Reinicke & Rubin
Reinicke & Rubin in Magdeburg war ein überregional tätiger Verlag, der seit 1898 mehrere zehntausend fortlaufend nummerierte Ansichtskarten in verschiedenen Drucktechniken vertrieb.[1] Gesellschafter waren die Witwe Catharina Reinicke, geb. Rubin, und Heinrich Rubin. Im Ersten Weltkrieg (1915) stellte der 1910 nach Dresden gewechselte Verlag seine Arbeit ein. Als Nachfolger trat ab 1920 der Ansichtskartenverlag H. Rubin & Co., Dresden-Blasewitz[2] (später Dresden-Loschwitz) in Erscheinung, der auch die Nummierung der herausgegebenen Ansichtskarten fortsetzte. Die Löschung der Firma im sächsischen Handelsregister erfolgte 1936.
Geschichte
Der Verlag erwarb bereits am Ende des 19. Jahrhunderts die Rechte zur Reproduktion von Werken verschiedener Künstler. So ließ sich etwa aus der Serie „Alt-Hannover“ eine lithografierte Ansichtskarte mit der laufenden „No. 127“ und der Künstlersignatur „MR“ ermitteln, die schon Anfang 1900 von Hannover aus versandt worden ist.[3] Der Aufdruck „Künstler Postkarten nach original Aufnahmen“ lässt allerdings offen, ob das Kunstwerk direkt vor dem jeweiligen Original-Schauplatz entstanden ist oder erst mittels eines fotografischen Abzugs andernorts, etwa direkt am Sitz des Unternehmens, künstlerisch verarbeitet wurde.[4]
Der Verlag kaufte um 1900 Werke an. Von Fotografen wie etwa dem in Dresden ansässigen „Alexander Matthaey K. S. Hofphotograph“. So ist beispielsweise das Kreismuseum Bitterfeld im Besitz eines Papierabzuges auf Pappe von einem Original des Fotografen, das rechts und links auf dem Papprand weiterführende Zeichnungen zum Originalfoto aufweist. Die um 1900 entstandene Fotografie diente dann als Vorlage für eine 1907 durch den Verlag veröffentlichte Ansichtskarte.[5]
Darüber hinaus finden sich bei Europeana, die bisher insbesondere von Bibliotheken aus Polen mit Digitalisaten beschickt worden ist, kolorierter Ansichten sowie in schwarzweißer Ausführung.[6]
- Nr. 5107: Paderborn Kettenplatz
Literatur
- Helmfried Luers, The Postcard Album Ausgabe Nr. 27, von ca. November 2013, S. 8–15.
Weblinks
- Postkarten Reinicke & Rubin In: museum-digital.de, zuletzt abgerufen am 13. November 2014
- Reinicke & Rubin bei Europeana.eu
Einzelnachweise
- ↑ Vergleiche etwa die hochgeladenen Dokumente bei Commons
- ↑ Die Papierwarengroßhandlung befand sich 1925 in der Kretschmarstraße 5.
- ↑ Vergleiche das Datum des Poststempels mit der Bild- und Adressseite dieser Ansichtskarte
- ↑ Siehe die Überschrift auf der Ansichtskarte „Alt-Hannover, Kreuzstraße“
- ↑ N.N: SW Fotografie – Bitterfeld … (siehe Museum Digital)
- ↑ siehe Reinicke & Rubin bei Europeana.eu
Koordinaten: 52° 8′ 49,9″ N, 11° 38′ 33,8″ O
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Autor/Urheber:
Verlag von Reinicke & Rubin, Magdeburg
, Lizenz: PD-alt-100Scan einer alten Postkarte
Sogenannte "Künstlerkarte" mit der zum Zeitpunkt des Hochladens noch nicht zugeordneten Signatur "MR"; zu sehen ist der Blick vom (heutigen) Ballhofplatz durch die Kreuzstraße auf die Kreuzkirche. Die lithografierte Ansichtskarte aus dem Verlag von Reinicke & Rubin trägt die für "Alt-Hannover" laufende Nummer "127" ...
Autor/Urheber:
Reinicke & Rubin, Magdeburg
, Lizenz: PD-alt-100Schloss Weissenfels
Autor/Urheber: Nr. 5107 Reinicke & Rubin, Magdeburg, Lizenz: CC0
Ansicht der Werkstätten Bernard Stadler am Kettenplatz, später Marienplatz, Paderborn 1902. Direkt hinter der Mariensäule Haus Nr. 14 (ebenfalls Stadler), rechts davon die Front des Hauses Stadler, Marienplatz Nr. 12. Rechts davon die noch erhaltene Bebauung am Paderberg.
Autor/Urheber:
verlegt von Reinicke & Rubin, Magdeburg
, Lizenz: PD-alt-100Scan einer alten Postkarte