Rennrodel-Europameisterschaften 2018

Rennrodel-Europameisterschaften 2018
MännerFrauen
Sieger
EinsitzerRussland Semjon PawlitschenkoRussland Tatjana Iwanowa
DoppelsitzerDeutschland Eggert/Benecken
TeamstaffelRussland Russland

Die 49. Rennrodel-Europameisterschaften wurden am 27. und 28. Januar 2018 im Rahmen des 9. Weltcuprennens der Saison 2017/18 in Sigulda, Lettland ausgetragen. Die von der Fédération Internationale de Luge de Course organisierten kontinentalen Titelkämpfe fanden nach 1996, 2010 und 2014 zum vierten Mal in Sigulda statt. Es gab Wettbewerbe in den Einsitzern für Männer und Frauen, dem Doppelsitzer sowie in der Disziplin der Teamstaffel. Abgesehen vom letzten Wettbewerb wurden alle Wettbewerbe in zwei Läufen entschieden.

Titelverteidiger

Bei den vergangenen Europameisterschaften 2017 auf der Kombinierten Kunsteisbahn am Königssee siegten Natalie Geisenberger, die bereits vor dem diesen letzten Weltcuprennen der Saison 2017/18 als Weltcupgesamtsiegerin feststand, im Frauen-Einsitzer, Semjon Pawlitschenko im Männer-Einsitzer, das Doppelsitzerpaar Tobias Wendl und Tobias Arlt sowie die Teamstaffel Deutschlands in der Besetzung Natalie Geisenberger, Ralf Palik und Tobias Wendl/Tobias Arlt.[1]

Einsitzer der Frauen

Tatjana Iwanowa, Europameisterin
PlatzSportlerinLaufzeitenZeit
01Russland Tatjana Iwanowa42,047 s
41,942 s
1:23,989 Minuten
02Deutschland Natalie Geisenberger42,064 s
42,012 s
1:+0,087 s
03Italien Sandra Robatscher42,172 s
42,188 s
1:+0,371 s
04Deutschland Dajana Eitberger42,234 s
42,190 s
1:+0,435 s
05Lettland Kendija Aparjode42,286 s
42,187 s
1:+0,484 s
06Deutschland Julia Taubitz42,286 s
42,252 s
1:+0,549 s
07Lettland Elīza Cauce42,295 s
42,299 s
1:+0,605 s
08Italien Andrea Vötter42,485 s
42,122 s
1:+0,618 s
09Lettland Ulla Zirne42,288 s
42,359 s
1:+0,658 s
10Schweiz Martina Kocher42,478 s
42,357 s
1:+0,846 s
11Polen Ewa Kuls-Kusyk42,484 s
42,554 s
1:+1,049 s
12Polen Natalia Wojtuściszyn42,638 s
42,698 s
1:+1,347 s
13Schweiz Natalie Maag42,717 s
42,755 s
1:+1,483 s
14Osterreich Madeleine Egle42,144 s
43,711 s
1:+1,866 s
15Osterreich Hannah Prock[2]
16Ukraine Olena Stezkiw[2]
17Russland Jekaterina Baturina[2]
18Slowakei Katarína Šimoňáková[2]
19Rumänien Raluca Strămăturaru[2]
20Tschechien Tereza Nosková[2]
21Frankreich Margot Boch[2]
22Lettland Zelma Bite[2]
DNFOsterreich Birgit Platzer
DNFDeutschland Tatjana Hüfner
DNFRussland Jekaterina Katnikowa

Datum: 27. Januar
Im Einsitzer der Frauen waren 25 Starterinnen gemeldet, 17 waren für den Wertungslauf qualifiziert. 8 gemeldeten Starterinnen gelang es nicht, sich im Nationencup für das Weltcuprennen und somit den Europameisterschaftswertungslauf zu qualifizieren.[2] Sie wurden anhand der Reihenfolge im Nationencup auf die Plätze 15 bis 22 gewertet. Drei Starterinnen, darunter Weltmeisterin Tatjana Hüfner, Birgit Platzer und Jekaterina Katnikowa stürzten und kamen nicht ins Ziel, weshalb sie nicht gewertet werden konnten. Den Europameisterschaftstitel sicherte sich die Russin Tatjana Iwanowa vor der deutschen Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2017/18 und Titelverteidigerin Natalie Geisenberger und der Italienerin Sandra Robatscher. Iwanowa, die auch das Weltcuprennen vor Geisenberger und Robatscher gewann, sicherte sich damit nach 2010 und 2012 ihr dritter Europameisterschaftstitel. Robatscher gewann ihre erste Medaille im Erwachsenenbereich und holte ebenso ihren ersten Podiumsplatz bei einem Einsitzer-Weltcuprennen. Auf den weiteren Plätzen folgten die Dajana Eitberger (4.), die lettische Lokalmatadorin Kendija Aparjode (5.) und Julia Taubitz (6.). Dem lettischen Team gelang es auf der Heimbahn mit allen drei Starterinnen unter die Top 10 zu fahren: Elīza Cauce fuhr auf Rang 7, Ulla Zirne auf Rang 9.

Einsitzer der Männer

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0
Semjon Pawlitschenko, Europameister
PlatzSportlerLaufzeitenZeit
01Russland Semjon Pawlitschenko48,271 s
48,487 s
1:36,758 Minuten
02Deutschland Felix Loch48,405 s
48,364 s
1:+0,011 s
03Russland Roman Repilow48,410 s
48,451 s
1:+0,112 s
04Lettland Inārs Kivlenieks48,456 s
48,451 s
1:+0,149 s
05Osterreich Wolfgang Kindl48,680 s
48,364 s
1:+0,286 s
06Slowakei Jozef Ninis48,726 s
48,333 s
1:+0,301 s
07Deutschland Johannes Ludwig48,590 s
48,481 s
1:+0,313 s
08Lettland Kristers Aparjods48,541 s
48,557 s
1:+0,325 s
09Lettland Artūrs Dārznieks48,541 s
48,608 s
1:+0,391 s
10Osterreich David Gleirscher48,767 s
48,424 s
1:+0,433 s
11Russland Stepan Fjodorow48,689 s
48,524 s
1:+0,455 s
12Deutschland Ralf Palik48,716 s
48,520 s
1:+0,478 s
13Italien Kevin Fischnaller48,626 s
48,678 s
1:+0,546 s
14Deutschland Andi Langenhan48,845 s
48,460 s
1:+0,547 s
15Osterreich Armin Frauscher48,862 s
48,491 s
1:+0,595 s
16Russland Maxim Arawin48,623 s
48,771 s
1:+0,636 s
17Lettland Kristaps Mauriņš48,790 s
48,632 s
1:+0,664 s
18Tschechien Ondřej Hyman48,721 s
48,806 s
1:+0,769 s
19Ukraine Andrij Mandsij48,674 s
48,869 s
1:+0,785 s
20Italien Emanuel Rieder48,835 s
48,733 s
1:+0,810 s
21Polen Maciej Kurowski48,852 s
48,844 s
1:+0,938 s
22Osterreich Nico Gleirscher48,995 s
48,793 s
1:+1,030 s
23Ukraine Anton Dukatsch48,886 s
48,986 s
1:+1,114 s
24Polen Mateusz Paweł Sochowicz[2]
25Slowakei Jakub Šimoňák[2]
26Rumänien Valentin Crețu[2]
27Rumänien Giorgi Sogoiani[2]
28Bulgarien Pawel Angelow[2]
29Frankreich Adrien Joao Maitre[2]
30Slowenien Žiga Biruš[2]
DNSItalien Dominik Fischnaller

Datum: 28. Januar
Für den Europameisterschaftswettbewerb im Einsitzer der Männer waren 31 Starter gemeldet, von denen sich 24 für das Race-in-Race-Weltcupwertungsrennen qualifizierten und 23 zu diesem auch antraten. Einzig der Italiener Dominik Fischnaller startete nicht. Die 7 gemeldeten, aber nicht über den Nationencup für das Wertunsgrennen qualifizierten Starter wurden in der Ergebnisreihenfolge des Nationencups gewertet. Den Europameisterschaftstitel sicherte sich der russische Titelverteidiger Semjon Pawlitschenko vor dem Weltcupführenden Felix Loch aus Deutschland und seinem Teamkollegen Roman Repilow. Diese Reihenfolge entsprach auch dem Podium des gleichzeitigen Weltcuprennens. Weltmeister Wolfgang Kindl wurde hinter dem Letten Inārs Kivlenieks Fünfter. Auf die weiteren Plätze fuhren der Slowake Jozef Ninis (6.), Johannes Ludwig aus Deutschland (7.), die Letten Kristers Aparjods (8.) und Artūrs Dārznieks (9.) sowie Österreicher David Gleirscher (10.).

Doppelsitzer

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0
Toni Eggert und Sascha Benecken, Europameister
PlatzSportlerLaufzeitenZeit
01Deutschland Toni Eggert/Sascha Benecken41,660 s
41,704 s
1:23,364 Minuten
02Lettland Andris Šics/Juris Šics41,716 s
41,703 s
1:+0,055 s
03Deutschland Tobias Wendl/Tobias Arlt41,740 s
41,850 s
1:+0,226 s
04Lettland Oskars Gudramovičs/Pēteris Kalniņš41,947 s
41,825 s
1:+0,408 s
05Osterreich Peter Penz/Georg Fischler41,940 s
41,836 s
1:+0,412 s
06Italien Ludwig Rieder/Patrick Rastner41,989 s
41,931 s
1:+0,556 s
07Russland Alexander Denissjew/Wladislaw Antonow41,939 s
41,984 s
1:+0,559 s
08Lettland Kristens Putins/Imants Marcinkēvičs42,122 s
41,996 s
1:+0,754 s
09Italien Ivan Nagler/Fabian Malleier42,209 s
42,021 s
1:+0,866 s
10Osterreich Thomas Steu/Lorenz Koller42,080 s
42,194 s
1:+0,919 s
11Russland Wladislaw Juschakow/Juri Prochorow42,039 s
42,389 s
1:+1,064 s
12Polen Wojciech Jerzy Chmielewski/Jakub Kowalewski42,361 s
42,087 s
1:+1,084 s
13Tschechien Lukáš Brož/Antonín Brož42,229 s
42,326 s
1:+1,191 s
14Deutschland Robin Geueke/David Gamm42,299 s
42,333 s
1:+1,268 s
15Tschechien Matěj Kvíčala/Jaromír Kudera42,494 s
42,366 s
1:+1,496 s
16Russland Andrei Bogdanow/Andrei Medwedew42,814 s
42,063 s
1:+1,513 s
17Slowakei Marek Solčanský/Karol Stuchlák42,502 s
42,429 s
1:+1,567 s
18Ukraine Oleksandr Obolontschyk/Roman Sacharkiw50,524 s
43,166 s
0+10,326 s
DNSRumänien Cosmin Atodiresei/Ștefan Musei

Datum: 27. Januar
Bei den Doppelsitzern gab es 19 für die Europameisterschaft gemeldete Paare, von denen 18 auch antraten. Das Doppelsitzerpaar Cosmin Atodiresei und Ștefan Musei startete nicht. Den Europameisterschaftstitel sicherten sich, nach 2013 und 2016, zum dritten Mal die Deutschen Toni Eggert und Sascha Benecken.[3] Sie gewannen auch das Race-in-Race ausgetragene Weltcuprennen vor den lettischen Lokalmatadoren Andris und Juris Šics und den Titelverteidigern Tobias Wendl und Tobias Arlt. Auf den weiteren Plätzen folgten die Letten Oskars Gudramovičs/Pēteris Kalniņš sowie die Österreicher Peter Penz/Georg Fischler auf den Plätzen 4 und 5.

Teamstaffel

PlatzSportlerLaufzeitenZeit
01Russland Russland
Tatjana Iwanowa
Semjon Pawlitschenko
Alexander Denissjew
Wladislaw Antonow
43,358 s
44,683 s
45,387 s
2:13:428 Minuten
02Deutschland Deutschland
Natalie Geisenberger
Felix Loch
Toni Eggert
Sascha Benecken
43,318 s
45,152 s
45,109 s
1:+0,151 s
03Lettland Lettland
Kendija Aparjode
Inārs Kivlenieks
Andris Šics
Juris Šics
43,597 s
44,910 s
45,100 s
1:+0,179 s
04Italien Italien
Andrea Vötter
Emanuel Rieder
Patrick Rieder
Patrick Rastner
43,599 s
45,118 s
45,273 s
1:+0,562 s
05Osterreich Österreich
Madeleine Egle
Wolfgang Kindl
Peter Penz
Georg Fischler
43,747 s
44,981 s
45,381 s
1:+0,681 s
06Polen Polen
Ewa Kuls-Kusyk
Maciej Kurowski
Wojciech Jerzy Chmielewski
Jakub Kowalewski
44,028 s
45,731 s
1:+1,544 s
07Ukraine Ukraine
Olena Stezkiw
Andrij Mandsij
Oleksandr Obolontschyk
Roman Sacharkiw
44,489 s
45,377 s
46,269 s
1:+2,707 s
DSQTschechien Tschechien
Tereza Nosková
Ondřej Hyman
Lukáš Brož
Antonín Brož
DSQSlowakei Slowakei
Katarína Šimoňáková
Jozef Ninis
Marek Solčanský
Karol Stuchlák

Datum: 28. Januar
Für den Teamstaffelwettbewerb waren 9 Nationen gemeldet, die auch alle teilnahmen. Die Teamstaffel aus Tschechien und der Slowakei wurden disqualifiziert, weil jeweils das Touchpad im Ziel, welches das Starttor für den nächsten Starter auslöst, nicht getroffen wurde. Es siegte die russisches Teamstaffel um Tatjana Iwanowa, Semjon Pawlitschenko und Alexander Denissjew/Wladislaw Antonow vor der titelverteidigenden Teamstaffel aus Deutschland, die in diesem Jahr in der Besetzung Natalie Geisenberger, Felix Loch und Toni Eggert/Sascha Benecken antrat.[1] Auf Rang 3 fuhr die Teamstaffel der Letten in der Besetzung Kendija Aparjode, Inārs Kivlenieks sowie Andris Šics/Juris Šics. Die weiteren Ränge belegten die Teamstaffeln aus Italien (4.), Österreich (5.), Polen (6.) und der Ukraine (7.).

Medaillenspiegel

PlatzLandGoldSilberBronzeGesamt
1Russland Russland3014
2Deutschland Deutschland1315
3Lettland Lettland0112
4Italien Italien0011

Quellen und Anmerkungen

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Für die Teamstaffel nominieren die jeweiligen Cheftrainer in der Regel die bestplatzierte Frau, den bestplatzierten Mann sowie das bestplatzierte Doppelsitzerpaar der jeweiligen Wettbewerbe.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p Im Rennrodel-Nationencup müssen sich Sportlerinnen und Sportler, die nicht der Gesetztengruppen angehören, für den Weltcup qualifizieren.
  3. Rennrodeln: Goldmedaille für Eggert/Benecken bei den Europameisterschaften in Sigulda. Bob- und Schlittenverband für Deutschland, 27. Januar 2018, abgerufen am 27. Januar 2018.

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