/gdca_2nd.htm (Memento vom 8. Februar 2009 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  7. gamestar.de
  8. Return to Castle Wolfenstein Metascore auf Metacritic, abgerufen am 16. Mai 2014.
  9. Return to Castle Wolfenstein auf GameRankings.com, abgerufen am 16. Mai 2014.
  10. Gerald Wurm: Wolfenstein: Youngblood erhält unzensiert eine USK-Freigabe (Schnittberichte.com). Abgerufen am 19. Januar 2023.

Weblinks

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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