Rechtliche Stellung des Cannabisgebrauchs in Kalifornien

Cannabis ist seit 1996 in Kalifornien legal für medizinische Zwecke, und seit 2018 auch für den Freizeitgebrauch.

Rechtslage

Bereits 1972 wurde mit der Gesetzesinitiative Proposition 19 der erste Versuch unternommen, den Konsum von Cannabis zu legalisieren; dieser scheiterte jedoch. 1996 entschieden die Kalifornier in einer weiteren Volksabstimmung, der Proposition 215, den Cannabisgebrauch für medizinische Zwecke zu erlauben. Im weiteren Verlauf gab es verschiedene Initiativen, die die generelle Legalisierung des Cannabiskonsums zum Ziel hatten. Nachdem dies im Jahr 2010 in der Proposition 19 vom kalifornischen Wahlvolk noch abgelehnt worden war, hatte die Proposition 64, die 2016 stattfand, schließlich Erfolg. Die Umsetzung erfolgte ab dem 1. Januar 2018: Seither darf Cannabis an Personen, die mindestens 21 Jahre alt sind, in lizenzierten Läden verkauft werden. Der Besitz von bis zu einer Unze (28 Gramm) Marihuana ist legal, ebenso der Besitz von bis zu 8 Gramm Haschisch und der Anbau von bis 6 Cannabispflanzen.[1] Der Besitz von Marihuana zu medizinischen Zwecken ist bis zu einer Menge von 8 Unzen (ca. 227 Gramm) legal.[2]

2019 entschied ein Gericht, Gefängnisinsassen in Kalifornien dürften Cannabis besitzen, aber nicht konsumieren.[3]

Ökonomische Folgen

Das legalisierte Cannabis gilt als wichtiger Wirtschaftsfaktor des Landes. Der Umfang des legalen Cannabismarkts wird auf sieben Milliarden US-Dollar geschätzt, mit daraus resultierenden Steuereinnahmen von rund einer Milliarde US-Dollar.[4] Fast zwei Drittel der gesamten legalen Hanfernte der USA stammt aus Kalifornien.

Illegaler Anbau

Neben dem legalen Anbau gibt es weiterhin einen großen Markt für illegal angebautes Cannabis, das vorzugsweise auf Flächen angebaut wird, die dem Staat gehören. Diese illegalen Plantagen, auf denen jährlich Marihuana im Wert von etwa 31 Milliarden US-Dollar produziert wird, werden den mexikanischen Kartellen zugerechnet. Die Flächen werden von mexikanischen Arbeitern angelegt und auch unter Waffeneinsatz gegen Polizisten verteidigt. Der illegale Anbau geht mit erheblichen Umweltschäden einher, da die Cannabispflanzen in den abgelegenen Wäldern sehr viel Wasser benötigen und damit Quellen versiegen sowie weil zum Anbau auch verbotene Rodentizide eingesetzt werden, die die Tiere und das Wasser der Umgebung vergiften.[5]

Einzelnachweise

  1. Legal Recreational Marijuana States and DC. Abgerufen am 24. April 2021.
  2. Legal Medical Marijuana States and DC. Abgerufen am 24. April 2021 (englisch).
  3. Derrick Bryson Taylor: Inmates Can Legally Possess Marijuana, but Not Smoke It, California Court Rules. An appeals court said that inmates were within their rights to possess up to an ounce of pot, but noted that prison authorities could still ban it. In: New York Times. 16. Juni 2019, abgerufen am 24. April 2021 (englisch).
  4. California's new pot economy valued at $7 billion. In: Los Angeles Times. 29. Januar 2017, abgerufen am 24. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. Julian Smith: Drogenkrieg im Hinterland. In Kalifornien bauen Drogenkartelle Cannabis auf Staatsland an und gefährden dadurch Wildtiere, natürliche Wasservorräte und Freizeitaktivisten. Eine Reportage aus dem Krisengebiet. 9. September 2017, abgerufen am 9. September 2017.