Reformations-Gedächtnis-Kirche (Nürnberg)

Reformations-Gedächtnis-Kirche
Luftaufnahme, 2014

Die Reformations-Gedächtnis-Kirche ist eine im 20. Jahrhundert erbaute evangelische Kirche in Nürnberg. Sie ist Sitz des Dekans im Evangelisch-Lutherischen Prodekanat Nürnberg-Nord.

Lage

Die Kirche liegt unmittelbar östlich des Nürnberger Stadtparkes am Berliner Platz auf einer großen Grünfläche. An diesem Platz befinden sich des Weiteren eine Berufsschule, Einrichtungen des Bayerischen Roten Kreuzes und Wohngebäude.

Geschichte

Der Bau wurde von 1935 bis 1938 errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. Ab 1945 wurde sie dann wieder aufgebaut und 1949 neu eingeweiht. Bernhard Brons zählt zu den ehemaligen Pfarrern der Gedächtniskirche.

Architektur

Das Kirchengebäude wurde nach Plänen des Architekten Gottfried Dauner errichtet. Teile des Innenentwurfs gehen auf German Bestelmeyer, dessen Mitarbeiter Dauner war, zurück. Die Triumphkreuzgruppe über dem Altar und ein Taufbecken schuf der Bildhauer Bernhard Bleeker.

Es handelt sich um einen zwölfeckigen Rundbau mit drei Türmen, der etwas an eine mittelalterliche Burg erinnert, aber auch Anklänge an die Wallfahrtskirche Kappl bei Waldsassen erkennen lässt (Dreifaltigkeitssymbolik). Die Kirche unterscheidet sich damit grundlegend von den meisten anderen Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts, die sich meist am Bauhaus-Stil orientierten.

Orgel

Orgel

Die Orgel der Reformations-Gedächtniskirche stammt aus der Orgelbauwerkstatt Steinmeyer in Oettingen und ist deren Opus 1774. Aus Angst vor Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Instrument zunächst vorsorglich eingelagert und erst im Jahr 1949 in die wiederaufgebaute Kirche eingebaut. Nach einer ersten Renovierung im Jahr 1988 durch die Firma Mayer erfolgte im Jahr 2018 eine erneute grundlegende Reinigung und Renovierung durch die Orgelbaufirma Friedrich aus Oberasbach.[1] Die Orgel hat heute 45 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal.[2]

I Hauptwerk C–g3
Principal16′
Quintade16′
Principal08′
Gemshorn 008′
Gedackt08′
Octave04′
Flöte04′
Nazard0223
Octave02′
Mixtur IV0113
Trompete08′
II Positiv C–g3
Gedeckt8′
Quintade8′
Principal4′
Flöte4′
Principal2′
Sesquialter II 0223
Mixtur III1′
Cromorne8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Bourdon16′
Holzprincipal08′
Gemshorn08′
Rohrflöte08′
Principal04′
Flöte04′
Flachflöte02′
Quinte0113
Octave01′
Cornet III-V0223
Mixtur IV02′
Fagott16′
Oboe08′
Klarine04′
Pedal C–f1
Principal16′
Subbass16′
Quintbass1023
Principal08′
Flöte08′
Principal04′
Flöte04′
Blockflöte 002′
Mixtur V0223
Posaune16′
Trompete08′
Clairon04′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: Setzeranlage mit 128 Kombinationen, Crescendo-Tritt.
  • Effektregister: Zimbelstern

Glocken

Gebetsglocke

In einem der drei Türme hängen 6 Glocken in den Tönen B° c' es' f' g' ges". Die Glocken 1–5 wurden im Jahr 1953 von Karl Czudnochowsky in Erding gegossen, die kleinste Glocke 6, die noch aus dem Vorgängergeläut stammt, wurde 1936 von Schilling in Apolda gegossen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Timo Lechner: Orgelbauer sanierte Orgel der Reformations-Gedächtniskirche. In: Sonntagsblatt. 13. September 2018, abgerufen am 18. März 2019.
  2. Orgelbau Friedrich: Reformations-Gedächtnis-Kirche. 6. August 2018, abgerufen am 18. März 2019.

Koordinaten: 49° 27′ 49,3″ N, 11° 5′ 43,8″ O

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Reformations-Gedächtnis-Kirche, Nuremberg (P1080076).jpg
Autor/Urheber: Matti Blume, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Reformations-Gedächtnis-Kirche
Aerial Nuremberg Reformations-Gedächtnis-Kirche.jpg
Autor/Urheber: Nico Hofmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aerial photography of the Reformations-Gedächtnis-Kirche in Nuremberg, Germany
2019-03-23 Reformations-Gedächtnis-Kirche (Nürnberg) Orgel links.jpg
Autor/Urheber: J. Patrick Fischer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Reformations-Gedächtnis-Kirche (Nürnberg), linker Teil der Orgel