Religionspsychopathologie

Die Religionspsychopathologie ist ein Teilgebiet der Psychopathologie („Lehre von den Krankheiten der Seele“). Sie befasst sich mit dem religiösen Erleben im Rahmen neuro-psychiatrischer Erkrankungen. Dabei wird religiöses Erleben weder als psychopathologisches Phänomen „erklärt“, noch dessen Wahrheitsgehalt hinterfragt. Vielmehr beschränkt sich die Religionspsychopathologie darauf, religiöses Erleben zu beschreiben und in einen phänomenologischen Zusammenhang mit der neuro-psychiatrischen Grunderkrankung zu stellen.

Vereinzelte Sonderformen und Grenzfälle der Religionspsychologie wie beispielsweise die Stigmatisation werden aus neurologischer und psychiatrischer Sicht häufig der Religionspsychopathologie zugerechnet.[1]

Literatur

  • Kurt Schneider: Zur Einführung in die Religionspsychopathologie. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1928.
  • W. W. Meissner: The phenomenology of religious psychopathology. In: Bull Menninger Clin. 55(3), 1991, S. 281–298.
  • Jacob Schou: Religion und krankhaftes Seelenleben. Bahn, Schwerin 1925.
  • B. Trappler, J. Endicott: Religion and psychopathology. In: Am J Psychiatry. 154(11), 1997, S. 1636.
  • Walter Pöldinger, Ottokar G. Graf zu Wittgenstein: Psychologie und Psychopathologie der Hoffnungen und des Glaubens. Huber, Bern/ Stuttgart/ Wien 1981, ISBN 3-456-80969-7.
  • J. C. Markowitz: Religiosity and psychopathology. In: J Clin Psychiatry. 55(9), 1994, S. 414–415.
  • Hans Jörg Weitbrecht: Beiträge zur Religionspsychopathologie. Insbesondere zur Psychopathologie der Bekehrung. Scherer, Heidelberg 1948.

Einzelnachweise

  1. Halina Grzymala-Moszczynska, Benjamin Beit-Hallahmi: Religion, Psychopathology and Coping. 1996, S. 24.