Regierung von Niederbayern
Regierung von Niederbayern | |
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Staatliche Ebene | Regierung |
Stellung | Landesmittelbehörde |
Aufsichtsbehörde | Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration |
Hauptsitz | Landshut |
Regierungspräsident | Rainer Haselbeck |
Bedienstete | ca. 700 |
Netzauftritt | www.regierung.niederbayern.bayern.de |
Die Regierung von Niederbayern ist eine staatliche Mittelbehörde mit Sitz in Landshut und eine von sieben Regierungen in Bayern. Eine Außenstelle für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen besteht in Deggendorf.[1]
Der Regierung obliegt unter anderem die allgemeine Aufsicht über die nachgeordneten Behörden und deren Beratung sowie die Förderung privater und öffentlicher Vorhaben. Sie führt auch überregionale Planungs- und Genehmigungsverfahren z. B. für Hochwasserschutz- und Straßenbaumaßnahmen durch und in verschiedenen Bereichen ist die Regierung als erstentscheidende Behörde tätig (z. B. für die Bestellung der Bezirksschornsteinfeger[2]). Als fachübergreifende Behörde erfüllt sie Aufgaben aus den Geschäftsbereichen fast aller bayerischen Staatsministerien und bündelt und koordiniert die verschiedensten Interessen.
Organisation, Aufgaben und Tätigkeiten
Organisation
- Präsidium: Dem Präsidium sind die Stabsstellen Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltungssteuerung S1 und Verwaltungsmanagement mit Referendargeschäftsstelle zugeordnet.
- Bereich 1: Sicherheit, Kommunales und Soziales
- Bereich 2: Wirtschaft, Landesentwicklung und Verkehr
- Bereich 3: Planung und Bau
- Bereich 4: Schulwesen
- Bereich 5: Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
- Bereich 6: Ernährung und Landwirtschaft
- Gewerbeaufsichtsamt
Aufgaben
Die Regierung ist die „Mittelbehörde im dreistufigen Verwaltungsaufbau zwischen den bayerischen Staatsministerien und den Behörden der Unterstufe (z. B. Landratsämter)“.[3]
Die Regierung
- bündelt und koordiniert die fachlichen Interessen der bayerischen Staatsministerien auf der Ebene des Regierungsbezirks.
- vergibt staatliche Förderung privater und öffentlicher Vorhaben.
- ist die staatliche Aufsicht über eine Vielzahl nachgeordneter Behörden und Gebietskörperschaften; sie ist auch Widerspruchsbehörde.
Geschichte
Die Regierung von Niederbayern entstand mit der Neuordnung Bayerns im Jahr 1808 als Königliches Generalkommissiariat des Unterdonaukreises[4] mit Sitz in Passau. Bei der von König Ludwig I. veranlassten Gebietsreform 1837 erfolgte die Umbenennung des Unterdonaukreises in Niederbayern; Landshut, Vilsbiburg, Kelheim, Abensberg sowie Mallersdorf/Pfaffenberg wurden dabei dem Kreis Niederbayern zugeordnet. Am 16. Juli 1838 wurde aufgrund „Allerhöchster Entschließung“ der Sitz der Regierung von Niederbayern nach Landshut verlegt, neues Dienstgebäude wurde das ehemalige Dominikanerkloster.
Zum 1. April 1932[5] wurde die Regierung von Niederbayern aufgrund von Sparmaßnahmen aufgelöst und mit der Regierung der Oberpfalz mit Sitz in Regensburg zusammengelegt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden gemäß Artikel 185 der Bayerischen Verfassung zum 1. April 1948[6] die selbständigen „Kreise“ Niederbayern und Oberpfalz wiederhergestellt, aber erst 1956 zog die Regierung von Niederbayern wieder in das renovierte ehemalige Dominikanerkloster in Landshut ein.[7]
Regierungspräsidenten
- 1838: Hermann von Beisler
- 1843: Friedrich von Wulffen
- 1846: Johann Baptist von Zenetti
- 1847: Karl Freiherr von Künsberg-Langenstadt
- 1847: Johann Baptist von Zenetti
- 1849: Karl von Schrenck
- 1852: Wilhelm von Benning
- 1854: Alois August von Schilcher
- 1866: Gustav von Hohe
- 1871: Felix Friedrich von Lipowsky
- 1895: Ludwig Fuchs von Bimbach und Dornheim
- 1901: Ludwig Ritter von Meixner
- 1902: Rudolf von Andrian-Werburg
- 1914: Ferdinand von Pracher
- 1923: Friedrich von Chlingensperg
- 1929: Heinrich Wirschinger, seit 1932 in Regensburg
- 1934: Franz Schwede, Regensburg
- 1934: Wilhelm von Holzschuher
- 1939: Friedrich Wimmer
- 1943: Gerhard Bommel
- 1945: Ernst Falkner
- 1945: Franz Wein
- 1952: Josef Ulrich
- 1959: Ludwig Hopfner
- 1963: Johann Riederer
- 1975: Gottfried Schmid
- 1987: Herbert Zeitler
- 1992: Friedrich Giehl
- 1998: Walter Zitzelsberger
- 2007: Heinz Grunwald
- 2016: Rainer Haselbeck
Weitere Persönlichkeiten
- Leonhard Schmidtner, Architekt, „Civilbau-Inspektor“ ab 1837
Siehe auch
- Bezirk Niederbayern
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Website der Regierung von Niederbayern. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2018; abgerufen am 9. Juli 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ ZuVSchfw. Abgerufen am 9. Juli 2018.
- ↑ Vergleich - Bezirk Oberfranken und Regierung von Oberfranken. Bezirk Oberfranken, März 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2017; abgerufen am 15. Juni 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Annemarie Liebler: Geschichte der Regierung von Niederbayern, Herbert Utz Verlag, 2008. Google books Link
- ↑ Zweite Verordnung zum Vollzuge des Staatshaushalts vom 30. Oktober 1931 - § 46 (GVBl. Nr. 36/1931, S. 317)
- ↑ Gesetz Nr. 107 zur Wiederherstellung der Kreise Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken vom 20. April 1948 (GVBl. Nr. 11/1948, S. 79)
- ↑ Geschichte der Regierung von Niederbayern - Regierung von Niederbayern. Abgerufen am 12. November 2023.
Koordinaten: 48° 32′ 13″ N, 12° 9′ 21″ O
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Autor/Urheber: Rufus46, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Regierungsplatz 540; Ehem. Dominikanerkloster, mit Resten alter Ausstattung (zum Teil aus der Passauer Residenz stammend), gegründet 1271 von Herzog Heinrich d. Ä. von Niederbayern, aufgehoben 1802, von 1802-1826 bayerische Landesuniversität, 1839- 1932 und seit 1956 wiederum Sitz der Regierung von Niederbayern; dreigeschossige Dreiflügelanlage, die sich an die Nordseite der Kirche anschließt, erbaut ab 1699; ehem. Anatomisches Institut, jetzt Staatsoberkasse, zweigeschossiger, klassizistischer Walmdachbau, 1803/04; sog. Ursulinenflügel des Regierungsgebäudes, einst Wirtschaftstrakt dieses Klosters, barock, um 1700; ehem. Wehrturm der Stadtmauer im Dominikanergarten, mittelalterlich, Anfang 19. Jahrhundert, ausgebaut als Palmenhaus; ehem. Dominikanerklosterkirche, dreischiffige Basilika mit einschiffigem Chor, im Kern frühgotisch, Dachwerk über Chor 1291 (dendro. dat.) und Dachwerk über Hauptschiff des Laienhauses 1340 (dendro. dat.), Umgestaltung des Inneren durch Johann Baptist Zimmermann 1747-1752, Westfassade klassizistisch verändert 1804; mit Ausstattung; ehem. Mariahilf-Kapelle und ehem. Magdalenenkapelle, im Kern gotisch, barock verändert, dienen jetzt der russisch-orthodoxen Gemeinde (St.-Nikolaus-Kirche); mit Ausstattung. D-2-61-000-450