Reipertswiller

Reipertswiller
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementSaverne
KantonIngwiller
GemeindeverbandHanau-La Petite Pierre
Koordinaten48° 56′ N, 7° 28′ O
Höhe207–421 m
Fläche19,31 km²
Einwohner850 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte44 Einw./km²
Postleitzahl67340
INSEE-Code
Simultankirche Saint-Jacques-le-Majeur

Reipertswiller (deutsch Reipertsweiler) ist eine französische Gemeinde mit 850 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geografie

Das Dorf liegt in den Nordvogesen und grenzt an das Département Moselle. Oberhalb von Reipertswiller entspringt der Rothbach. Das Gemeindegebiet hat einen Anteil am Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord. Die Ortsteile heißen Melch, Wildenguth und Saegemuhle.

Nachbargemeinden sind Mouterhouse im Norden, Baerenthal im Nordosten, Lichtenberg im Südosten, Wimmenau im Südwesten und Goetzenbruck im Nordosten.

Geschichte

Mittelalter

Das Dorf Reipertsweiler war ursprünglich Reichsgut,[1] später im Besitz der Landgrafen des Elsass, von denen es die Herren von Lichtenberg 1332 kauften.[2] Sie ordneten es ihrem Amt Ingweiler zu.[3] 1335 wurde eine Landesteilung zwischen der mittleren und der jüngeren Linie des Hauses Lichtenberg durchgeführt. Reipertsweiler fiel dabei an die Nachkommen des früh verstorbenen Johann III. von Lichtenberg, die die mittlere Linie des Hauses begründeten.[4] Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, wurde die Herrschaft geteilt und das Amt Ingweiler fiel zunächst an Zweibrücken-Bitsch.[5]

Neuzeit

1570 kam es zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Ingweiler nun zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte. Die Grafen von Hanau-Lichtenberg führten ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation in ihrer Grafschaft ein, die nun lutherisch wurde.

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs, so auch das Amt Ingweiler und Reipertsweiler.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (1700–1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (1691–1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Als Folge der Französischen Revolution fiel der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Reipertsweiler – an Frankreich.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Reipertsweiler als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Zabern im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr1798[6]1910[7]196219681975198219901999200720122014
Einwohner343820786861878855946933962912895

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 971–974.
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace, 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Jean-Claude Brumm: Quelques dates importantes dans l’histoire …. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 10f.

Siehe auch

  • Liste der Monuments historiques in Reipertswiller

Weblinks

Commons: Reipertswiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 47f.
  2. Eyer, S. 61, 116.
  3. Eyer, S. 238.
  4. Eyer, S. 79.
  5. Brumm, S. 11.
  6. Matt, S. 7.
  7. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Zabern

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