Register guter Praxisbeispiele

Das Register guter Praxisbeispiele (englisch Register of Good Safeguarding Practices) ist eine von drei internationalen Listen, die die UNESCO im Rahmen des Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2008 erstellt. Das Register enthält modellhafte Projekte zum Schutz und zur Stärkung von Immateriellem Kulturerbe auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss für die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes entscheidet in seiner jährlichen Tagung über die Aufnahme von Projekten in das Register guter Praxisbeispiele. Aufgenommen werden Projekte, die die Ziele und Prinzipien des Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes reflektieren und effektiv umsetzen. Die Projekte sollen andere Staaten, Institutionen, Gemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen inspirieren, Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Immateriellem Kulturerbe zu ergreifen.[1]

Eintragungen in dem Register guter Praxisbeispiele

Bis zum Jahr 2023 fanden 37 Programme aus 32 Ländern Aufnahme im Register.[2]

Die Jahreszahl gibt das jeweilige Aufnahmejahr an.

B

Belgien Belgien

  • 2011 – Bewahrung und Kultivierung traditioneller Vielfalt von Sport und Spielen in Flandern [1]
  • 2014 – Erhaltung und Weitergabe der Carillon-Kultur [2]
  • 2022 – Tocatì, ein gemeinsames Programm zum Erhalt traditioneller Spiele und Sportarten (gemeinsam mit Frankreich, Italien, Kroatien, Zypern) [3]
  • 2023 – Schutz des Pflegebräuche in der barmherzigen Stadt Geel: ein gemeinschaftsbasiertes Pflegemodell [4]

Bolivien Bolivien

  • 2009 – Programm zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Aymara (gemeinsam mit Chile und Peru) [5]

Bulgarien Bulgarien

  • 2016 – Festival der Folklore in Kopriwschtiza [6]
  • 2017 – Die kulturellen Gemeinschaftszentren Chitalishta [7]

Brasilien Brasilien

  • 2011 – Lebendiges Museum des Fandango [8]
  • 2011 – Projektausschreibungen des Nationalen Programms für Immaterielles Kulturerbe [9]

C

Chile Chile

  • 2009 – Programm zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Aymara (gemeinsam mit Bolivien und Peru) [10]

China Volksrepublik Volksrepublik China

  • 2012 – Ausbildung kommender Generationen von Puppenspielern in Fujian [11]

D

Deutschland Deutschland

  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Frankreich, Norwegen, Österreich, Schweiz) [12][3][4]

F

Frankreich Frankreich

  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Norwegen, Österreich, Schweiz) [13][3]
  • 2020 – Die Martinique-Yole, vom Bau bis zur Segelpraxis [14]
  • 2022 – Tocatì, ein gemeinsames Programm zum Erhalt traditioneller Spiele und Sportarten (gemeinsam mit Belgien, Italien, Kroatien, Zypern) [15]

G

Griechenland Griechenland

I

Indonesien Indonesien

Iran Iran

  • 2021 – Programm für den Erhalt der traditionellen Kalligrafie im Iran [18]

Italien Italien

  • 2022 – Tocatì, ein gemeinsames Programm zum Erhalt traditioneller Spiele und Sportarten (gemeinsam mit Belgien, Frankreich, Kroatien, Zypern) [19]

K

Kenia Kenia

  • 2021 – Förderung und Erhalt traditioneller Ernährungsweisen und Lebensmittel in Kenia [20]

Kirgisistan Kirgisistan

  • 2021 – Nomadenspiele: Kulturerbe wiederentdecken, Vielfalt feiern [21]

Kolumbien Kolumbien

  • 2019 – Sicherungsstrategie des traditionellen Handwerks für die Friedensförderung [22]

Kroatien Kroatien

  • 2016 – Batana-Ökomuseum, Gemeinschaftsprojekt zur Sicherung der lebendigen Kultur von Rovinj [23]
  • 2022 - Tocatì, ein gemeinsames Programm zum Erhalt traditioneller Spiele und Sportarten (gemeinsam mit Belgien, Frankreich, Italien, Zypern) [24]

Kuwait Kuwait

  • 2022 – Al Sadu Bildungsprogramm: Ausbildung der Ausbilder in der Kunst des Webens [25]

M

Mexiko Mexiko

  • 2012 – Xtaxkgakget Makgkaxtlawana: Zentrum für indigene Kunst in Veracruz und sein Beitrag zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Totonaken [26]

N

Norwegen Norwegen

  • 2016 – Gemeinnützige Werft- und Werkstattstiftung Oselvarverkstaden für den Bau des traditionellen Oselvar-Bootes [27]
  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz) [28][3]

O

Osterreich Österreich

  • 2016 – Regionale Handwerkszentren (Werkraum Bregenzerwald, Hand.Werk.Haus Salzkammergut, Textiles Zentrum Haslach) für traditionelles Handwerk [29]
  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Norwegen, Schweiz) [30][3]

P

Panama Panama

  • 2023 – ICH-Programm zum Schutz von Praktiken für das kulturelle und ökologische Meeresschildkrötenfestival von Armila [31]

Peru Peru

  • 2009 – Programm zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Aymara (gemeinsam mit Bolivien und Chile) [32]

Philippinen Philippinen

  • 2021 – Die Schule der lebendigen Traditionen [33]

Portugal Portugal

  • 2022 – Immaterielles Kulturerbe an der portugiesisch-galizischen Grenze: ein Erhaltungsmodell von Ponte...nas ondas! (gemeinsam mit Spanien) [34]

S

Schweden Schweden

  • 2018 – Programm „Land der Legenden“ zur Förderung und Wiederbelebung der Erzählkunst in der Region Kronoberg [35]
  • 2023 – „Nyckelharpa-Netzwerk“, eine innovative Initiative zur Verbreitung einer Musik- und Instrumentenbautradition mit Wurzeln in Schweden [36]

Schweiz Schweiz

  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich) [37][3]

Spanien Spanien

  • 2009 – Pädagogisches Projekt des Zentrums für traditionelle Kultur im Schulmuseum von Pusol [38]
  • 2011 – Wiederbelebung des traditionellen Handwerks des Kalkbrennens in Morón de la Frontera [39]
  • 2013 – Methodik zur Inventarisierung von immateriellem Kulturerbe in Biosphärenreservaten am Beispiel von Montseny [40]
  • 2022 – Immaterielles Kulturerbe an der portugiesisch-galizischen Grenze: ein Erhaltungsmodell von Ponte...nas ondas! (gemeinsam mit Portugal) [41]

T

Tschechien Tschechien

  • 2022 – Strategie zum Erhalt des traditionellen Handwerks: Die Trägergruppen der Volkskunsttradition [42]

U

Ungarn Ungarn

  • 2011 – Die Táncház-Methode, ein Modell zur Überlieferung von immateriellem Kulturerbe [43]
  • 2016 – Das Kodály-Konzept zur Bewahrung der traditionellen Volksmusik [44]

Usbekistan Usbekistan

  • 2017 – Handwerks-Entwicklungszentrum von Margilan für die Sicherung der traditionellen Technologien zur Herstellung der Stoffe Atlas (Satin) und Adras [45]

V

Venezuela Venezuela

  • 2019 – Biokulturelles Programm zur Sicherung der Tradition der „Heiligen Palme“ [46]
  • 2023 – Programm zum Schutz der Bandos und Parrandas der Heiligen Unschuldigen von Caucagua: Wurzeln der Initiation und Weitergabe von Weisheiten und Beratung in der Gemeinschaft [47]

Z

Zypern Republik Zypern

  • 2022 – Tocatì, ein gemeinsames Programm zum Erhalt traditioneller Spiele und Sportarten (gemeinsam mit Belgien, Frankreich, Italien, Kroatien) [48]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Immaterielles Erbe der Menschheit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website des Immatriellen Welterbes. In: Intangible Heritage Home. UNESCO, abgerufen am 20. Dezember 2020 (englisch).
  2. Browse the Lists of Intangible Cultural Heritage and the Register of good safeguarding practices, unesco.org, aufgerufen am 17. Dezember 2020.
  3. a b c d e UNESCO zeichnet Bauhüttenwesen aus, UNESCO, 17. Dezember 2020.
  4. Sabine Bengel u. a. (Hg.): Europäische Bauhütten. Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Klotz, Neulingen 2020. ISBN 978-3-948424-73-2

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