Rechtmehring

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 8′ N, 12° 10′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberbayern
Landkreis:Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft:Maitenbeth
Höhe:505 m ü. NHN
Fläche:24,39 km2
Einwohner:2043 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:84 Einwohner je km2
Postleitzahl:83562
Vorwahl:08076
Kfz-Kennzeichen:MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel:09 1 83 139
Gemeindegliederung:59 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Korbiniansweg 3
83562 Rechtmehring
Website:www.rechtmehring.de
Erster Bürgermeister:Sebastian Linner (FWG)
Lage der Gemeinde Rechtmehring im Landkreis Mühldorf am Inn
KarteMühldorfer HartZangbergWaldkraiburgUnterreitTaufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn)SchwindeggSchönberg (Oberbayern)ReichertsheimRechtmehringRattenkirchenPolling (bei Mühldorf am Inn)ObertaufkirchenOberneukirchen (Oberbayern)OberbergkirchenNiedertaufkirchenNiederbergkirchenNeumarkt-Sankt VeitMühldorf am InnMettenheim (Bayern)MaitenbethLohkirchenKraiburg am InnKirchdorf (bei Haag in Oberbayern)Jettenbach (Oberbayern)HeldensteinHaag in OberbayernGars am InnErhartingEgglkofenBuchbach (Oberbayern)Aschau am InnAmpfingLandkreis LandshutLandkreis Rottal-InnLandkreis RosenheimLandkreis EbersbergLandkreis AltöttingLandkreis ErdingLandkreis Traunstein
Karte

Rechtmehring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maitenbeth.

Geografie

Lage

Die Gemeinde liegt 45 Kilometer östlich (Luftlinie) von München und 30 Kilometer nördlich (Luftlinie) von Rosenheim.

Gemeindegliederung

Es gibt 59 Gemeindeteile:[2]

  • Allmannsau
  • Altrosenberg
  • Antenau
  • Au
  • Berg
  • Blümöd
  • Bramer
  • Brandmeier
  • Brunnthal
  • Dachsberg
  • Dunsern
  • Fachenliehen
  • Farrach
  • Feichten
  • Ferchensee
  • Fislarn
  • Flecklhäusl
  • Freimehring
  • Frenau
  • Gipfmehring
  • Grill am Berg
  • Grub
  • Hart
  • Haunolden
  • Heimbuch
  • Hintersberg
  • Hinterschleefeld
  • Hochhaus
  • Hohlweg
  • Höller
  • Holzham
  • Holzkling
  • Holzkram
  • Homberg
  • Kling
  • Kumpfmühle
  • Lechner
  • Leiten
  • Linnern
  • Lungenstett
  • Mammerstätt
  • Nußbaum
  • Putz an der Straß
  • Rechtmehring
  • Reit
  • Schleifmühle
  • Schratzlsee
  • Schreiern
  • Schwarzöd
  • Seiding
  • Steinweg
  • Thonbach
  • Tiefenmoos
  • Voglberg
  • Vorderschleefeld
  • Weidholz
  • Wies
  • Willerstett
  • Wolfau

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Mehring wurde als Moringa erstmals im Jahre 803 in einer Schenkungsurkunde an das Reichskloster Mondsee schriftlich erwähnt und gehörte von 1245 bis 1804 zur Freien Reichsgrafschaft Haag. Die ursprünglich romanische Kirche war Filiale der Pfarrei Kirchdorf und seit 1380 selbständige Pfarrei unter dem Patronat der Grafschaft Haag.

Rechtmehring, St. Korbinian, von Norden gesehen (Juni 2015)

Im Mittelalter war Rechtmehring als „Amt Mehring“ ein Viertel-Amt des 300 km² großen Territoriums der Freien Grafschaft Haag. Im Gebiet Rechtmehring befand sich der Richtplatz der Grafschaft sowie der Herkunftsort einiger Hochrichter der Grafschaft.

1567 wurde nach dem Aussterben der Fraunberger von Haag eine Seitenlinie der bayerischen Wittelsbacher vom Kaiser mit dem Reichslehen der Freien Grafschaft Haag belehnt. Seit 1666 war die Grafschaft im persönlichen Besitz der bayerischen Kurfürstenund wurde vom Landgericht Haag verwaltet. Erst mit der Mediatisierung 1804 kam die Grafschaft Haag staatsrechtlich endgültig an das Kurfürstentum Bayern.[3]

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Rechtmehring sowie die umliegenden Gemeinden Allmannsau, Rosenberg und Schleefeld.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 Teile der aufgelösten Gemeinden Rosenberg und Schleefeld eingegliedert. Am 1. Juli 1971 kamen Teile von Allmannsau hinzu.[4]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1327 auf 1913 um 586 Einwohner bzw. um 44,2 %.

Politik

Gemeinderat

Zur Gemeinderatswahl 2020 trat ausschließlich die Wählergemeinschaft Rechtmehring an, die alle zwölf Sitze erhielt.[5]

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Sebastian Linner (FWG).

Wappen

Wappen Gde. Rechtmehring
Wappen Gde. Rechtmehring
Blasonierung: „In Blau eine eingeschweifte, gekürzte silberne Spitze, darin ein silbern gezäumter roter Pferdekopf; oben rechts die silberne Krümme eines Bischofsstabs, links ein goldener Halbmond.“[6]
Wappenbegründung: In der Spitze wird auf die Zugehörigkeit des gesamten Gemeindegebietes zur Freien Grafschaft Haag verwiesen, gezeigt wird dies durch den roten Pferdekopf, silbern gezäumt. Oben vorne ist eine silberne Krümme eines Bischofsstabes zu sehen, sie soll für den heiligen Korbinian, den Schutzpatron der Rechtmehringer Pfarrkirche stehen. Der goldene Halbmond hinten rechts wurde dem Wappen des Klosters Mondsee entnommen, er ist zur Erinnerung an die erste Nennung von Mehring im Jahr 803 ins neue Wappen aufgenommen worden, denn Mondsee hatte damals in Rechtmehring einigen Grundbesitz besessen. Auch die Farben Rot und Silber im Wappen haben einen tieferen Sinn, sie weisen auf die jahrhundertelangen Beziehungen zum Bistum Regensburg hin. Andererseits waren dies auch die Farben der Grafschaft Haag, das Wappen ist in der Kirche im Gewölbe zu sehen.

Das Wappen wurde 1979 vom Heraldiker Heinz C. Bessling aus Hechendorf gestaltet.

Sehenswürdigkeiten

St. Mariä Heimsuchung, Hochhaus, Gde. Rechtmehring
  • Pfarrkirche St. Korbinian
  • Maria Hochhaus

Wirtschaft

Rechtmehring ist Hauptsitz der Bankhaus RSA eG.

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Herbert Krebs (1901–1980), Forstmann und Jagdautor, lebte und starb in Rechtmehring-Holzkram
  • Maria Voderholzer (1927–2015), Lehrerin und Schriftstellerin, lebte und starb in Rechtmehring
  • Louise Stomps (1900–1988), Bildhauerin, lebte in Rechtmehring

Weblinks

Commons: Rechtmehring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Rechtmehring, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  3. Rudolf Münch: Das große Buch der Grafschaft Haag. Geschichtsverein Reichsgrafschaft Haag e.V., 1984.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.
  5. Kommunalwahl 2020 - Gemeinde Maitenbeth. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Rechtmehring in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rechtmehring, St. Korbinian, von Norden her (1).jpg
Autor/Urheber: W-R-Hesse-Fotos, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Rechtmehring, St. Korbinian, von Norden gesehen (Juni 2015)
Rechtmehring in MÜ.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Rechtmehring, Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Deutschland.
English (en): Locator map of Rechtmehring in District of Mühldorf am Inn, Bavaria, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Rechtmehring dans l'arrondissement de Mühldorf am Inn dans Bavière, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Rechtmehring, Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Rechtmehring во рамките на Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Rechtmehring in de Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Rechtmehring en Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Bavaria, District of Mühldorf am Inn, Rechtmehring ഭൂപടസ്ഥാനം.
Wappen Landkreis Mühldorf am Inn.svg
Wappen Landkreis Muehldorf am Inn Gespalten von Schwarz und Gold; vorne ein linksgewendeter rotgekrönter und bewehrter goldener Löwe, hinten ein rotbewehrter schwarzer Löwe.
Rechtmehring, OT Hochaus, St. Mariä Heimsuchung (1).jpg
Autor/Urheber: W-R-Hesse-Fotos, Lizenz: CC BY-SA 4.0
St. Mariä Heimsuchung, Hochaus, Gde. Rechtmehring. Um 1500 über romanischen Langhausmauern erbaut. Foto vom 30. Juni 2020. Darstellung in der Ortskarte 1:10.000, EuroRegionalMap auf BayernAtlas.