Regina Mühlhäuser

Regina Mühlhäuser (* 1971) ist eine deutsche Historikerin.

Mühlhäuser studierte Geschichte, neuere deutsche Literatur sowie Sprache und Kultur Koreas an der Universität Hamburg und der Yonsei University, Seoul/Südkorea. Von 1996 bis 2001 arbeitete sie als Redaktionsassistentin der Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, ehe sie 2001 bis 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Theorie und Geschichte der Gewalt des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS) wurde.

Nach Stationen als Stipendiatin der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur von 2003 bis 2007 und währenddessen 2005 als Research Fellow am Deutschen Historischen Institut Washington promovierte sie 2008 an der Universität zu Köln mit der Studie Zwischen ,Rassereinheit‘ und Potenzfantasien. Der nationalsozialistische Umgang mit Vergewaltigung, Prostitution, romantischen Verhältnissen und Kindern deutscher Männer in den besetzten Gebieten der Sowjetunion.

Diese Studie fand in ihrer 2010 publizierten Fassung eine ebenso breite wie anerkennende Rezeption in Tageszeitungen und wissenschaftlichen Rezensionen.[1]

Gegenwärtig arbeitet Regina Mühlhäuser am Hamburger Institut für Sozialforschung zu den Forschungsschwerpunkten Sexuelle Gewalt im Krieg, Geschichte des Internationalen Strafrechts, Gender und Sexualität im Nationalsozialismus, Kriegskinder sowie Erinnerungspolitik in Europa und Asien.

Mühlhäuser wurde 2010 mit dem von der Universität zu Köln verliehenen Offermann-Hergarten-Preis ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • (zusammen mit Mira Choi) „Wir wissen, daß es die Wahrheit ist ...“. Gewalt gegen Frauen im Krieg – Zwangsprostitution koreanischer Frauen 1936–45. [FDCL. Hrsg. vom ASA-Programm der Carl-Duisberg-Gesellschaft e.V.]. FDCL, Berlin 1996, ISBN 3-923020-19-8.
  • Sexuelle Gewalt als Kriegsverbrechen. Eine Herausforderung für die Internationale Strafgerichtsbarkeit. In: Jens-Rainer Ahrens (Hg.): Frauen im Militär. Empirische Befunde und Perspektiven zur Integration von Frauen in die Streitkräfte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, S. 242–264, ISBN 3-8100-4136-X.
  • Eroberungen. Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion 1941–1945. Hamburger Edition, Hamburg 2010, ISBN 978-3-86854-220-2 (=Zugl.: Köln, Univ., Diss., 2008).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rezensionen zu Eroberungen. Sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion 1941–1945. Hamburger Edition, Hamburg 2010: Hannah Ahlheim: Die sexuelle Wehrmacht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. April 2011; Rudolf Walter: Massenhaft geschehen, schwer zu belegen. In: Frankfurter Rundschau, 28. Mai 2010; Veronika Springmann: Mühlhäuser, Regina: Eroberungen. In: H-Soz-u-Kult, 20. Mai 2010; Alex J. Kay: Regina Mühlhäuser. Eroberungen: In: sehepunkte 11/2001.