Reis (Gattung)

Reis

Oryza sativa, Illustration

Systematik
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Süßgräser (Poaceae)
Gattung:Reis
Wissenschaftlicher Name
Oryza
L.

Reis (Oryza) ist eine Pflanzengattung aus der Tribus Oryzeae in der Unterfamilie Ehrhartoideae, aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) mit 19 Arten. Sie ist weltweit in warmen Zonen verbreitet.

Große Bedeutung zur Erzeugung des Lebensmittels Reis hat vor allem die Reisart Oryza sativa. In Westafrika wird noch eine andere Spezies angebaut: Oryza glaberrima, eine in Afrika heimische Art.[1]

Zur gleichen Tribus gehört auch der Wasserreis (Wildreis), der jedoch einer anderen Gattung, nämlich Zizania, angehört.

Merkmale

Die Pflanzen wachsen einjährig oder ausdauernd, die Halme stehen aufrecht oder aufwärts wachsend in Büscheln oder aus kurzen Rhizomen. Die breit-linearen, flachen Blattspreiten wachsen vor allem am oberen Teil des Halmes, die häutige Ligula wächst gelegentlich verlängert.[1]

Der Blütenstand ist eine sich aus zahlreichen Ährchen zusammensetzende, oftmals nickende Rispe mit kurzen Blütenstielen, die im unteren Bereich entweder nicht bzw. nur schwach verzweigt oder in Wirteln angeordnet ist. Die Ährchen weisen nur verkümmerte Hüllspelzen auf und bestehen aus drei Blütchen, von denen die unteren beiden steril sind und nur aus je einer schmalen Deckspelze nahe der Basis der fertilen Blüte bestehen. Diese ist seitlich stark abgeflacht und sitzt in der Achsel einer bootsförmigen, gekielten und auffällig fünfadrigen Deckspelze, die meist ledrig und papillös, manchmal zugespitzt ist und bei manchen Arten eine lange, gerade Granne trägt. Die Vorspelze ist der Deckspelze ähnlich aber schmaler, dreiadrig und läuft schnabelartig zu. Es sind sechs Staubgefäße in zwei Kreisen vorhanden.

Die Frucht ist eine Karyopse, deren Form zwischen den Arten stark variiert. Das Ährchen wird oberhalb der Hüllspelzen, die als gelappter Saum stehen bleiben, nach der Samenreife abgeworfen, außer bei den kultivierten Sorten, wo es an der Pflanze stehen bleibt.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt x=12.[1]

Verbreitung

Die Arten der Gattung sind in den warmen Bereichen Afrikas, Asiens, Australiens sowie Mittel- und Südamerikas heimisch.[1]

Oryza australiensis
Oryza rufipogon
Oryza sativa

Arten

Die Gattung umfasst 19 Arten:[1][2]

  • Oryza australiensisDomin: Sie kommt im nördlichen Australien vor.[2]
  • Oryza barthiiA.Chev.: Sie kommt im tropischen Afrika bis Botswana vor.[2] Aus dieser Art ging die in Westafrika kultivierte Art Oryza glaberrima hervor
  • Oryza brachyanthaA.Chev. & Roehr.: Sie kommt vom tropischen Westafrika bis zum Sudan und Sambia vor.[2]
  • Oryza coarctataRoxb.: Sie kommt in Indien, Pakistan, Bangladesch und Myanmar vor.[2]
  • Oryza eichingeriPeter (Syn.: Oryza rhizomatis D.A.Vaughan): Sie kommt in Afrika und in Sri Lanka vor.[2]
  • Oryza glaberrimaSteud. – wird in Westafrika angebaut („afrikanischer Reis“). Sie kommt vom tropischen Westafrika bis zum Tschad vor.[2]
  • Oryza grandiglumis(Döll) Prodoehl: Sie kommt im südlichen tropischen Amerika vor.[2]
  • Oryza latifoliaDesv.: Sie kommt von Mexiko bis ins tropische Amerika vor.[2]
  • Oryza longiglumisJansen: Sie kommt in Neuguinea vor.[2]
  • Oryza longistaminataA.Chev. & Roehr.: Sie kommt im tropischen und südlichen Afrika und in Madagaskar vor.[2]
  • Oryza meyeriana(Zoll. & Moritzi) Baill.: Sie kommt im tropischen und subtropischen Asien vor.[2]
  • Oryza minutaJ.Presl: Sie kommt im tropischen Asien vor.[2]
  • Oryza neocaledonicaMorat: Sie kommt in Neukaledonien vor.-[2]
  • Oryza officinalisWall. ex Watt: Sie kommt vom tropischen Asien bis ins südliche China und ins nördliche Australien vor.[2]
  • Oryza punctataKotschy ex Steud.: Sie kommt in Madagaskar und im tropischen und südlichen Afrika vor.[2]
  • Oryza ridleyiHook.f.: Sie kommt von Indochina bis Neuguinea vor.[2]
  • Oryza rufipogonGriff. (Syn.: Oryza glumipatulaSteud., Oryza meridionalisN.Q.Ng, Oryza nivaraS.D.Sharma & Shastry): Ihre Heimat ist das tropische und subtropische Asien und das nördliche Australien.[2] Aus dieser Art ging die weltweit kultivierte Art Oryza sativa hervor.
  • Oryza sativaL. – wird weltweit angebaut („asiatischer Reis“). Die Heimat ist China.[2]
  • Oryza schlechteriPilg.: Sie kommt in Neuguinea vor.[2]

Weblinks

Commons: Oryza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. a b c d e f Shou-liang Chen, De-Zhu Li, Guanghua Zhu, Zhenlan Wu, Sheng-lian Lu, Liang Liu, Zheng-ping Wang, Bi-xing Sun, Zheng-de Zhu, Nianhe Xia, Liang-zhi Jia, Zhenhua Guo, Wenli Chen, Xiang Chen, Yang Guangyao, Sylvia M. Phillips, Chris Stapleton, Robert J. Soreng, Susan G. Aiken, Nikolai N. Tzvelev, Paul M. Peterson, Stephen A. Renvoize, Marina V. Olonova & Klaus Ammann: Poaceae in der Flora of China, Volume 22, S. 182 ff., Online
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Oryza. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 30. Oktober 2016..

Auf dieser Seite verwendete Medien

Oryza australensis near Townsville 0850.JPG
Autor/Urheber: Btcpg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wild rice (Oryza australensis) growing wild near Townsville. Chris Gardiner
Oryza meridinaliis at JCU 0456.JPG
Autor/Urheber: Btcpg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wild Australian rice (Oryza meridinaliis) cultivated at JCU Townsville north Queensland. Chris Gardiner
JfBasuitFields110SanIldefonsoBulacanfvf.JPG
Autor/Urheber: Judgefloro, Lizenz: CC BY-SA 4.0
San Ildefonso, Bulacan Barangay Basuit, San Ildefonso, Bulacan (burning sun so bright over Violet flowers in the Philippines, golden rice grains and Paddy fields in Bulacan, rough and winding roads, Mangoes in the Philippines orchards to Barangay Hall, Chapel beside Basuit Elementary School surrounded by Tomatoes in the Philippines from its Welcome arch or road-sign beside Barangay Gabihan, San Ildefonso, Bulacan).
Koeh-232.jpg
Reis. A blühendes Exemplar der Pflanze (var. melanoceras Alef.), unterer Teil. B Blütenrispe. C Fruchtrispe der var. italica Körnicke. D Fruchtzweig der var. Sundanensis Körnicke. 1 ein Ährchen von A; 2 dasselbe im Längsschnitt; 3 Staubblätter; 4 Ährchen stärker vergrössert nach Entfernung der unteren (grösseren) Spelze und eines Perigonblattes; 5 Endosperm mit Keimling von C; 6 Scheinfrucht von C im Längsschnitt; 7 Frucht von D; 8 dieselbe im Querschnitt. A, B, C, D etwas verkleinert; 1 bis 7 vergrössert.