Redlich & Berger

Die Bauunternehmung Brüder Redlich & Berger war ein österreichisches Tiefbauunternehmen.

Ehemaliges Betriebsgebäude von Redlich & Berger in Döbling

Geschichte

Das Bauunternehmen Brüder Redlich & Berger wurde von den Gebrüder Redlich und Franz Berger gegründet und wurde in Folge durch zahlreiche Großprojekte beim Eisenbahnbau in den letzten Jahrzehnten der österreichisch-ungarischen Monarchie rasch bekannt.[1] Der Sitz des Unternehmens befand sich in der Kreindlgasse in Wien-Döbling, später in der Lerchenfelderstraße in Wien-Neubau.[2]

Zu den von Redlich & Berger ausgeführten Bauten zählen neben denjenigen der Neuen Alpenbahnen wie der Tauerntunnel und die Wocheinerbahn mit der Solcano-Brücke auch Teile der Wiener Stadtbahn und der Arlbergbahn (wie z. B. Trisannabrücke[3]), sowie die Lokalbahn Wien-Pressburg.[1] Auch Eisenbeton-Bauten, Brücken, Wehranlagen, Wasserkraftwerke, Flussregulierungen und Straßenbauten zählten zum Portfolio der Firma, einige utopische Projekte wie eine Bergbahn auf den Großglockner konnten jedoch nicht umgesetzt werden.[4][5] An der Elektrifizierung der Österreichischen Bundesbahnen in der Zwischenkriegszeit war Redlich & Berger durch die Errichtung von Stauseen und Wasserkraftwerken wie z. B. der Kraftwerksgruppe Stubachtal oder dem Spullersee-Kraftwerk beteiligt. Büros befanden sich neben Wien in Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Villach. Der jüdischen Gründerfamilie Redlich aus dem heute tschechischen Göding (Hodonin) entstammte auch der bekannte Jurist und Politiker Josef Redlich.[6]

1931 wurde das Unternehmen unter der Führung der Creditanstalt mit der Universale Baugesellschaft fusioniert und in Folge in „Universale - Redlich & Berger“ umbenannt. Später wurde diese Firma Teil der Alpine Holding.[7] Erster Direktor der neuen Gesellschaft wurde der Stadtbaumeister Heinrich Goldemund.[8]

Bauten von Redlich & Berger (Auswahl)

Bildergalerie

Trivia

Elektrolok der Höllentalbahn, ex Redlich & Berger

Einige der beim Bau des Karawankentunnels verwendeten kleinen E-Loks kamen später zur Lokalbahn Payerbach-Hirschwang (Höllentalbahn).[12]

Sie zählen mit Baujahr 1903 die ältesten noch erhaltenen Elektrolokomotiven.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation: Redlich, Karl. 2003, abgerufen am 2. November 2021.
  2. Die Tiefbau-Arbeiten bei der Herstellung der Wehr- und Schleusen-Anlage in Nußdorf bei Wien : kurzgefaßte Baubeschreibung / Bauunternehmung Brüder Redlich & BergerDie Tiefbau-Arbeiten bei der Herstellung der Wehr- und Schleusen-Anlage in Nußdorf bei Wien : kurzgefaßte Baubeschreibung / Bauunternehmung Brüder Redlich & Berger. 1920, abgerufen am 2. November 2021.
  3. Arlbergbahn, Trisannabrücke. Abgerufen am 2. November 2021 (englisch).
  4. ÖNB-ANNO - Allgemeine Eisenbahn-Zeitung. Abgerufen am 2. November 2021.
  5. Mit dem elektr. Zug nach Heiligenblut und weiter mit der Seilbahn auf den Großglockner. Abgerufen am 2. November 2021.
  6. Iris Meder: Strasshof: Suburb bei Wien. In: Die Presse. 2013, abgerufen am 2. November 2021.
  7. Universale Baugesellschaft AG. Abgerufen am 2. November 2021.
  8. ÖNB-ANNO - Die Wasserwirtschaft. Abgerufen am 3. November 2021.
  9. ÖNB-ANNO - Die Wasserwirtschaft. Abgerufen am 3. November 2021.
  10. ÖNB-ANNO - Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines. Abgerufen am 23. Dezember 2021.
  11. ÖNB-ANNO - Zeitschrift des Österr. Ingenieur- und Architekten-Vereines, Heft 29/30 S. 211 23. Juli 1937. Abgerufen am 28. April 2023.
  12. Tramways.at. Abgerufen am 2. November 2021.

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