Rennrodel-Europameisterschaften 1990

Rennrodel-Europameisterschaften 1990 FIL.svg
MännerFrauen
Sieger
EinsitzerDeutschland Georg HacklDeutschland Demokratische Republik 1949 Susi Erdmann
DoppelsitzerDeutschland Demokratische Republik 1949 Hoffmann/Pietzsch
TeamstaffelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR

Die 32. Rennrodel-Europameisterschaften fanden 1990 im österreichischen Igls statt. Die von der Fédération Internationale de Luge de Course veranstalteten kontinentalen Titelkämpfe wurden am 13. und 14. Januar 1990 ausgetragen. Die EM fand unter dem Eindruck besonderer sportlicher und politischer Entwicklungen statt. Durch die politischen Umwälzungen in der DDR und Osteuropa im Herbst 1989 war die EM die erste große Rodel-Meisterschaft, die nicht mehr unter den Vorzeichen eines politischen Wettstreites stand. Hinzu kam durch den Wettkampfkalender im Weltcup eine besondere Konstellation. Dieser hatte erst Mitte Dezember 1989 begonnen und bis zur EM hatten auf ausschließlich europäischen Bahnen nur drei Weltcups überhaupt stattgefunden. Um für die anstehende Weltmeisterschaft Mitte Februar im kanadischen Calgary Wettkampfpraxis zu bekommen, wohl aber auch, um Zeitzeuge wichtiger Veränderungen in Europa zu werden, waren Athleten aus 26 Nationen nach Igls angereist, darunter Teilnehmer von sechs außereuropäischen Verbänden. Beim DDR-Team zeigten sich die neuen Verhältnisse auch sichtbar, so hatte man kurz vor der EM einen Sponsoren-Vertrag mit dem japanischen Autohersteller Suzuki unterzeichnet, dessen Werbung nun deutlich auf der Ausrüstung der DDR-Athleten zu sehen war.[1] Darüber hinaus startete die erst im Spätsommer 1989 aus der DDR geflüchtete Jana Bode nun für den bundesdeutschen DBSV und trat nun erstmals bei einer großen Meisterschaft gegen ihre ehemaligen Teamkolleginnen an.

Es gab Wettbewerbe in den Einsitzern für Männer und Frauen, in Doppelsitzern für Männer sowie mit der Staffel. Abgesehen vom letzten Wettbewerb wurden alle Wettbewerbe in zwei Läufen entschieden. Entgegen dem Regelwerk der FIL hatten die Bahnbetreiber den Frauen- und Doppelsitzerstart bereits vor Saisonbeginn um etwa 250 m weiter nach oben verlegt, womit die Distanz in beiden Wettbewerben nunmehr zirka 1200 m statt der laut Regelwerk maximal möglichen 1050 m betrug. Dies bedeutete in beiden Wettbewerben größere Höchstgeschwindigkeiten, die auf der sehr harten Eisspur ein hohes fahrerisches Können abverlangten. Allerdings nahm kein Verband an dieser Startverlegung Anstoß.[2] Die erfolgreichste Mannschaft war mit Abstand das Team der DDR, welches drei von vier Titeln gewann.

Frauen

Für den Start waren insgesamt 32 Sportlerinnen gemeldet, von denen 31 alle beiden Läufe absolvierten.

Seit der letzten Europameisterschaft 1988 hatte es speziell in der DDR-Mannschaft eine Wachablösung gegeben. Das Trio Martin, Oberhoffner und Schmidt war vom Leistungssport zurückgetreten, einzig Gabriele Kohlisch war aus dieser Athletengeneration übrig geblieben, die den letzten vorherigen Weltcup in Oberhof gewonnen hatte. Allerdings rückte mit der amtierenden Weltmeisterin Susi Erdmann leistungsstarker Nachwuchs nach, der durch die Talente Sylke Otto und Dana Riedel ergänzt wurde. Aus Italien war vor allem die Vizeweltmeisterin Gerda Weissensteiner zu beachten, hinzu kam aus der der sowjetischen Mannschaft vor allem Julia Antipowa, die schon mit sehr guten Ergebnissen in der aktuellen Weltcupsaison auf sich aufmerksam gemacht hatte. Dem bundesdeutschen Auswahltrainer Sepp Lenz war durch die politischen Entwicklungen im Sommer/Herbst 1989 in der DDR unverhofft eine konkurrenzfähige Athletin zugegangen. Jana Bode, Junioren-Europameisterin von 1987, war im September 1989 über Ungarn in die Bundesrepublik geflüchtet und war noch vor Saisonbeginn in den bundesdeutschen Nationalkader aufgenommen worden. Die in Winterberg trainierende Thüringerin sorgte mit dem Sieg im ersten Weltcup-Rennen gleich für einen Paukenschlag und ließ eine bundesdeutsche Europameisterin erstmals seit 1978 nicht unrealistisch erscheinen.

Nach dem ersten Lauf gab es schon einige Vorentscheidungen. Mitfavoritin Gabi Kohlisch schlingerte in der harten Eisrinne ab der Kurve 12 und fiel fünf Meter vor dem Ziel gar vom Schlitten. Da ihr Sportgerät allein das Ziel passierte, wurde sie disqualifiziert. Auch Julia Antipowa wurde durch die hohen Geschwindigkeiten zu Fahrfehlern provoziert und belegte zunächst einen eher enttäuschenden vierzehnten Platz. Neuling Dana Riedel aus Oberwiesenthal konnte hingegen ihre gute Weltcupform bestätigen, mit Platz drei lag sie nach dem ersten Lauf auf Medaillenkurs. An der Spitze duellierten sich wie fast erwartet Susi Erdmann und Gerda Weißensteiner, wobei die Weltmeisterin aus Oberhof ihrer Konkurrentin bereits im ersten Lauf fast zwei Hundertstel abnehmen konnte. Im zweiten Lauf bestätigte Erdmann ihre hervorragende Form und gewann ihren ersten EM-Titel mit einem Vorsprung von 72 Hundertstel vor Gerda Weißensteiner. Dana Riedel erwies sich hingegen als ausgesprochener Pechvogel. Durch Fahrfehler in den Kurven 8 und 9 verlor sie über zwei Sekunden und wurde letztlich bis auf den 18. Platz durchgereicht. Von diesem Missgeschick profitierte Jana Bode, die sich mit der drittbesten Zeit die Bronzemedaille sicherte. Sylke Otto belegte bei ihrer ersten EM einen guten vierten Platz[2]

Datum: 13. Januar 1990

PlatzSportlerLand1. Lauf2. LaufZeit[3]
1Susi ErdmannDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR52.47252.4671:44.939
2Gerda WeissensteinerItalien Italien52.49052.5391:45.029
+0.090
3Jana BodeDeutschland BR BRD52.71252.7631:45.475
+0.446
4Sylke OttoDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR52.75652.7871:45.543
+0.514
5Andrea TagwerkerOsterreich Österreich52.76752.9601:45.727
+0.698
6Angelika NeunerOsterreich Österreich52.89352.9401:45.833
+0.804
7Natalia JakuschenkoSowjetunion Sowjetunion52.82953.1091:45.938
+0.909
8Iluta GaileSowjetunion Sowjetunion53.15252.8251:45.977
+0.948
9Nadja DanilinaSowjetunion Sowjetunion53.03352.9571:45.990
+0.961
10Julia AntipovaSowjetunion Sowjetunion53.12853.0591:46.187
+1.158
11Cammy MylerVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
12Doris NeunerOsterreich Österreich
13Margit PaarDeutschland BR BRD53.32753.4871:46.814
+1.785
14Bonny WarnerVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
15Mária JasenčákováTschechoslowakei Tschechoslowakei
16Natalie ObkircherItalien Italien
17Petra MatechovaTschechoslowakei Tschechoslowakei
18Dana RiedelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR52.58455.2671:47.851
+2.912
19Kitty ManningVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
20Annabel NashVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
21Nadja PrinothItalien Italien
22Anne AbernathyJungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
23Diana OgleAustralien Australien
24Albena ZdravkovaBulgarien Bulgarien
25Ewa PetrakPolen Polen
26Tamara ParacJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
27Ljbka FilipovaBulgarien Bulgarien
28Anne Mette SagbakkenNorwegen Norwegen
29Mihaela BucatariuRumänien Rumänien
30Synne RönningNorwegen Norwegen
30Liana BrehaitiaRumänien Rumänien
Gabriele KohlischDeutschland Demokratische Republik 1949 DDRDSQ

Doppelsitzer Männer

An den Start gingen 28 Doppelsitzer, von denen 26 die 2 Durchgänge absolvierten.

Nach dem Rücktritt der bundesdeutschen Titelverteidiger Schwab/Staudinger waren die DDR-Doppel Hoffmann/Pietzsch als amtierende Olympiasieger und Krauße/Behrendt als amtierende Weltmeister fast automatisch in der Favoritenrolle. Hinzu kam das italienische Duo Raffl/Huber als Vizeweltmeister und ihre Kollegen Brugger/Huber, die im Weltcup vorn mitfuhren. Aus bundesdeutscher Sicht war das Duo Ilsanker/Hackl, immerhin Olympiavierte von 1988, am ehesten noch in der Lage, um eine Medaille mitzufahren.

Der Wettbewerb verlief zunächst erwartungsgemäß, Hoffmann/Pietzsch führten mit fast 50 Hundertsteln vor Raffl/Huber, darauf folgten Krauße/Behrendt. Allerdings hatten die Olympiasieger noch ihre Startnummern aus dem Training an, was zu einem Protest der italienischen Mannschaft führte. Die Jury sah dies aber nicht als Disqualifikationsgrund an. Dennoch schien dieser Zwischenfall das führende Duo nervös zu machen, denn im zweiten Lauf fuhren sie nur die drittbeste Zeit. Während sich Krauße/Behrendt mit Laufbestzeit Bronze sicherten, wurde es vor dem Start von Raffl/Huber nochmals spannend. Am Ende trennten sie 14 Hundertstel von der Goldmedaille, so dass Hoffmann/Pietzsch ihren ersten EM-Titel feiern konnten.[2]

Datum: 10. Januar 1992

PlatzSportlerLand1. Lauf2. LaufZeit[3]
1Jörg Hoffmann
Jochen Pietzsch
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR51.94952.1551:44.104
2Hansjörg Raffl
Norbert Huber
Italien Italien52.05652.0621:44.118
+0.014
3Stefan Krauße
Jan Behrendt
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR52.15052.0141:44.164
+0.060
4Kurt Brugger
Wilfried Huber
Italien Italien52.24652.5931:44.515
+0.351
5Levan Tibilov
Kaha Wachtangashwili
Sowjetunion Sowjetunion52.59352.9771:45.570
+0.406
6Bernhard Kammerer
Walter Brunner
Italien Italien52.73752.8441:45.581
+0.417
7Igor Lobanov
Gennadi Beljakov
Sowjetunion Sowjetunion52.64652.9361:45.582
+0.418
8Stefan Ilsanker
Georg Hackl
Deutschland BR BRD52.74152.9691:45.710
+0.546
9Yves Mankel
Thomas Rudolph
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR52.64153.2681:45.909
+0.745
10Manfred Heinzelmeier
Herbert Studer
Osterreich Österreich
11Gerhard Gleirscher
Markus Schmidt
Osterreich Österreich
12Jan Bakala
Jiri Kraus
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
13Uwe Reindl
Michael Zindl
Deutschland BR BRD53.09353.7441:46.837
+2.733
14Wendel Suckow
Bill Tavares
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
15Jacek Michalik
Leszek Poreba
Polen Polen
16Elko Karatsholow
Ivan Karatsholow
Bulgarien Bulgarien
17Hans Kohala
Stefan Andersson
Schweden Schweden
18Radek Sefer
Jan Kohoutek
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
19Tommy Brissman
Jonas Regnell
Schweden Schweden
20Dan Comsa
Alexandru Comsa
Rumänien Rumänien
21Snotte Pedersen
Kristian Schorcht
Norwegen Norwegen
22Morten Paulsen
Jörgen Pedersen
Norwegen Norwegen
23Ioan Apostol
Liviu Cepoi
Rumänien Rumänien
24Suad Karajica
Igor Spiric
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
25Leszek Szareijko
Tomasz Holowacz
Polen Polen
26Marcin Slawinski
Jaroslaw Grzyb
Polen Polen
Norbert Rosenberger
Daniel Schubert
Deutschland BR BRDDNF
Panaiot Angelow
Borislaw Belthinsi
Bulgarien BulgarienDSQ

Männer

Georg Hackl war nach dem Saisonverlauf im Weltcup mit zwei Siegen in drei Rennen und seinen Meriten als Titelverteidiger und amtierender Weltmeister fast zwangsläufig der Titelfavorit Nummer Eins. Allerdings war der Vizeeuropameister Markus Prock auf seiner Hausbahn nicht abzuschreiben, hinzu kamen mit Olympiasieger Jens Müller den Huber-Brüdern Arnold und Norbert aus Italien weitere, zumindest Medaillenkandidaten.

Georg Hakl ließ allerdings bereits im ersten Lauf seien Titelambitionen klar durchblicken, mit über zwei Zehnteln Vorsprung verwies er Markus Prock deutlich in die Schranken. Die eigentliche Überraschung war Gaststarter Kazuhiko Takamatsu, der mit der viertbesten Zeit im Klassement einen ungewohnten Farbtupfer setzte. Auch im zweiten Lauf fuhr Hackl diesmal mit Bahnrekord Bestzeit und verteidigte somit letztlich souverän mit fast einer halben Sekunde Vorsprung vor Markus Prock seinen Titel. Jens Müller gewann Bronze vor seinem Mannschaftskollegen Rene Friedl, der sich im zweiten Lauf noch auf den vierten Platz verbesserte. Der Japaner Takamatsu belegte letztlich den 6. Platz.[1]

Datum: 12. Januar 1990

PlatzSportlerLand1. Lauf2. LaufZeit[1]
1Georg HacklDeutschland BR BRD49.66449.6241:39.288
2Markus ProckOsterreich Österreich49.90649.8111:39.717
+0.429
3Jens MüllerDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR49.95149.8611:39.812
+0.524
4René FriedlDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR50.12449.9511:40.125
+0.837
5Sergej DanilinSowjetunion Sowjetunion50.06850.0681:40.136
+0.848
6Kazuhiko TakamatsuJapan Japan50.01850.2741:40.292
+1.004
7Arnold HuberItalien Italien
8Norbert HuberItalien Italien
9Manfred HeinzelmeierOsterreich Österreich
10Otto MayreggerOsterreich Österreich
11Valeri DudinSowjetunion Sowjetunion
12Thomas JacobDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR1:40.660
+1.372
13Karsten AlbertDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR1:40.679
+1.391
14Johannes SchettelDeutschland BR BRD
15Max BurghartswieserDeutschland BR BRD
16Juri ChartschenkoSowjetunion Sowjetunion
17Herbert StuderOsterreich Österreich
18Willi HuberItalien Italien
19Norbert RosenbergerDeutschland BR BRD
20Wendel SuckowVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
21Andrei RogkovSowjetunion Sowjetunion
22Dan RayVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
23Mikael HolmSchweden Schweden
24Radek SeferTschechoslowakei Tschechoslowakei
25Jose SkvarekTschechoslowakei Tschechoslowakei
26Jan KohoutekTschechoslowakei Tschechoslowakei
27Pablo Garcia MunozSpanien Spanien
28Anders SöderbergSchweden Schweden
29Peter BeckLiechtenstein Liechtenstein
30Nick OvettVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
31Ioan ApostolRumänien Rumänien
32Harald RolfsenNorwegen Norwegen
33Mike HowardVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
34Jacek MichalikPolen Polen
35Yves BoyerFrankreich Frankreich
36Ruben GonzalesArgentinien Argentinien
37Leszek PorebaPolen Polen
38Gerhard PlankensteinerItalien Italien
39Leszek SzarejkoPolen Polen
40Suad KarajicaJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
41Hans KohalaSchweden Schweden
42Tim WileyVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
43Bill TavarezVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
44Simon PayneBermuda Bermuda
45Frederic BertrandFrankreich Frankreich
46Dan ComsaRumänien Rumänien
47Liviu CepoiRumänien Rumänien
48Borislaw BeltshinskiBulgarien Bulgarien
49Panaiot AngelowBulgarien Bulgarien
50Graham MaddockBermuda Bermuda
51Toivo HalvorsenNorwegen Norwegen
52Olivier FraiseFrankreich Frankreich
53Bill BalmeNeuseeland Neuseeland
54Senda OmanovicJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
55Morten PaulsenNorwegen Norwegen
56Igor SpiricJugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
57Tommy BrissmanSchweden Schweden
58Heikkila KyleJungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
Michael OtzenbergerSchweiz SchweizDNF
Zdzislaw SidorowiczPolen PolenDNF
Lars Marius WaldalNorwegen NorwegenDNF
Peter van der ZeileSri Lanka Sri LankaDNF

Teamrennen

Der letzte EM-Wettbewerb wurde in Einzelrennen ausgetragen, deren einzelne Zeiten in Punkte umgerechnet wurden. Dabei wurden die Punkte bei den Einsitzern in Einer-Schritten, bei den Doppelsitzern allerdings in Zweier-Schritten vergeben. In den Einzelkonkurrenzen gingen zwei Starter pro Team in die Wertungen ein. Zuerst gingen die Männer ins Rennen, anschließend die Frauen-Einsitzer und als letztes die Doppelsitzer.

Nachdem bei der Premiere 1988 die bundesdeutsche Mannschaft das DDR-Team mit 15 Punkten Vorsprung schlagen konnte, hatte das deutsch-deutsch Duell nach dem Verlauf der EM seinen besonderen Reiz. Mit zwei Titeln (Frauen, Doppel) war die DDR-Mannschaft gegenüber der DBSV-Auswahl mit einem Titel durch Georg Hackl leicht in der Favoritenstellung. Lediglich Außenseiterchancen wurden Team Italien eingeräumt. Letztlich zog die bundesdeutsche Auswahl in allen Wertungen gegenüber dem DDR-Team den Kürzeren und lag am Ende 15 Punkte zurück. Allerdings war die Silbermedaille für die Schützlinge von Sepp Lenz ein hartes Stück Arbeit. Bereits nach den Männerwettbewerben lag Team Italien auf Rang Zwei, Gerda Weißensteiner baute den Vorsprung auf 5 Punkte aus. Erst durch die schwache Platzierung von Natalie Obkircher lag die bundesdeutsche Mannschaft 5 Punkte vor Team Italien. Allerdings wartete bei den Doppel mit Raffl/Huber ein starker Gegner auf Ilsanker/Hackl. Die Italiener fuhren Bestzeit, Ilsanker /Hackl gelang mit dem dritten Platz und den dafür vergebenen 26 Zählern eine Punktlandung. Am Ende lag Team Bundesrepublik einen Punkt vor Team Italien.[2]

Datum: 14. Januar 1990

PlatzLandSportlerPunkte[3]Gesamtpunktzahl[2]
1Deutschland Demokratische Republik 1949 DDRJens Müller
René Friedl
Susi Erdmann
Sylke Otto
Hoffmann/Pietzsch
30
25
30
25
28
138
2Deutschland BR BRDGeorg Hackl
Johannes Schettel
Jana Bode
Margit Paar
Ilsanker/Hackl
28
21
27
21
26
123
3Italien ItalienArnold Huber
Norbert Huber
Gerda Weissensteiner
Natalie Obkircher
Raffl/Huber
27
26
28
11
30
122
4Sowjetunion SowjetunionSergej Danilin
Waleri Dudin
Julija Antipowa
Natalia Jakuschenko
Lobanov/Beljakov
117
5Osterreich ÖsterreichMarkus Prock
Otto Mayregger
Angelika Neuner
Andrea Tagwerker
Heinzelmeier/Studer
117
6Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten103
7Tschechoslowakei Tschechoslowakei
8Rumänien Rumänien
9Bulgarien Bulgarien
10Norwegen Norwegen
11Polen Polen
12Schweden Schweden
13Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
14Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
15Japan Japan
16Liechtenstein Liechtenstein
17Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
18Spanien Spanien
19Argentinien Argentinien
20Frankreich Frankreich
21Bermuda Bermuda
22Neuseeland Neuseeland

Medaillenspiegel

PlatzLandGoldSilberBronzeGesamt
1Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR3025
2Deutschland BR BRD1113
3Italien Italien0213
4Osterreich Österreich0101

Einzelnachweise

  1. a b c Der Titelverteidiger war nicht zu schlagen in Neues Deutschland vom 13. Januar 1990 S. 15
  2. a b c d e Die DDR-Rennrodler trotzten in härtester Eisspur der Konkurrenz in Neues Deutschland vom 15. Januar 1990 S. 7
  3. a b c Namen Zahlen Siege in Hamburger Abendblatt vom 15. Januar 1990 S. 11

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Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
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Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.