Regionaler Naturpark Sainte-Baume
Der Regionale Naturpark Sainte-Baume (französisch: Parc naturel régional de la Sainte-Baume) liegt in der französischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur in den Départements Bouches-du-Rhône und Var. Er umfasst die namengebende Bergkette Massif de la Sainte-Baume mit den umgebenden Landschaften und erstreckt sich im Gebiet nördlich von Toulon, östlich von Aubagne, südlich von Saint-Maximin-la-Sainte-Baume sowie westlich von Cuers.
Parkverwaltung
Die Gründung des Naturparks erfolgte am 21. Dezember 2017. Der Park umfasst aktuell eine Fläche von rund 84.200 Hektar. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz im Ort Nazareth, im östlichen Gemeindegebiet von Plan-d’Aups-Sainte-Baume (43° 20′ 9″ N, 5° 45′ 25″ O ). 28 Gemeinden mit einem Einzugsgebiet von etwa 61.500 Bewohnern bilden den Park, eine weitere Gemeinde (Roquefort-la-Bédoule) ist assoziiert.
Größere Orte im Park
Die größeren Gemeinden liegen in den Randzonen und sind nur mit bestimmten Gebietsteilen im Naturparks integriert.
- (c) Fadli Mehmed, CC BY 3.0
Springbrunnen im Stadtzentrum von Brignoles
Basilika Sainte-Marie-Madeleine in Saint-Maximin-la-Sainte-Baume
Blick über Trets auf den Gebirgszug Montagne Sainte-Victoire
Landschaft
Die Landschaft wird hauptsächlich von der langen Kalksteinkette von Sainte-Baume geprägt, die mit ihrer höchsten Erhebung von 1.148 Metern über dem Meeresspiegel ein großes Gebiet mit spektakulären Landschaften dominiert. Sie erhebt sich im Südwesten des Naturparks und erstreckt sich auf einer Länge von etwa 15 Kilometern Richtung Ostnordost durch den Park.
In der Nähe des Mittelmeers und nicht weit von den Südalpen entfernt, profitiert die Landschaft von vielfältigen klimatischen und geografischen Einflüssen, die ihr einen großen Reichtum an Wasser bieten, ein seltenes und kostbares Element in der unteren Provence. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Bergmassivs führt ein großes Netz von Schlünden, Dolinen, Höhlen und Grotten zu unterirdischen Flüssen, die dieses Wasser durch zahlreiche Quellen dem Menschen und der natürlichen Umgebung zurückbringen. Unter diesen idealen ökologischen Bedingungen entwickelte sich ein großer Naturreichtum, bestimmte Tier- und Pflanzenarten finden dort einen einzigartigen Lebensraum. Rotbuchen-, Eichen- und Waldkiefernwälder bestimmen die zentrale Landschaft. In den Randgebieten bietet das Grünland Raum für Tierhaltung und Pflanzenbau, ganz im Osten und Süden auch für Weinbau. In der Vogelwelt stechen der Habichtsadler und der Schlangenadler hervor. Unter den Säugetieren ist die gesamte klassische Fauna der provenzalischen Wälder vertreten: Wildschweine, Rehe, Füchse, Steinmarder, Ginsterkatzen, Hasen etc. Der östliche Teil des Massivs beherbergt auch eine Population von Gämsen.
Größere Flüsse im Naturpark sind: Cauron, Caramy, Issole, Gapeau, Huveaune und Arc. Außerdem wird im Canal de Provence[1], der mit seinen vielen unterirdischen verlaufenden Abschnitten den Naturpark durchquert, Wasser – überwiegend für die landwirtschaftliche Nutzung – aus dem Verdon in die südlichen Landesteile geleitet.
Blick auf die Bergkette von Plan-d’Aups-Sainte-Baume
Blicke über die Kapelle Sainte-Croix von Auriol auf die Bergkette nach Süden
Blick auf den Mont Olympe bei Trets
Blick auf die Bergkette über Cuges-les-Pins nach Norden
- (c) trolvag, CC BY-SA 3.0
Blick vom Mont Caume bei Évenos nach Süden
Originelle Steinformation bei La Roquebrussanne
Aiguilles de Valbelle bei Méounes-lès-Montrieux
Der steinerne Elefant bei Signes
trockenliegende Karstquelle bei Cuges-les-Pins
Die Huveaune bei Roquevaire
Die Issolle in La Roquebrussanne
Geschichte und Kultur
Das Gebietes zog durch seinen natürlichen Reichtum schon sehr früh menschliche Besiedelungen an, die bereits in der Steinzeit begannen. Ein Zeuge dieser Entwicklung findet sich im Wald von Plan-d’Aups-Sainte-Baume, am Nordhang der Bergkette. Die dortige Höhle entstand durch natürliche geologische Entwicklungen und wurde von den ersten menschlichen Siedlern schon als Wohnstätte genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie zu einer Kultstätte, zur Zeit der Ligurer und Griechen reichten die mit ihr verbundenen Mythen aus, um sie zu erhalten und zu schützen. Im Zeitalter der Christianisierung wurde dort die Höhlenkirche Sainte-Marie-Madeleine erbaut, da der Sage nach dort Maria Magdalena die letzten Tage ihres Lebens verbracht haben soll. In der Folge regelten die Päpste, Grafen der Provence und Könige von Frankreich ihre Nutzung und aktuell ist das Nationale Forstamt („Office national des forêts“) für seine Erhaltung zuständig. Heute ist das Sainte-Baume-Massiv ein Ziel von spirituellen Pilgerfahrten, bei der neben der Höhlenkirche Sainte-Marie-Madeleine, die Basilika Saint-Maximin, die Kartause von Montrieux, die Zisterzienserinnenabtei Gémenos und andere sakrale Stätten besichtigt werden können.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde im Sainte-Baume-Massiv die Herstellung von Eis betrieben. Wasser und Schnee wurde während der kalten Jahreszeit in Dolinen oder Becken mit niedrigen Mauern aufgefangen und gefroren. Das Eis wurde dann in Kühlern gelagert, riesige Behälter von 10 bis 20 m Tiefe, die in den Felsen gegraben wurden, zu einem Viertel ihrer Höhe aus dem Boden ragten und mit einem Dach aus Ziegeln bedeckt waren, die auf einer Erdschicht platziert waren. Im Sommer wurden die Eisblöcke geschnitten und nachts mit einem Wagen bis Toulon transportiert. Einige Kühler sind heute noch zu sehen, z. B. der Pivaut-Kühler in Mazaugues.[2]
Steinzeitliche Dolmen in Brignoles
- (c) Itto Ogami, CC BY 3.0
Der Zugang zur Höhlenkirche
Kruzifix vor der Höhlenkirche
Basilika in Saint-Maximin-la-Sainte-Baume
Reliquienschrein der Hl. Maria Magdalena in der Krypta der Basilika
Kartause von Montrieux in Méounes-lès-Montrieux
Tourismus
Aber auch Touristen, die auf der Suche nach Natur, Freizeit oder Geschichte sind, finden hier vielerlei Lokationen aus ihren Interessengebieten. Das Massiv von Sainte-Beaume ist ein Paradies für Naturfreunde, Wanderbegeisterte und Klettersportler. Einen speziellen Kletterpfad bietet der Pic de Bertagne, der freie Sicht auf die Alpen und das Meer bietet.
Im Gemeindegebiet von Le Castellet befindet sich der Flughafen Castellet und die Rennstrecke Circuit Paul Ricard. Das ist zwar für einen Naturpark ungewöhnlich, diese Anlagen sind jedoch bereits in den Jahren von 1962 bis 1970 entstanden.
Siehe auch
Weblinks
- Website des Naturparks (französisch)
Einzelnachweise
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Brignoles, Var, AdretsI's dolmen
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La chapelle Sainte-Croix d'Auriol et la chaîne de la Sainte-Baume.
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The Circuit Paul Ricard, a motorsport race track near Marseille, in France, that used to host the French Grand Prix. Image taken on April 22, 2018, by a Planet Labs SkySat satellite.
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L'Huveaune à Pont-de-l'Etoile.
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Panorama sur la forêt de la Sainte-Baume et la plaine de Plan d'Aups, depuis l'esplanade du sanctuaire de la Sainte-Baume.
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L'embut ("entonnoir" en provençal) situé en haut du village de Cuges au débouché du vallon de Sainte-Madeleine. En cas de fortes pluies, l'eau de ruissellement peut s'y écouler.
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Le village de Cuges au pied de la Sainte-Baume.
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Olivier au bord du canal de Provence, à Signes. Cet olivier a gelé en 1956, et est reparti en multiples rejets tout autour de la souche, d'où cette forme en bouquet.
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Reliquienschrein der heiligen Maria Magdalena in der Krypta der Basilique Sainte-Marie-Madeleine in Saint-Maximin-la-Sainte-Baume
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Grottenheiligtum der Maria Magdalena im Massif de la Sainte-Baume in der Provence
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Vue de la Sainte Baume et de la chapelle du pilon depuis l'hotellerie
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Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) eingetragen. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00081767
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Relais à 1033m d'altitude dans le massif de la Sainte-Baume. Photo prise lors du trail de la Sainte-Baume.
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La montagne Sainte-Victoire vue de la ville de Trets.
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Le canal de Provence dans la plaine de Signes. Le village est sur la gauche, le brise-charge du canal dans les arbres sur la droite.
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L'oreca 07 de l'écurie United Autosports dans la ligne droite du mistral lors 4 Heures du Castellet 2020
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l'accesso al sentiero verso la grotta
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Vue de la chapelle du pilon surplombant la Sainte Baume
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Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) eingetragen. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00125723
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'n Calvarie in de grot van Maria Magdalena in La-Ste-Baume (Provence, Frankriek) mèt Jezus aan 't kruus, Johannes, Maria en Maria Magdalena.
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Vue sur le Beausset depuis la chapelle du Beausset-Vieux (Var)
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MASSIF DE LA SAINTE BAUME pris en photo lors d'une balade RESAFLY
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Les roches ruiniformes de type dolomitique se trouvent au Pas Gravet, de part et d'autre de la route privée qui conduit au sommet de la montagne de la Loube
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Vue de l'hostellerie de la Sainte Baume, à Plan d'Aups
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Choeur de la basilique de Saint-Maximin dans le département du Var.
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Hauptfassade der Basilique Sainte-Marie-Madeleine in Saint-Maximin-la-Sainte-Baume
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Chênes multicentenaires. Parking au bas du chemin d'accès à la grotte-sanctuaire de la Sainte-Baume
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Rivière de l'Issole au mois de février, à Roquebrussanne.
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Le Mont Olympe, vue depuis l'ouest (La Boucharde). Photo prise en octobre 2002 par Henri Michelon. (c) 2002 Henri Michelon.
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Eingang zum Grottenheiligtum der Maria Magdalena im Massif de la Sainte-Baume in der Provence
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Brignoles the fountain City Centre
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Aiguilles de Valbelle, Méounes-lès-Montrieux, Var, France
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Chartreuse de Montrieux, située à Méounes-lès-Montrieux (Var, France). Auteurs Jodelet/Lépinay
Logotype du Parc naturel régional de la Sainte Baume.
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La Porte de l'Horloge, au pied de la Tour de l'Horloge d'Auriol, vue de l'ouest (i.e. de l'extérieur des anciens remparts), avec la rue Paroisse dans l'axe.
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Rocher sur le plateau de Siou Blanc
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Basilique de saint Maximin vue depuis la sortie de l'autoroute A 7.