Repräsentative Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs
Als Repräsentative Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs wird heute eine Dauerbriefmarkenserie der Deutschen Reichspost bezeichnet, welche von 1900 bis 1920 erschienen ist. Die letzten Marken des Satzes waren bis zum 30. September 1923 gültig. Es gibt keine verlässlichen Angaben über die Auflagenhöhe.
Die Marken der Serie, mit den Werten zwischen 1 und 5 Mark, wurden hauptsächlich für Postpakete und Wertbriefe benötigt. Nach dem Ersten Weltkrieg und mit Beginn der Inflation wurden die Marken auch auf Einschreibe- oder Wertbriefen gebräuchlich.
Die Serie wird teilweise auch als Bestandteil der Germania-Briefmarkenserie angesehen, obwohl weder Form noch Motiv oder Entwurf identisch sind. Das einzige, was beide Serien verbindet, sind die Ausgabejahre und die Verwendungsdauer.
Motive
Die Serie bestand aus insgesamt vier verschiedenen Motiven, diese waren:
Motivname | Beschreibung | Entwurf | Stich |
Reichspostamt in Berlin | C. Frenzel | ||
Symbolische Darstellungen „Nord und Süd“ | Genius als Symbol für die Vereinigung von Nord- und Süddeutschland. Detail aus dem Gemälde Victoria von Anton von Werner, einem Teil des „Saarbrücker Rathauszyklus“ | W. Lipinsky | W. Roese |
Enthüllung des Denkmals Kaiser Wilhelm I. in Berlin | nach einem Gemälde von William Pape (1859–1920) | Reichsdruckerei | W. Roese |
Reichsgründungsgedenkfeier im weißen Saal des Berliner Schlosses | nach einem Gemälde von William Pape | Reichsdruckerei | W. Roese |
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden nur noch die ersten beiden Motive Reichspostamt sowie Nord und Süd neu aufgelegt. Zu erkennen sind die Marken an den leicht geänderten Bildmotiven. Das Reichspostamt ist jetzt an den Ecktürmen geflaggt und der Genius hält jetzt eine Fackel statt der Kaiserkrone im Motiv Nord und Süd, auch die beiden Reichsadler des Kaiserreichs wurden durch den Reichsadler der Weimarer Republik ersetzt. Bereits hergestellte Marken aus der Kaiserzeit wurden später mit neuen Wertaufdrucken weiterverwendet.
Markenliste
Das Verhältnis der Größe der Briefmarken zueinander ist in diesem Artikel annähernd maßstabsgerecht dargestellt. Ist beim Ausgabedatum das Datum kursiv geschrieben, handelt es sich um den bekanntesten frühesten Verwendungstag.
Bild | Beschreibung | Werte in Mark | Ausgabe- datum | gültig bis | MiNr. |
(I)
| 1 | 1. April 1900 | 31. Dezember 1902 | 63 | |
| 2 | 1. Juni 1900 | 31. Dezember 1902 | 64 | |
| 3 | 2. August 1900 | 31. Dezember 1902 | 65 | |
| 5 | 14. Dezember 1900 | 31. Dezember 1902 | 66 | |
(II)
| 1 | A: 30. März 1902 B: 30. August 1902 | 31. Oktober 1922 | 78 (A + B) | |
| 2 | 20. März 1902 | 31. Oktober 1922 | 79 A | |
| 3 | A: 20. März 1902 B: 20. Februar 1904 | 31. Oktober 1922 | 80 (A + B) | |
| 5 | A: 20. März 1902 B: 22. Mai 1902 | 31. Oktober 1922 | 81 (A + B) | |
(III)
| 2 | A: 24. Mai 1902 B: 8. Dezember 1902 | 31. Oktober 1922 | 82 (A + B) | |
(IV) (Friedensdruck)
| 1 | 9. Dezember 1905 | 31. Oktober 1922 | 94 A I | |
| 2 | 25. Februar 1906 | 31. Oktober 1922 | 95 A I | |
| 3 | 21. März 1911 | 31. Oktober 1922 | 96 A I | |
| 5 | 24. Januar 1906 | 31. Oktober 1922 | 97 A I | |
(V) (Kriegsdruck)
| 1 | A: 30. Januar 1918 B: 17. September 1915 | 31. Oktober 1922 | 94 (A + B) | |
| 2 | A: 31. Mai 1916 B: 13. April 1916 | 31. Oktober 1922 | 95 (A + B) | |
| 3 | A: 4. Mai 1919 B: 9. Oktober 1918 | 31. Oktober 1922 | 96 (A + B) | |
| 5 | A: 18. Mai 1916 B: 8. Februar 1918 | 31. Oktober 1922 | 97 (A + B) | |
(VI)
| 1 | Mai 1920 | 30. September 1923 | A113 | |
| 1,25 | 15. März 1920 | 30. September 1923 | 113 | |
| 1,50 | 15. März 1920 | 30. September 1923 | 114 | |
| 2,50 | 15. März 1920 | 30. September 1923 | 115 | |
(VII)
| 1,25 | Juni 1920 | 30. September 1923 | 116 | |
| 1,50 | Juni 1920 | 30. September 1923 | 117 | |
| 2,50 | Juni 1920 | 30. September 1923 | 118 |
Bayern
In Bayern, das noch bis 1920 über ein eigenes Postregal verfügte, wurden die Markwerte zu 1, 2, 3 und 5 Mark im Jahr 1919 mit dem Aufdruck "Freistaat Bayern" verwendet (Michel-Nummern 148 bis 151).
Auslandspostämter
In den Auslandspostämtern wurden die Markwerte wie folgt benutzt:
- China: Reichspost-Ausgabe mit rotem Aufdruck "China"; ab 1. Oktober 1905 Deutsches-Reich-Ausgabe mit Aufdruck "China" in Frakturschrift und Wertangabe in (Silber-)Dollar.
- Marokko: Reichspost-Ausgabe mit Aufdruck "Marocco" und Wertangabe in Centimos-/Peseta-Währung; ab 30. September 1905 Deutsches-Reich-Ausgabe mit Aufdruck "Marocco" in Frakturschrift und Wertangabe in Centimos-/Peseta-Währung, ab 1911 mit Aufdruck "Marokko".
- Türkei: Reichspost-Ausgabe mit Aufdruck in Piaster-Währung; ab 1. Oktober 1905 Deutsches-Reich-Ausgabe mit Aufdruck in Piaster-Währung in Frakturschrift.
In den damaligen deutschen Kolonien fanden die Markwerte (und die entsprechenden Werte der nicht in Mark rechnenden Gebiete wie Kiautschou und Deutsch-Ostafrika) der Briefmarkenserie Kaiseryacht Verwendung.
Besetzungsausgaben
- Belgien: In Franc-Währung überdruckte Werte zu 1, 2 und 5 Mark mit Aufdruck "Belgien" in Frakturschrift.
- Etappengebiet West (Nordostfrankreich): Ab 1. Dezember 1916 überdruckte Werte zu 1 und 2 Mark ohne zusätzliche Landesangabe.
- Postgebiet Ober-Ost: Ab 15. Januar 1916 mit "Postgebiet Ob. Ost" überdruckter Wert zu 1 Mark.
- Polen, Rumänien, Etappengebiet 9. Armee: Anders als bei den Germania-Marken kein Überdruck der Markwerte.
Abstimmungsgebiete, Saargebiet, Memelgebiet, Danzig
Überdrucke der Markwerte sind im Abstimmungsgebiet Allenstein, im Abstimmungsgebiet Marienwerder, in Oberschlesien (im Rahmen der "Oppelner Notausgabe"), im Saargebiet, im Memelgebiet und in Danzig erfolgt.
Literatur
- Michel-Katalog
- Deutschland-Spezial
- Briefe-Katalog
Weblinks
Sammlung
Auf dieser Seite verwendete Medien
Germania 63 1 b lilabraun geprüft Jaeschke Lantelme
Germania 81 Aa
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Germania 66 Type Ia mit Nachmalung Deckweiß postfrisch geprüft Jaeschke Lantelme
Marienwerder 1-mark overprint stamp of 1920
Reichspostamt Berlin mit Aufdruck
Germaniaserie mit Aufdruck
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Germania 65 Type I geprüft Jaeschke Lantelme
Dauermarkenserie Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs
Overprint of a German 5 Mk stamp for use in occupied Belgium, 6Fr25C, cancelled in 1917. Michel N°25I.
Dauermarkenserie Germania mit Aufdruck “Sarre”
Dauermarkenserie Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs
Stamp of the German Empire - plebiscite area "Allenstein", definitive stamp, Reichspostamt-issue from 1920-03 (with flags on the side towers) with black, standing oval ovewrprint of the Entente-commission
Stamp: Michel: No. 26 (= Michel No. 114a (1920-03) with overprint); Yvert & Tellier: No. 26 (DR-AL); AFA: No. 26 (DR-AL)
(Reichspostamt with flags on the side towers)
Color: yellowbrown to orangebrown (or brownorange)
Watermark: Germany No. 1 (rhombs)
Nominal value: 1,50 Mark
Dauermarkenserie Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs
Dauermarkenserie Germania mit Aufdruck “SAARLAND”
Stamp of Germany (Reich post office in Berlin, 1900 design, stamp issued 15 March 1920) overprinted to be used in Allenstein (now Olsztyn, Poland) and issued there in April/Mai 1920.
Germania 82A wie 79, jedoch lateinische Inschrift gepr. JäLant
Stamp of the German post in China, 1/2 Dollar issue 1905, unused. Michel N°34A.
Dauermarkenserie Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs
Germania 64 Type I geprüft Jaeschke Lantelme
Germania 80 A geprüft Jaeschke Lantelme
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Germania 63 a postfrisch geprüft Jaeschke Lantelme
Dauermarkenserie Darstellungen des Deutschen Kaiserreichs
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Overprint of a German 1 Mk stamp for use in occupied Belgium, 1Fr25C, cancelled ANTWERPEN in 1915.
Dauermarkenserie Germania mit Aufdruck “SAARLAND”
Logo der Deutschen Reichspost, entworfen von Otto Firle (in Analogie zum Logo der Deutschen Reichsbahn)
Germania 79 mit gotischer Inschrift geprüft Jaeschke Lantelme